VON JULIA ZETZ | 13.12.2013 15:49

Altkleidersammlung

Der Schrank ist voll, es muss ausgemistet werden. Aber was tun mit alten Kleidungsstücken? Auf dem Flohmarkt verkaufen oder doch lieber in die Altkleidersammlung? Es gibt kaum eine Stadt, in der sich nicht Container für alte Klamotten oder Schuhe aneinander reihen. Also ab in die große Tonne damit und schon haben wir etwas Gutes getan? Nicht immer, denn oft spenden wir unsere ungeliebten Kleidungsstücke keiner guten Sache. Wer sicher sein will, dass seine Altkleider auch wirklich dort ankommen, wo sie gebraucht werden, der sollte sich vorher gut informieren, denn nicht selten werden Schuhe, Jacken & Co. zu Höchstpreisen verkauft.


Die Stadt München startete im Juli 2013 die Aktion „Ihre Altkleider – Unsere Verantwortung“. An mehr als 300 Stellen im gesamten Stadtgebiet können die Münchner ihre Altkleider abgeben. Und die Aktion hat einen besorgniserregenden Hintergrund: Mehr als 10 000 Tonnen brauchbarer Kleidungsstücke wurden im vergangen Jahr im Restmüll gefunden. Der Grund dafür könnten die zunehmenden Meldungen über unseriöse Spendenorganisationen sein, die mit der Not der Menschen ein lukratives Geschäft machen.

Entwicklungshilfe

Das dubiose Geschäft mit der Not

Bereits im Jahr 2009 berichtete der Stern von gut getarnten Altkleidersammlungen, deren Wurfzettel in den Briefkästen denen des Roten Kreuzes zum verwechseln ähnlich sahen. Doch wie können sich Verbraucher, die wirklich helfen wollen, vor unseriösen Kleidersammlern schützen?

"Wir warnen schon seit Jahren davor, aber in letzter Zeit schießen illegale Container wie Pilze aus dem Boden", sagt Thomas Ahlmann vom Dachverband Fairwertung, einem deutschlandweiten Zusammenschluss gemeinnütziger und kirchennaher Organisationen. Wer also seine Altkleider spenden möchte, der sollte sich vorab über die Organisation informieren.

Spende oder hartes Geschäft?

Wer heute noch glaubt, seine Altkleider helfen Menschen in Not, der wird enttäuscht sein, denn das Geschäft mit gebrauchten Kleidungsstücken ist heute schon fast eine Milliardenindustrie. Denn unsere ausrangierten Kleider haben in Afrika einen eigenen Namen: Mitumba, was übersetzt Kleiderballen bedeutet. Und genau diese Ballen kommen über einige Umwege nach Afrika und werden dort weiterverarbeitet. Eine Spende sind sie also nicht, denn die Organisationen, verkaufen alte Textilien um ihre Projekte zu finanzieren. Zwar schafft der Import von Altkleidern Arbeitsplätze, aber viele Verbraucher fühlen trotzdem um ihren guten Willen betrogen.

Wer beim Kleider spenden wirklich auf Nummer sicher gehen möchte, der kann sich an den Gütesiegeln von FairWertung.de orientieren. Auf der Webseite der Organisation finden Verbraucher viele nützliche Informationen rund um Altkleidersammlungen und Spenden.