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Das Diplom ist die halbe Miete, heißt es. Zusammen mit monster.de haben wir für dich die wichtigsten Infos zusammengestellt, die du für die zweite Hälfte brauchst.

MBA - Die beste Finanzierung finden

In einen guten MBA zu investieren lohnt sich immer. Doch nicht jeder kann die hohen Gebühren aus eigener Tasche zahlen. Wir sagen, wie Sie mit Sponsoren, Stipendien, Stiftungen und Krediten Ihre Karriere finanzieren.

Frank Mattern und Christian Veith haben es geschafft. Beide rückten an die Spitze von Consultingfirmen, die zu den renommiertesten Deutschlands zählen. Mattern leitet McKinsey, Veith die Boston Consulting Group. Das Wirtschafts-Know-How, das deutsche Universitäten vermitteln, reichte ihnen nicht. Mit einem MBA an international top platzierten Business Schools machten sie sich richtig fit für ihre Aufgaben.

Geld und Disziplin

Mattern (Jahrgang 1961) hatte an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster sowie an der London School of Economics Betriebswirtschaft studiert, bevor er an der Wharton School (University of Pennsylvania) seinen MBA absolvierte. Seit Jahren glänzt Wharton mit dem Spitzenplatz in der Hitliste der Financial Times. Bereits mit 34 wurde Mattern zum Partner und damit zum Teilhaber bei McKinsey gewählt, vier Jahre später zum Direktor. Veith (Jahrgang 1958) studierte Jura und Volkswirtschaftslehre in München und Bonn. Nach Referendariat und Promotion absolvierte er einen MBA an der University of Chicago.

Bis der begehrte Titel die Türen zu guten Positionen und Gehältern öffnet, brauchen Absolventen vor allem zweierlei: Geld und einen eisernen Willen. Wharton verlangt für den Berufs begleitenden Executive MBA (Dauer: 24 Monate) gut 142.000 Dollar, ein Vollzeit-MBA (18 Monate) kostet knapp 45.000 Dollar Gebühren.

Gute MBA-Programme werden immer teurer

In Chicago zahlen die Teilnehmer für beide Abschlüsse je 89.000 Dollar. Die Mannheim Business School nimmt für den Executive MBA wie auch die Goethe Business School zwischen 42.000 und 46.000 Euro sowie für den Vollzeit-MBA 29.000 Euro. In Europa, so hat das Kölner Staufenbiel-Institut ausgerechnet, liegen die Kosten für einen Vollzeit-MBA mehrheitlich zwischen 20.000 und 60.000 Euro.

Trend steigend. Denn nur wer erstklassiges Lehrpersonal für seine Kurse verpflichten kann, gewinnt auch den Wettlauf um die besten Köpfe bei den Teilnehmern. Und um die reißen sich dann die attraktivsten Arbeitgeber, die oft ohnehin enge Kontakte zu den Schulen halten oder dort auch in maßgeschneiderten Programmen High Potentials ausbilden lassen.

Den Arbeitgeber als Sponsor gewinnen

Im Idealfall zahlen MBA-Absolventen dann gar nichts, so wie Eric Hummitzsch, dessen Arbeitgeber die alle Kosten für das Executive-MBA-Programm getragen hat. Nach einem harten Ausleseprozess kürt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers AG (PwC) jährlich zwei Kandidaten, die sie an die Goethe Business School in Frankfurt schickt. Neben den stattlichen Gebühren trägt PwC auch die Kosten, die durch die Freistellung von der Arbeit an Werktagen entstehen sowie Reisekosten. Andere Arbeitgeber zeigen sich nicht ganz so generös und sponsorn das Studium nur zum Teil oder gewähren Darlehen.

"Als Faustregel kann man sagen, dass beim Executive-MBA ein Drittel der Teilnehmer die Kosten komplett selbst übernimmt, bei einem weiteren Drittel beteiligt sich der Arbeitgeber und beim letzten Drittel übernimmt dieser die gesamten Kosten", sagt Christian Homburg, Präsident der Mannheim Business School. Beim Vollzeit-MBA, für den die Teilnehmer ihren Arbeitgeber in der Regel verlassen, zahlen sie meist selbst. Da die Besucher von Business Schools schon über mehrere Jahre Berufserfahrung verfügen und ihnen im Anschluss oft gut bezahlte Jobs winken, dürfte eine Kreditanfrage jedoch auch bei ihrer Hausbank auf offene Ohren stoßen.

Bildungsfonds, Stipendien, Stiftungen

Dennoch: "Für viele stellt es eine psychologische Hürde dar, sich für eine Ausbildung zu verschulden", weiß Andreas Hackethal, stellvertretender Dean der Goethe Business School (GBS), die deshalb geeignete Teilnehmer mittels Stipendien unterstützt. "Zudem übernehmen im Rahmen des Executive-MBA-Programms die meisten der entsendenden Unternehmen mindestens die Hälfte der Studiengebühren." Wie die Reisebranche lockt die GBS jetzt zudem für ihren im September 2009 startenden Vollzeit-MBA mit einem Frühbucherrabatt. Wer sich bis April anmeldet, bekommt einen "Early Bird Bonus" von zehn Prozent auf die Gebühr von 18.000 Euro.

Neben Firmen unterstützen auch Organisationen wie der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) sowie Stiftungen die MBA-Studenten mit Stipendien. "Ein Studium darf nicht an finanziellen Hürden scheitern, und es darf nicht von sozialer Herkunft abhängen", sagt David Schmutzler, CEO des Münchner Bildungsfondsanbieters Career Concept. Schmutzler, der dank der finanziellen Unterstützung seiner Eltern an der renommierten European Business School studieren konnte, stellte schnell fest, dass die Finanzierung für viele seiner Kommilitonen ein echter Engpass war. Und entdeckte eine Marktlücke. Sein Bildungsfonds finanziert Studenten das Studium und lässt sich später einen gewissen Prozentsatz des Einkommens über eine fest gelegte Zeit zurückzahlen, geht damit eine Art Wette auf die Zukunft des Studenten ein. Ein Konzept, das mittlerweile viele Nachahmer fand. Mehr als 2500 Studenten hat CareerConcept bereits finanziert.

Ab wann sich die Investition bezahlt macht

Wenngleich seriöse Angaben über die exakten Gehaltssprünge nach einem MBA-Abschluss fehlen, so steht doch für die meisten Experten fest, dass sich die Ochsentour lohnt. "Mit einem MBA von einer angesehenen deutschen Business School liegt das Einstiegsgehalt bei 60.000 bis 70.000 Euro", meint Martin Wehrle, Gehaltscoach aus Hamburg. Das sei allerdings weniger als von vielen Schulen versprochen.

Christian Näser, Gehaltsexperte und Geschäftsführer bei der Kienbaum Management Consultants GmbH, ist hingegen davon überzeugt, dass der Abschluss an einer Business School maximal ein Plus von zehn Prozent beim Gehalt bringt. Laut einer Erhebung des Graduate Management Admission Council (GMAT), der die weltweiten Zulassungstests für die Business Schools organisiert, machen sich die Gesamtausgaben spätestens nach sieben Jahren durch höhere Einkommen bezahlt.

VON Eli Hamacher MONSTER.DE

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