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Green Energie: Zukunft für Ingenieure

Es gibt für vieles eine Alternative. Für Strom allerdings höchstens in der Art seiner Erzeugung. Die Bundesregierung setzt mehr auf regenerative und weniger auf Kernenergie. Weil derzeit mehr Strom in Atomkraftwerken produziert wird, droht eine Lücke. Diese zu schließen, ist Sache von Ingenieuren.

Dr. Hannes Hesse nannte den Schritt "leider unvermeidlich". Zum Auftakt der Hannover Messe verkündete der Hauptgeschäftsführer vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), einen "Prognosekorridor beim Auftragseingang von minus zehn bis minus zwanzig Prozent".

Zukunftsmarkt Umweltschutz

Die gute Nachricht: Aus Sicht des Maschinen- und Anlagenbaus gibt es für Technologien zum Schutz von Klima und Umwelt, zur Strom- und Wärmemeerzeugung sowie zur effizienten Energienutzung sehr gute Zukunftschancen. Nachhaltige Energiegewinnung und deren effiziente Nutzung scheint nicht nur der Retter für die Umwelt zu sein, sondern auch für den Maschinen- und Anlagenbau – und das staatlich garantiert. Denn das erneuerbare Energiengesetz und der Ausstieg aus dem Atomstrom geben die Richtung eindeutig vor: die Stromproduktion soll sich deutlich in Richtung erneuerbarer Energien entwickeln.

Der Strom, der aus unseren Steckdosen kommt, ist ein Mix aus unterschiedlichen Quellen. Er setzt sich zu jeweils 23 Prozent aus Kernenergie, 20 Prozent Steinkohle, 15 Prozent Erneuerbare Energien, 13 Prozent Erdgas und sechs Prozent sonstige zusammen. Seit Jahren steigt der Anteil der erneuerbaren Energien, aus denen Strom erzeugt wird. Das sind Wind- und Wasserkraft sowie Bioenergie und Photovoltaik.

Die Energielücke schließen

Im Erneuerbaren Energien Gesetz wurde schon vor Jahren festgelegt, dass bis zum Jahr 2020 mindestens 30 Prozent unseres Strombedarfs aus regenerativen Quellen entsteht. Danach soll die Quote kontinuierlich weiter steigen. Das ist auch notwendig, weil nach heutigem Stand 2022 das letzte Atomkraftwerk in Deutschland vom Netz genommen werden wird. Bis dahin muss die Lücke geschlossen werden. Die zentrale Frage ist: wie schaffen wir das?

Das Wachstum bei den erneuerbaren Energien ist nämlich nicht so stark, wie es sein müsste, um den Ausfall von Atomstrom vollständig zu ersetzen. Nach Informationen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit stieg der Anteil erneuerbarer Energien von 11,7 Prozent im Jahr 2006 auf 14,2 Prozent im Jahr 2007 und schließlich auf 14,8 Prozent im vergangenen Jahr. Dr. Jörg Kapischke, Professor an der Hochschule Ansbach und Studienfachberater im Studiengang Energie- und Umweltsystemtechnik, hat eine Antwort auf die Frage nach dem Wie. "Klar, wir müssen den Einsatz regenerativer Energien vorantreiben, außerdem haben wir die Werkzeuge, Strom effizienter zu nutzen und Kraftwerke mit höheren Wirkungsgraden zu entwickeln." Dadurch wiederum lassen sich fossile Brennstoffe einsparen. Nur an einer Schraube zu drehen, reicht also nicht aus.

Massive Förderung der Energieforschung

Nach Meinung von Staatssekretär Prof. Frieder Meyer-Krahner aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung liegt unsere Zukunft in der Nachhaltigkeit. Ende März hatte der Politiker den massiven Ausbau der Förderung für die Energieforschung angekündigt. Gegenüber dem Vorjahr wird sie mit 325 Millionen Euro verdoppelt. Mit dem weiteren Ausbau der regenerativen Energien soll der Klimaschutz verbessert werden. Beides hängt untrennbar zusammen, und Deutschland hat sich mit seinen Partnerstaaten aus der Europäischen Union ehrgeizige Klimaziele gesetzt. Das zeigt: Energie ist grenzenlos.

Überall auf der Welt leiden derzeit die Versorgungsunternehmen unter mangelnder Nachfrage, die in der Wirtschaftskrise begründet ist. Für das laufende Jahr rechnet das wachstumsverwöhnte drittgrößte deutsche Stromunternehmen EnBW nur noch mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau. EnBW-Chef Hans-Peter Villis begründet das unter anderem mit Produktionsstillständen oder Kurzarbeit in der Industrie. Trotz Krise kündigte Villis weiteres Wachstum im Gasbereich und bei den erneuerbaren Energien an. Bis zum Jahr 2011 will das Unternehmen insgesamt 7,7 Milliarden Euro vor allem in neue Kraftwerke und andere Projekte investieren.

Arbeitsmarkt Energieeffizienz

Dabei haben die Deutschen 2008 zum ersten Mal seit 15 Jahren weniger Strom verbraucht als im Jahr davor. Insgesamt ging der Verbrauch um 0,3 Prozent zurück, bei den Privathaushalten war es ein Prozent. Hierzu haben nach Expertenmeinung insbesondere energieeffiziente Hausgeräte beigetragen. Wegen der Wirtschaftskrise rechnen sie auch für 2009 mit einem Rückgang.

Langfristig und unter Annahme realistischer Verbrauchs- beziehungsweise Effizienzprognosen wird der Stromverbrauch voraussichtlich um rund 30 Prozent zulegen. Zu diesem Ergebnis kommt der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik, VDE, in seiner Studie "Effizienz- und Einsparungspotentiale elektrischer Energie in Deutschland – Perspektiven bis 2025 und Handlungsbedarf".

60.000 Ingenieure - Tendenz steigend

Diesen prognostizierten Zuwachs sollte man nach Meinung von Kapischke durch energieeffiziente Technologien möglichst reduzieren. Nach seinen groben Schätzungen hat die Energiebranche rund 400.000 Beschäftigte, davon etwa 60.000 Ingenieure. Aufgrund staatlicher Verordnung Tendenz steigend.

VON Peter Ilg MONSTER.DE

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