Unter Ratingagenturen werden private, gewinnorientierte Unternehmen verstanden, die gewerbsmäßig die Bonität von Unternehmen, Staaten und ihren Gebietskörperschaften bewerten. Bewertet wird nach einem Ratingcode von AAA (hohe Kreditwürdigkeit) bis D (nicht rückzahlungsfähig). Durch dieses System wird Investoren eine Orientierung gegeben und macht es Schuldnern dementsprechend schwer oder leicht sich Geld zu leihen.
Entstanden sind die Ratingagenturen im Zuge des Ausbaus der Eisenbahnlinien in der USA. Da die Banken die Kredite nicht alleine schultern konnten, begannen Unternehmen mit der Ausgabe von Anleihen. Um für die Investoren hierfür Sicherheiten zu schaffen begann John Moody ein systematisches Rating der Eisenbahngesellschaften zu entwerfen.
Doch durch die Immobilienkrise in den USA sind die drei großen Ratingagenturen schwer in Kritik geraten, da sie hochriskante Papiere zu lange als sichere Anlagen einstuften und ihnen dadurch zumindest eine Mitschuld an der Krise gegeben werden konnte. Diese Fehleinschätzungen hingen und hängen auch heute noch damit zusammen, dass die in Auftrag gegebenen Ratings teilweise von den Firmen und auch Staaten selbst bezahlt werden.
Zudem ist das Bewertungssystem selbst wenig transparent, da die Agenturen wenig Auskunft darüber geben, nach welchen Kriterien die Bewertung genau erfolgt.