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Maschinenbau: Rohstoffe und Energie sind die Zukunft

Das Jahr 2009 war zwar eines der schwierigsten im deutschen Maschinen- und Anlagenbau. Doch noch ist Deutschland in vielen Zweigen Weltmarktführer. Das ist eine Basis, auf der sich Innovationen im Bereich Ressourcen und Energie aufbauen lassen, den Zukunftsthemen der Branche.

Für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau war das Jahr 2009 das schlechteste seit Jahrzehnten. Der Branchenumsatz ging um fast ein Viertel auf 160 Milliarden Euro zurück. "Die Bestellungen neuer Maschinen fielen so schnell und so drastisch, wie noch nie seit Beginn unserer Auftragsstatistik, die wir seit über 50 Jahren führen", beschreibt Manfred Wittenstein, Präsident vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau mit Sitz in Frankfurt am Main die dramatische Entwicklung der Branche. Innerhalb eines Jahres wurden rund 34.000 Arbeitsplätze abgebaut, zum Jahresende 2009 hatte der Maschinen- und Anlagenbau noch rund 920.000 Beschäftigte.

Es geht mühsam nach oben

Für das laufende Jahr prognostiziert der Verbands-Präsident Null-Wachstum, eine Beschäftigungsprognose will er nicht abgeben. "Legt man den Einbruch in der Produktion zugrunde, hätten die Unternehmen aus betriebswirtschaftlicher Sicht vermutlich über 100.000 Mitarbeiter entlassen müssen."

Das bedeutet, dass es in diesem Jahr zu weiteren Kündigungen kommen könnte – zumal der Jahresauftakt im Bestelleingang bescheiden ausfiel. "Es geht mühsam von der Talsohle aus nach oben", verkündet der VDMA im März 2010 in seinem Konjunkturbulletin. Für die Zukunft setzt der Maschinen- und Anlagenbau insbesondere auf Zukunftsfelder wie zum Beispiel auf Energie- und Ressourceneffizienz. Das sind Märkte mit enormen Potenzial weltweit.

Weltweiter Umsatzeinbruch von 19 Prozent

Effizienter – Innovativer – Nachhaltiger: so lautete das Motto der Hannover Messe 2010. Auf der weltgrößten Industriemesse präsentierten im April rund 4500 Aussteller aus über 60 Ländern ihre Neuigkeiten. Denn der Maschinen- und Anlagenbau ist ein internationales Business. Etwa zwei Drittel der in Deutschland hergestellten Produkte werden exportiert.

Ein Vergleich mit anderen Ländern zeigt, dass der massive Umsatzeinbruch im Maschinen- und Anlagenbau kein nationales, sondern logischerweise ein internationales Phänomen ist. In den Staaten der Europäischen Union ging der Umsatz im vergangenen Jahr durchschnittlich um 25 Prozent zurück, in Japan fiel er gar um 40 Prozent, weltweit brach er um 19 Prozent ein.

Rohstoffe und Energie - Megatrends der Zukunft

Einzige Ausnahme: China, hier fand ein Zuwachs von einem Zehntel statt. Aufgrund des hohen Auslandsanteils am Umsatz ist die Zukunft des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus von Bestellungen aus dem Ausland abhängig.

"Alle Rohstoff- und Energiebereiche sind Megatrends der Zukunft und zudem auch unabhängiger von wirtschaftlichen Schwankungen", so Thorsten Herdan, Geschäftsführer im VDMA. Die Zukunft des Maschinen- und Anlagenbaus werde stark von diesen Feldern getragen. So kommt der Verband in einer Studie, die auf den Einschätzungen von Herstellern der unterschiedlichen Energietechnologien basiert, zu dem Ergebnis, dass sich der Anteil der erneuerbaren Energien an der europäischen Stromproduktion bis 2030 im Vergleich zu 2007 auf fast 50 Prozent verdreifacht.

Energieerzeugung: ein 1000-Milliarden-Euro-Markt

Danach wird weiterhin die Hälfte des benötigten Stroms aus konventionellen Anlagen kommen, doch viele von diesen sind nach heutigen Maßstäben ineffizient und müssen durch moderne, energieeffiziente Anlagen ersetzt werden. Der VDMA geht allein in Europa von einem Investitionsvolumen im Energiemarkt von mehr als 1000 Milliarden Euro in den nächsten 20 Jahren aus.

Dabei ist Energie weltweit eines der beherrschenden Themen. Das bietet der Industrie und damit dem Maschinen- und Anlagenbau hervorragende Wachstumschancen – in vielen Zweigen der Branche.

Nicht alle Branchen entwickeln sich gleich

30 Fachzweige unterscheidet der VDMA, von Aufzügen über Druckmaschinen bis hin zu Robotik und Automation. Und die entwickeln sich recht unterschiedlich, beispielsweise liegt der Bereich Bau- und Baustoffmaschinen mit einem Umsatzeinbruch 2009 gegenüber dem Vorjahr um fast die Hälfte an letzter Stelle der Umsatzentwicklung nach Fachzweigen.

Doch aufgrund beschlossener Konjunkturpakte – es wurden Investitionen in Schienenverkehr, Lärmschutz und Straßenbau verabschiedet – könnte der Bau und damit Baumaschinen vom öffentlichen Nachfrageschub profitieren.

Deutsche Qualität bleibt internationaler Wettbewerbsvorteil

Der deutsche Maschinenbau ist in 18 von 30 international vergleichbaren Gruppen Weltmarktführer. In drei Zweigen auf Platz zwei und in acht auf Platz drei. "Deutschland ist das einzige OECD-Land, in dem der Anteil der Produktion an der gesamten Wertschöpfung zugenommen hat.

Das liegt vor allem an unseren Qualitätsprodukten und der deutschen Ingenieurskunst", sagt VDMA-Präsident Manfred Wittenstein. Er ist überzeugt, wenn dieser hohe Qualitätsstandard gehalten wird, hat Deutschland als Produktionsstandort Zukunft.

Ingenieure mit breitem Wissen werden gefragt sein

Sein Kollege Herdan rät Ingenieuren im Studium eher davon ab, sich auf ein Hype-Thema zu spezialisieren. "Reine Spezialisten werden weniger gebraucht als solche Ingenieure, die technisches Verständnis haben, ihr Wissen anderen vermitteln können und die schon in der Konstruktion aus Kostengründen betriebswirtschaftlich denken."

Diese Ingenieure seien flexibel genug, auch in andere Fachzweige zu wechseln, in denen aktuell mehr Ingenieure gebraucht würden, als anderswo, etwa den regenerativen Energien. Hier entstehen täglich 40 neue Jobs, bis 2020 soll der Mitarbeiterbestand von derzeit rund 300.000 auf eine halbe Million anwachsen.

Von Peter Ilg MONSTER.DE

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