VON ANJA H.
|
03.07.2012 15:42
Salafismus – Fragen und Antworten
Was ist Salafismus? Ist er mit dem Islam gleichzusetzen? Und warum wird zur Zeit soviel Aufhebens um ihn gemacht? Die wohl bekannteste, ultrakonservative Strömung des Islam beherrscht momentan stark die Medien. Angefangen von harmlosen Koranverteilaktionen in deutschen Großstädten bis hin zu gewalttätigen Ausschreitungen bei Demonstrationen versuchen die Salafisten, ihre Anschauung unter das Volk zu bringen. Der Verfassungsschutz ist alarmiert und hat die Religionsgruppe der Salafisten im Visier.
Wenn man noch vor einem Jahr gefragt hätte, was Salafismus bedeutet, wären die Antworten nur zögerlich gekommen. Bis vor kurzem kannten wohl nur die wenigsten die radikalkonservative Strömung, die nun bekannt dafür wurde, auch Gewalt anzuwenden, um ihre Gesinnung kundzutun und zu verbreiten. Der Salafismus ist eine vom „Wahabismus“ geprägte Ideologie, die sich inhaltlich an der muslimischen Frühzeit orientiert, und ihre Prinzipien streng an den Regeln des Korans und der frühen Muslime (die sog. al-salaf al-salih) ausrichtet. Ziel der Salafisten ist es, einen islamischen Gottesstaat zu errichten, der demokratische Prinzipien strikt ablehnt und die in Deutschland geltende Verfassung negiert.
Vor allem im Internet, wie zum Beispiel auf Youtube, kursieren etliche Videos salafistischer Anhänger, die als sogenannte „Islam-Prediger“ in Islamseminaren in Erscheinung treten und ihre Propaganda verbreiten. Man muss hierbei noch einmal zwischen politischen und jihadistischen Salafisten unterscheiden, erstere versuchen durch intensive Propagandatätigkeit die „Da´Wa“ (Ruf zur Islamisierung) voranzutreiben, um ihren Einfluss zu vergrößern, wohingegen die Jihadisten ihre Visionen vor allem durch Gewaltanwendung realisiert sehen. Die Grenzen zwischen den beiden Strömungen sind fließend.
Im Rahmen einer bundesweiten Großrazzia in mehreren Städten entdeckten Fahnder eine Terrorzelle in Solingen, das salafistische Netzwerk Millatu Ibrahim, welches von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CDU) verboten wurde. Jedoch sind nicht alle Salafisten jihadistisch und gewalttätig geprägt, die meisten agieren überwiegend politisch. Das erste, vollendete Attentat in der Bundesrepublik Deutschland wurde von einem salafistischen Jugendlichen verübt, der am 02. März 2011 zwei US-Soldaten am Flughafen Frankfurt a.M. tötete und dafür vom Oberlandesgericht Frankfurt zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Zuvor hatte der 21-jährige Mann über Facebook Kontakt zu salafistischen Gruppierungen geknüpft und sich selbst radikalisiert.
-
Hassan Rohani – Neue Hoffnung für den Iran?
Am 14. Juni 2013 hat Hassan Rohani die Präsidentenwahl im Iran überraschend im ersten Durchgang mit 50,4 Prozent der Stimmen gewonnen. Im August wird er sein Amt antreten. Seine Versprechen: Mäßigung und Transparenz. Besteht tatsächlich Hoffnung für einen Kurswechsel des Irans?
[...]»
-
Privatunterkünfte für Flüchtlinge: Wie das gemeinsame Wohnen gelingen kann
Der Ruf nach einer Unterbringung von Flüchtlingen in Privatunterkünften wird immer lauter. Staatliche Unterkünfte sind knapp und Flüchtlinge werden daher oft in Turnhallen oder Hotels untergebracht. Zivilgesellschaftliche Organisationen unterstützen nun die Wohnungssuche. UNI.DE hat recherchiert, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen um ein Zimmer anzubieten und welche Initiativen sich dafür einsetzen.
[...]»
-
Pressefreiheit in der Türkei?
Ob Freiheitsrechte garantiert sein müssen, damit die EU weiter auf die Türkei zugeht, oder umgekehrt eine verbesserte Perspektive auf einen baldigen EU-Beitritt als Mittel zu demokratischen Fortschritten dienen kann, bleibt umstritten. Ohne Zweifel jedoch hat die Pressefreiheit am Bosporus unter der Regierung von Recep Tayyip Erdoğan in den letzten Jahren massiv abgenommen. UNI.DE wirft ein Schlaglicht auf die Problematik.
