VON JULIA ZETZ | 07.03.2014 14:51
Gedankenmonster
Es ist ein brennendes Gefühl. Ein Gefühl wie Feuer auf der Seele. Es wird immer größer, es verwandelt sich in ein Monster, das meine Gefühle aufzufressen droht. Mit meiner Ritterrüstung, Schild und Schwert will ich es bekämpfen, aber es ist stark, viel stärker als ich gedacht habe. Es beginnt sich zu drehen, immer schneller und schneller, es wird zu einem Tornado aus Feuer und Schmerz. Immer größer wird er und saugt mich auf. Ich sehe nichts mehr, spüre immer mehr und mehr feurigen Schmerz aufsteigen. Es ist das Gedankenmonster, das mich in seine Klauen hat. Sein Griff ist fest, meine Rüstung droht zu zerbrechen. Mein Schild habe ich schon lange verloren, mein Schwert ist keine Waffe gegen das Monster.
Von Misstrauen, zu Vorwürfen bis hin zur Kontrolle:
Eifersucht hat viele Gesichter. Wenn ein Partner das Vertrauen verliert, leidet die Beziehung oft stark darunter
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Das Gedankenmonster kommt leise, ganz unauffällig schleicht es sich an. Ich bin selten darauf vorbereitet, doch meine Rüstung liegt immer griffbereit. Es schleicht sich in meine Gedanken, will sie manipulieren, will mir sagen, dass Dinge nicht so sind wie sie scheinen. Es will mir eine Realität vorgaukeln, die auch mit dem größten Stein nicht zu zerschlagen wäre. Das Monster will mir sagen, dass mich Menschen betrügen, mich hintergehen und verletzen. Ich sage dem Monster: „Lass’ mich in Ruhe, das sind Dinge, die sind geschehen, sie sind Vergangenheit!“. Das Gedankenmonster lacht mich aus und greift nach mir. Im letzten Moment kann ich ihm entfliehen. Rufe wieder: „Lass’ mich in Ruhe!“.
Ich greife zu meiner Rüstung, nehme mein Schild und versuche mich zu verteidigen. Doch das Monster ist stark. Seine Realität scheint stärker zu sein als meine. Noch weiß ich, dass die Dinge nicht so sind, wie sie mir das Monster vorgaukeln will. Doch nach und nach ummantelt mich ein Nebel. Es ist der Nebel des Monsters. Ich versuche davon zu laufen, aber das Monster ist schneller. Es greift nach mir und umschlingt mich mit seinen Klauen. Es hat mich fest im Griff. „Meine Realität ist die Richtige. Dir passieren böse Dinge, weil sie Dir bereits wiederfahren sind“, schreit es mich an.
Ich will mich dem Monster ergeben. Meine Rüstung hält nicht Stand, mein Schild beginnt zu zerbrechen. Das Monster hat Recht, was einmal geschehen ist, wird wieder geschehen. Kurz bevor ich meine Rüstung ablegen will, ist er da, der buchstäbliche Prinz auf dem schwarzen Ross. Mit seinem Schwert streckt er das Monster nieder, nimmt meine Hand und holt mich zurück in die Realität. Das Monster ist tot und das brennende Gefühl kommt niemals wieder, hoffentlich.
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Durch fremde Gehirne
Manchmal verstehe ich meine Mitmenschen einfach nicht. Ich verstehe nicht, warum sie so derart langsam mit dem Auto unterwegs sind, ich verstehe nicht, warum sie mitten im Weg stehen bleiben und sehr häufig verstehe ich ihre Entscheidungen nicht. Ich gebe mir sehr viel Mühe, ich will verstehen, was andere Menschen zu ihrem Handeln und ihren Entscheidungen bewegt. Doch es gelingt mir nicht immer. Ich versuche mich in den anderen hinein zu versetzen, mir vorzustellen, was gerade in ihm vorgeht. Meine Phantasie geht dann auf eine etwas befremdliche Reise durch fremde Gehirne. Die Fragen, die ich mir dabei immer stellen muss lauten: Muss ich überhaupt lernen andere Menschen zu verstehen? Reicht es nicht, das Handeln einfach nur zu akzeptieren?
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Die Gedanken sind frei
Als ich noch ein Kind war, habe ich die Welt mit anderen Augen gesehen. Jedes Blatt, jeder Ast, jeder Gegenstand konnte Teil eines großen Abenteuers werden. Ich stellte mir vor, wie ich als kleine Fee auf dem Blatt über die Weltmeere flog. Wie aus dem Ast ein Besen wird und ich als Hexe den blöden Nachbarsjungen verzauberte. Das fehlt mir manchmal, meine kindliche Phantasie, die mich aus dem tristen Alltag holte und mich in fremde Welten bringt. Doch ab und zu habe ich auch heute noch Momente, in denen ich ganz unbewusst dem Leben entfliehe und mich in einer anderen Welt wieder finde. Zwar ist diese Welt nicht von Feen und Hexen bewohnt, aber sie ist immerhin nicht in der grauen Realität.
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Erfolg durch Emotionale Intelligenz
Erfolgreich in Beziehungen und im Beruf zu sein erfordert sehr viel mehr als die im IQ ausgedrückte analytische Intelligenz. Mitte der 1990er-Jahre propagierte der Psychologe und Journalist Daniel Goleman den Begriff der Emotionalen Kompetenz, der darüber Aufschluss geben soll, wie gut ein Mensch mit seinen eigenen und fremden Gefühlen umgehen kann. Was steckt dahinter?
