VON JULIA ZETZ | 30.04.2012 11:05

Eine brotlose Kunst - keineswegs

Ein kreatives Leben als Künstler ist für viele ein Traum, aber die Realität ist oft hart: wenig Aufträge, wenig Geld und ein hohes Risiko.

Wer freier Künstler werden will, für den gibt es nur einen Ausbildungsweg: Hochschule oder Akademie. Aber er auch erfolgreich sein will, der braucht mehr als nur Talent. Ein richtiges Konzept und ein individueller Stil gehören ebenso dazu.

Kunst ist Eignung

Für das Studium an einer Kunst- oder auch Musikhochschule ist eine besondere Eignungsprüfung unumgänglich. Zumeist müssen Bewerber, bevor sie überhaupt zu einem persönlichen Gespräch eingeladen werden, eine Mappe mit ihren Arbeiten oder eine CD mit einigen Songs zu den Hochschulen und Akademien schicken. Das gestaltet sich für viele als eine erste große Hürde. Wer mit seinen Arbeitsproben überzeugt, wird eingeladen.

Die Erwartungen an die Arbeitsproben sind verschieden, einige Hochschulen legen mehr Wert auf Detailarbeit, andere möchten sehen, ob der Bewerber überhaupt für ein Studium geeignet ist. Teilweise wird auch eine Mappenberatung angeboten. Hilfreiche Informationen zur Mappengestaltung gibt es hier.

Brotlose Kunst? Das muss nicht sein

Ein zweiter Picasso wird heute niemand werden, das sollte jedem klar sein, der ein Künstler werden möchte. Deshalb ist Eigenvermarktung heute wichtiger denn je. Künstler müssen ihre Ideen gut präsentieren und sind dabei selbstständige Unternehmer und auf Sponsoren und Galerien angewiesen.

Die Kunsthochschule in Berlin bietet ein Career Center an, das den angehen Künstlern nach dem Studium den Berufseinstieg erleichtern soll. Das Center berät die Studenten rund um das Thema Existenzgründung.

Zumeist erweist es sich als sinnvoll, sich neben dem Studium auch noch in einem anderen Beruf umzusehen, beispielsweise als Schreiner, Mediengestalter, Fotograf oder Schneider. Die Fertigkeiten, die dort gelernt werden können dann im Rahmen des Kunst-Studiums genutzt werden.

Kunst-Studium und dann?

Kehrseite der Kunst

Freie Kunst: Wer ein Studium der freien Kunst absolviert hat, der kann zumeist in allen Tätigkeitsbereichen der Kunst arbeiten, dazu gehören vor allem die Bildhauerei, die Fotografie oder die Malerei und Objekt- und Installationsarbeiten. Freie Künstler tragen arbeiten in ihrem eigenen Atelier, ihre Arbeiten verkaufen sie selbst oder über eine Galerie.

Design und Gestaltung, Kommunikations-, Industrie-, Produktdesign: Kommunikationsdesigner arbeiten in den Abteilungen für Öffentlichkeitsarbeit und Werbung in Unternehmen. Sie kennen sich aus mit Layout, Typografie, Fotografie. Industrie- und Produktdesigner gestalten industriell gefertigte Produkte. Ihre Arbeitsplätze sind in Agenturen oder in den kreativen Arbeiten von Unternehmen.

Kunstpädagogik und –erziehung: Kunstpädagogen gehen den klassischen Weg über ein Lehramtsstudium mit der Fachrichtung Kunst. Eine Verbindung mit Schulpsychologie erscheint sinnvoll.

Kunsttherapie: Die Aufgabe von Kunsttherapeuten besteht in der Förderung und Erhaltung der Gesundheit mit bildender Kunst. Arbeitsplätze sind Krankenhäuser, Kurzentren, Sanatorien oder Einrichtungen für behinderte Menschen.

Wer ein Kunst-Studium anstrebt, dem erschließen sich viele Möglichen. Wichtig sind eine gute Vorbereitung, ein zielstrebiges Studium und der Blick auf andere Berufsgruppen.