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Unterricht auf »Youtubisch«: Professor hält Vorlesungen im Internet

Überfüllte Hörsäle? Studenten, die auf dem Boden sitzen müssen? Gibt es nicht bei Professor Dr. Jörn Loviscach von der Fachhochschule Bielefeld. Obwohl Abertausende seine Mathematik- und Informatik-Vorlesungen sehen wollen, von Schülern über Studenten bis hin zu Ingenieuren. Professor Loviscach setzt auf virtuelles Lernen – und stellt seine Vorlesungen seit 2009 kostenlos auf der Videoplattform YouTube zur Verfügung.

Rund 1.600 Videos hat er schon veröffentlicht, die Zahl der Abonnenten ist mittlerweile auf 5.506 gestiegen – sie stammen aus Deutschland, den USA, der Schweiz und aus Polen. 5.000 bis 9.000 Abrufe verzeichnet Loviscach täglich, knapp drei Millionen Mal wurden die Filme bisher angeschaut. Der überwiegende Teil der Videos sind dabei Live-Mitschnitte aus Vorlesungen, von elementarer Bruchrechnung über Differenzial gleichungen bis hin zu Vektoranalysis. Statt Kreide auf Tafel benutzt er einen sogenannten Tablet-PC, bei dem man mit einem speziellen Computerstift direkt auf den Bildschirm schreiben kann. So skizziert er auf dem Display mathematische Formeln und Regeln, während er erklärt. Teilweise ist er auch selbst im Bild. Die Studenten im Hörsaal verfolgen das per Beamer und sind interaktiv in die Vorlesung eingebunden. Bei Fragen und Diskussionen wird auf Pause gedrückt. Die Videos bearbeitet der Dozent anschließend, Fehler und Versprecher werden entfernt. So entstehen überschaubare Kurzvideos, die man sich bequem vom Schreibtisch oder vom Sofa aus ansehen kann. User können zudem im Internet Fragen stellen und über die Videos diskutieren. Professor Loviscach zufolge können klassische Vorlesungen durch Internetvideos ersetzt werden, bei Seminaren und Übungen würde dies aber nicht mehr funktionieren, schließlich muss man dort auch mal selbst Hand anlegen. Aber wer weiß, vielleicht kommt ja auch bald das digitale Klassenzimmer …

VON ANNETTE BUTENDEICH

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