[...]»
-
I like Rassismus – Rechtsextreme suchen im Internet nach Anhängern
Hass und Gewalt gegenüber Minderheiten sollten in einer globalen und aufgeklärten Gesellschaft eigentlich kein Thema mehr sein – gerade mit vernetzten Informationsmedien wie dem Internet. Neue Studien zeigen jedoch, dass online nicht alles eitel Sonnenschein ist. Immer mehr Rechtsextreme nutzen die Anonymität und die Meinungsfreiheit im Netz, um gezielt Hassbotschaften zu verbreiten. Die kommen auf den ersten Blick allerdings harmlos daher. Wie die rechte Szene im Internet nach Anhängern sucht und was man dagegen tun kann.
[...]»
-
Das Wirrwarr um die Netzpolitik – Wer hat auf der Datenautobahn das Sagen?
Netzaktivisten und -politiker fordern schon lange eine Beteiligung der deutschen Regierung an den Themen des digitalen Zeitalters – Datenschutz, Urheberrecht und Netzsicherheit. Mit dem Posten des Internetministers kommen diese und weitere Themen nun zumindest formell auf den politischen Tisch. Alexander Dobrindt, zuständig für „Verkehr und digitale Infrastruktur“ soll den Posten ausfüllen. Unklar ist allerdings, welche Kompetenzen Dobrindt mitbringt und welchen Einfluss er in seiner neuen Funktion haben wird, denn: Auch andere Ministerien wollen sich für die Netzpolitik verantwortlich zeichnen. UNI.DE über ein politisches Wirrwarr.
[...]»
-
Gemeinsam sind wir stark? – Die Pläne der EU zur Bankenunion
Auch knapp fünf Jahre nach der Pleite der großen amerikanischen Bank Lehman Brothers ist die dadurch ausgelöste große Finanzkrise noch nicht komplett überstanden. Immer noch wird mit faulen Papieren gehandelt, in vielen Mitgliedsstaaten der EU veröden die Banksektoren. Abhilfe schaffen soll nun die lang ersehnte Bankenunion, um bessere Übersicht zu schaffen, vor allem aber, um das Vertrauen der Bürger in die Banken wiederherzustellen. Doch was ist die Bankenunion? Was spricht für eine solche Maßnahme, was dagegen?
[...]»
-
Die Macht der Werbung
Werbung begleitet uns das ganze Leben lang, manchmal beginnt es schon im Kindergarten. Niemand ist gegen Beeinflussung durch sie gefeit, denn modernes Marketing trickst unser Unterbewusstsein aus. Jenseits individueller Konsumentscheidungen erstreckt sich die Macht der Werbung bis in die politische Meinungsbildung – eine Untergrabung der Demokratie?
[...]»
-
„Rassisten in Deutschland“ von Harry Waibel
Hat Hitler nur das Beste gewollt? „Ja“ meinten bei einer Umfrage, die 1977 durchgeführt wurde, über 80 Prozent der Bürger in der BRD. 1989 ergab eine Umfrage, dass noch immer 6,4 Millionen Deutsche eine gute Meinung zu Hitler hatten. Rassismus in Deutschland ist kein dunkles Phantom, sondern traurige und erschreckende Realität. Doch woher rührt dieser Hass? Wie äußerst er sich und vor allem: Was wird dagegen unternommen?
[...]»
-
Eurobonds: Chancen und Risiken
Seit drei Jahren hat die Staatsverschuldung mehrerer EU-Länder bedrohliche Ausmaße erreicht. Sind Eurobonds, also die Übernahme ihrer Schulden durch weniger verschuldete Länder in Form von Staatsanleihen, ein Ausweg aus dieser Krise?
[...]»
-
Wie aus Fischern Piraten wurden
Die Gewässer des westlichen indischen Ozeans vor Somalia sind international berüchtigt. Militärische Interventionskommandos aus Europa gehen dort gegen somalische Piraten vor, um die Handelsrouten am Horn von Afrika zu sichern. Die Ursachen der Piraterie werden jedoch nicht bekämpft: europäische, asiatische und russische Fischfangflotten fischen dort seit Jahrzehnten illegal, zerstören die Lebensgrundlage der somalischen Fischer und brachten diese schließlich dazu, sich zu bewaffnen und zu versuchen, die ausländischen Schiffe zu vertreiben. Uni.de zeichnet nach, wie aus Fischern Piraten wurden.
[...]»