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Phantasie und Imagination als Mittel in der Psychotherapie
Phantasie und Imagination werden in vielen Psychotherapie-Methoden verwendet, die Katathym-Imaginative Psychotherapie systematisiert die Anwendung aber am
allerstärksten. Von dem deutschen Psychiater und Psychotherapeut Hanscarl Leuner in den 50er Jahren unter dem Namen „Katathymes Bilderleben“ ins Leben gerufen, wurde sie seitdem stetig weiterentwickelt und erweitert. Es handelt sich hierbei um eine spezielle tiefenpsychologische Behandlung, die Symbolisierung und Phantasie als wichtigste Faktoren für die Aufdeckung innerer Konflikte und verborgener Probleme nutzen und somit einen Zugang zur Gefühlswelt schaffen will.
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Ich spiele, also bin ich – Wie spielen Phantasie und Kreativität fördert
Spielen ist nicht nur Kinderkram. Die Forschung weiß: Spielen und spielen lassen sind wichtige Bausteine sowohl in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, als auch im Erwachsenenalter. Sie fördern das Gedächtnis, die soziale Kompetenz und in erster Linie natürlich die Phantasie und die Kreativität. Außerdem hilft uns das Spielen dabei, den grauen Alltag zu vergessen. Was sonst noch wichtig ist am lebenslangen Spieltrieb und warum wir niemals das Kind in uns verlieren sollten, weiß UNI.DE.
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Der Fantasy Roman - ein komplexes Literaturgenre
Ob
Herr der Ringe,
Die unendliche Geschichte oder die Harry Potter Bände - diese Werke fassen wir meistens unter dem Begriff Fantasy Roman zusammen. Doch ist die Definition „Fantasy Roman“ um einiges komplexer als man manchmal denkt. Oder habt ihr schon mal etwas von Urban Fantasy gehört?
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Ein Blick aus der Zukunft in die Zukunft
Es gibt Momente in meinem Leben, da zweifle ich an meinen Entscheidungen. Waren sie immer richtig? Wohl kaum. Nicht selten hatten sie fatale Folgen. Nicht für andere, sondern für mich. Ich stand vor einer Kreuzung, wusste nicht, welche Richtung ich wählen soll und entschied mich für die falsche. Manchmal wünsche ich mir eine Zeitmaschine um an die Stellen meines Lebens zurück zu reisen, die mich dazu gebracht haben, falsche Entscheidungen zu treffen. An manchen Tagen packe ich meine Tasche und steige in meine gedankliche Zeitmaschine. Ich reise zurück in meine Kindheit, in meine Jugend oder zum letzten Mittwoch. Dann gehe ich auf eine phantasievolle Reise, die mir nur eine Frage beantworten soll: Was wäre passiert, wenn...
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Emotionsarbeit – Welche Faktoren unsere Gefühle beeinflussen und wie wir sie steuern
Wenn wir über unsere Gefühle sprechen, so geben wir uns gern der Vorstellung hin, dass unsere Emotionen keinem Einfluss von außen unterliegen, sondern einzig aus uns selbst entspringen. Neuere Erkenntnisse auf dem Gebiet der Soziologie entlarven diesen Gedanken jedoch als Illusion. Meist sind nicht wir es, die etwas fühlen, vielmehr werden verschiedene Emotionen uns durch die Gesellschaft und die Erziehung quasi „eingetrichtert“. Selbst die moderne Marktwirtschaft trägt ihren Teil dazu bei. Welchen Einfluss all diese Faktoren auf unsere Gefühlswelt haben, und wie wir selbst uns immer tiefer in ein gesellschaftliches „Regelwerk der Gefühle“ begeben, hat sich UNI.DE angesehen.
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Ausdrucksstarke Augenblicke – Mikroexpressionen zeigen unser „wahres Gesicht“
Im Alltag zeigen wir selten unser „wahres Gesicht“. Wir lächeln hier aus Konvention, verstecken dort unsere Angst, um besser dazustehen. Ganz verbergen können wir unsere Gefühle aber nie, sagt der renommierte Psychologie Paul Ekman. Gemeinsam mit seinem Kollegen Wallace Friesen entwickelte er ein Kodierungssystem für Gesichtsausdrücke und erforschte sogenannte Mikroexpressionen, anhand derer sich Emotionen in unserer Mimik manifestieren, selbst dann, wenn wir unsere Gefühle lieber für uns behalten wollen. Nun trainiert er andere darin, diese richtig zu erkennen und zu deuten – und damit fast schon Gedanken zu lesen.
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Soziale Entsorgung
Freunde für immer, das schwören wir uns schon in jungen Jahren. Wir malen uns aus, wie wir in 50 Jahren gemeinsam die Fotos von vergangen Partynächten betrachten. Wir wachsen gemeinsam auf, lernen zusammen Fahrradfahren, machen unseren Führerschein und halten unsere Abschlusszeugnisse in der Hand. Und dann kommt das Leben. Wir studieren in verschiedenen Städten, lernen unterschiedliche Berufe und neue Leute kennen. Eine starke Freundschaft übersteht auch das, andere nicht. Viele versuchen mit allen Mitteln den Zusammenhalt zu stärken und die Freundschaft zu erhalten. Manchmal ist loslassen aber die einzige Lösung.
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