Job & Karriere

Das Diplom ist die halbe Miete, heißt es. Zusammen mit monster.de haben wir für dich die wichtigsten Infos zusammengestellt, die du für die zweite Hälfte brauchst.

Schriftliche Bewerbung für Absolventen

Was soll man bloß in die erste Bewerbung schreiben, wenn außer Nebenjobs die Berufserfahrung fehlt? Experten sagen, wie Berufsanfänger mit der schriftlichen Bewerbung Erfolg haben.

Das Anschreiben einer schriftlichen Bewerbung ist die erste Arbeitsprobe. Wer Floskeln oder unspezifische Formulierungen wählt, verschenkt die Chance, Interesse zu wecken. "Vielen Berufseinsteigern ist nicht klar, dass es in der Bewerbung nicht um wissenschaftliche Definitionen einer persönlichen Fähigkeit geht, sondern um den Einsatz der Fertigkeit im zukünftigen Berufsalltag", sagen die Karriereberater Christian Püttjer und Uwe Schnierda.

Keine sprachlichen Pirouetten drehen

In einer Bewerbung müsse man zeigen, dass man "theoretische Wissen umgesetzt habe". Daher sollte ein Bewerber im Anschreiben eine Art Kurzgutachten verfassen, mit dem er belegt, dass er die vom Unternehmen gefragten Kenntnisse und Fähigkeiten mitbringt.

"Es kommt nicht auf sprachliche Pirouetten an", sagt Steffen Westermann vom Büro für Berufsstrategie Hesse/Schrader, "sondern darauf, was mich von anderen abhebt." Diese Stärken sollte man fach- oder projektbezogen charakterisieren. "Das darf mit Witz sein, aber nicht in Ironie oder Sarkasmus abgleiten."

Erfahrungen beschreiben nicht bewerten

Püttjer und Schnierda raten, Erfahrungen aus Praktika oder Nebentätigkeiten zu beschreiben, nicht zu bewerten. Man schreibt also, welche Aufgaben man "kennen gelernt", oder "übernommen" hat, für was man "zuständig" war. So kann man vermeiden, dass Negativformulierungen, eine übertrieben positive Selbsteinschätzung oder Floskeln für persönliche Fähigkeiten im Anschreiben stehen.

Aber auch zu viel Ehrlichkeit kann kontraproduktiv sein, warnen Püttjer und Schnierda: Wer schreibe, dass er die meiste Zeit seines Praktikums am Kopierer verbracht habe, komme damit auf dem Weg zum ersten Arbeitsplatz nicht weiter.

Was im Lebenslauf stehen sollte - und was nicht

Doch nicht nur das Anschreiben sollte bei einer Bewerbung individuell sein, sondern – in gewissem Umfang – auch der Lebenslauf. Nebentätigkeiten und studentische Hilfsjobs sollten zum Beispiel nur auftauchen, wenn sie zur angestrebten Stelle passen.

Im Lebenslauf sollten in einem ersten Block Praktika und berufspraktische Erfahrungen, etwa eine nebenberufliche Selbstständigkeit, auftauchen. Püttjer und Schnierda empfehlen neben Firma, Ort, Unternehmensbereich und Position auch jeweils zwei, drei ausgewählte Tätigkeiten zu nennen, die man dabei ausgeübt hat.

Bezug zur Stelle herstellen

Kann man nur einen Hilfsjob an der Uni vorweisen, "sollte man das Wort 'Hiwi' dabei vermeiden", warnt Steffen Westermann. "'Studentischer Assistent' oder 'Tutor' klingen schon besser. Auf jeden Fall sollte man herausstellen, was man dabei selbstständig getan und organisiert hat."

Den Bezug zur Praxis empfehlen Püttjer und Schnierda auch in den zweiten Block über das Studium hineinzubringen: Eben nicht bloß "Studium der Betriebswirtschaftslehre" mit Zeitangaben und Abschluss aufzuführen, sondern die Studienschwerpunkte zu nennen. Im Idealfall lässt sich damit wiederum ein Bezug zur angestrebten Position herstellen.

Schulbildung und persönliche Daten

Und auch die Diplomarbeit will "verkauft" werden: Neben dem wissenschaftlichen Originaltitel, könne man in einem auch für Laien verständlichen Satz beschreiben, was der Inhalt der Arbeit sei und welcher mögliche praktische Nutzen daraus entstehe, so Püttjer und Schnierda.

Die Blöcke zu einer eventuellen Ausbildung, zur Schulbildung und zu den persönlichen Daten komplettieren den Lebenslauf. Ganz am Ende kann man Sprach- und EDV-Kenntnisse sowie Hobbys nennen. Hobbys sollte man aber nur angeben, wenn sie zur angestrebten Stelle passen.

Weitere Kenntnisse

Kritisch werde es immer dann, wenn es sich um Risikosportarten handele, warnen Püttjer und Schnierda, dagegen seien Schwimmen, Tanzen oder Joggen unverfängliche Beschäftigungen, die sogar zeigten, dass man sich in seiner Freizeit entspanne.

Sprach- und EDV-Kenntnisse sollten stichpunktartig auftauchen. "Englisch (gut)" oder "Französisch (verhandlungssicher)" reicht völlig. EDV-Kenntnisse sollten in ähnlicher Form, aber wiederum mit Bezug zur angestrebten Stelle, auftauchen.

Referenzen können sinnvoll sein

Die Nennung von Referenzen ist in den Augen von Steffen Westermann, dann sinnvool, "wenn sie zur angestrebten Stelle passen und einen der Referenzgeber gut kennt". Habe man etwa während des Studiums als Freiberufler gearbeitet, könne man die Kunden als Referenz nennen.

"Namen und Telefonnummer eines Ansprechpartners sollten in der Bewerbung nicht auftauchen, sondern nur auf Anfrage herausgegeben werden." Eventuell mache es auch Sinn, auf eine Homepage zu verweisen, wo die Referenzprojekte kurz vorgestellt werden.

VON MICHAEL VOGEL MONSTER.DE

share

In Kooperation mit:

gehe zu Monster.de