VON RICHARD KEHL
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07.06.2011 15:18
Heimat und Zuhause
Nicht immer ist der Ort, an dem man zuhause ist, auch die Heimat. Wir haben den Begriff einmal genauer untersucht. Woher stammt das Wort, welche Entwicklung sowie Bedeutung hat es eigentlich?
Der ursprüngliche Begriff kommt aus dem Germanischen: „hämatli“. Es handelt sich hierbei um ein sogenanntes Neutrum. Verwendet wurde der Begriff primär bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts im juristischen und geographischen Sinne: zur Personalisierung und Lokalisierung von Personen in Verwaltungsangelegenheiten bei Ämtern und Polizei. Wer allerdings mittellos war, dem wurde auch keine örtliche Existenz zugesprochen und der galt bei den Behörden als heimatlos. Oft wurde sogenannten Personen sogar die Heirat untersagt. Daher verbindet man auch heutzutage noch den Begriff heimatlos mit obdachlos. Die Betroffenen hatten damals im Gegensatz zu anderen Personen auch keinen Anspruch auf eine Notversorgung durch öffentliche Kassen. Auch heutzutage werden Obdachlose oft als Heimatlose bezeichnet, was so nicht stimmt. Auch sie haben eine Heimat – als Wahlheimat dient ihnen zum Beispiel die Straße.
Im Jahre 1877 brachten erstmals die Schriftsteller Gebrüder Grimm den Begriff Heimat mit einer emotionalen Bindung zu einer Gegend in Zusammenhang. Heutzutage ist der Begriff vielfach interpretierbar. Jedenfalls verweist das Wort primär auf eine emotionale Bindung zwischen Mensch, Raum und Ort hin. Das kann sich auf sein eigenes Zuhause, eine Stadt, einen Stadtteil, ein Dorf, eine Gegend, eine Nation, ein Land, eine Sprache oder auch auf eine Religion beziehen. Aber mit dem Begriff können nicht nur konkrete Orte, sondern auch reale oder vorgestellte Objekte und Menschen in Verbindung gebracht werden. Das können auch Ereignisse und Umstände sein, unter denen ein Mensch aufwächst.
Den meist verwendeten Zusammenhang und Grundlage für eine allgemeine Definition für den Begriff bilden jedoch immer noch das Land und der Ort, an dem man aufgewachsen ist. Interessant ist die Frage, wodurch sich „Heimat“ von „Zuhause“ unterscheidet. Man kann auch woanders ein Zuhause finden und sich dort wohl fühlen. In diesem Fall spricht man dann auch hier von einer „Neuen Heimat“ oder einer „Wahlheimat“.
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