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Lebenslauf-Check: Der Inhalt

Teil 2 des Lebenslauf-Checks befasst sich mit dem Inhalt. Anhand von echten Lebensläufen unserer Leser zeigt Doris Brenner, wie Sie Ihren CV inhaltlich strukturieren und aussagekräftig aufbereiten.

» Lebenslauf-Check Teil 1: Die Gestaltung

"Mein Lebenslauf ist eben wie er ist, ich kann doch da sowieso nichts ändern." Diese Aussage höre ich oft von Bewerbern, wenn sie mir Ihre Unterlagen präsentieren.

Dabei gibt es durchaus eine Vielzahl von ganz legalen Möglichkeiten, um den Lebenslauf aufzubereiten und damit für den Adressaten interessanter zu gestalten.

Zunächst ist die Entscheidung zu treffen, ob der Lebenslauf in chronologischer Form oder entgegengesetzt chronologisch, also die aktuelle Tätigkeit zuerst, dargestellt werden soll.

Licht aus – Spot an!

Generell gilt, damit zu starten, was für einen potenziellen Arbeitgeber den besten Anknüpfungspunkt darstellt. Dies ist häufig die aktuelle bzw. die letzte Berufstätigkeit. Daher sollte dies in den Vordergrund gerückt werden und die Berufserfahrung damit begonnen werden.

Nachfolgend hierzu ein positives Beispiel aus unserem Lebenslauf-Check Gewinnspiel

(Sie können das Lebenslauf-Beispiel nicht gut lesen? Dann klicken Sie hier)

Wenn dagegen eine längere Arbeitslosigkeit oder Auszeit besteht, ist es nicht förderlich, diese direkt in den Blickpunkt zu rücken.

(Sie können das Lebenslauf-Beispiel nicht gut lesen? Dann klicken Sie hier)

Struktur und damit Orientierung geben

Wer in seinem Lebenslauf nur darauf achtet, dass alle Angaben streng chronologisch aufgeführt sind, also zeitlich aufeinander aufbauen, kann auch Gefahr laufen, dass der Leser vor lauter Wald die Bäume nicht mehr sieht.

Im folgenden Beispiel wäre es hilfreich, wenn Zwischenüberschriften, wie Studium, Berufserfahrung oder Studien begleitende Tätigkeiten den Lebenslauf gliedern.

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Inhalte zählen

Für einen Arbeitgeber ist bei der Beurteilung der Berufserfahrung eines Kandidaten nicht nur dessen formale Funktionsbezeichnung interessant, sondern viel mehr auch die wesentlichen Inhalte, die er in seiner Tätigkeit ausgeübt hat. Am übersichtlichsten lassen sich diese mit Bulletpunkten darstellen, wobei die hochwertigen und zentralen Aufgaben zuerst genannt werden sollten.

Hierzu ein Beispiel.

Die Bulletpunkte führen zu einer sehr übersichtlichen Darstellung, allerdings könnte die Aufführung der einzelnen Tätigkeiten noch optimiert werden, indem z.B. "die Entwicklung einer übergeordneten Marketingstrategie" weiter oben positioniert wird, da es sich hierbei um eine sehr hochwertige Tätigkeit handelt, die mehr in den Blickpunkt gerückt werden sollte.

(Sie können das Lebenslauf-Beispiel nicht gut lesen? Dann klicken Sie hier)

Weniger kann mehr sein

Viele Bewerber glauben, dass alle Kurse und Weiterbildungen, die sie im Laufe ihres Lebens einmal besucht haben, auch im Lebenslauf aufgeführt werden müssen.

Dadurch werden die Lebensläufe oft aufgebläht ohne einen wirklichen Mehrwert zu erzeugen. Für einen Arbeitgeber bringt die Information, dass ein Bewerber z.B. vor 12 Jahren einen zweitägigen PC-Kurs besucht hat wenig Nutzen. Auch die reine Teilnahme an Schulungen, an deren Ende keine Prüfung oder Zertifizierung steht, ist nur bedingt sinnvoll. Schließlich lässt sich daraus nur schwer beurteilen, ob der Bewerber wirklich etwas gelernt oder die Zeit einfach nur abgesessen hat.

Daher sollten in erster Linie Weiterbildungen genannt werden,

die einen Bezug zur angestrebten Position haben
nicht all zu lange zurückliegen
mit einer Prüfung oder Zertifizierung abschließen

Ansonsten kann auch beispielsweise mit der Formulierung "kontinuierliche Weiterbildung im Bereich Vertrieb und Projektmanagement" das Weiterbildungsengagement aufgeführt werden.

16 Seiten Lebenslauf - das erschlägt jeden Leser

Was für die Weiterbildung gilt, kann auch auf die Beschreibung der Kenntnisse und Fähigkeiten übertragen werden. So erreichten mich beim Lebenslauf-Check bis zu 16 Seiten lange Ausarbeitungen. Diese Fülle erschlägt jeden Leser und veranlasst zu dem Rückschluss, dass der Bewerber nicht in der Lage ist, auf den Punkt zu kommen und das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden. Hier gilt: Klasse statt Masse.

Orientierung durch Bewertung geben

Bei den Zusatzqualifikationen ist es in jedem Fall zu empfehlen eine Bewertung der Kenntnisse vorzunehmen. Bei den IT-Kenntnissen bietet sich eine Gliederung z.B. nach Grundkenntnissen, Anwenderkenntnisse mit Angabe der Jahre, in denen mit dem Programm bereits gearbeitet wird, Expertenkenntnisse an.

Bei den Fremdsprachen ist eine Gliederung in Muttersprache, Muttersprachniveau, verhandlungssichere Kenntnisse, fließend in Wort und Schrift, Schulkenntnisse mit Angabe der Jahre sowie Grundkenntnisse üblich. Alternativ bietet es sich auch an Zertifikate oder Prüfungen z.N. TOEFL Test (Test of English as a foreign language), Cambridge Certificate oder die Einstufung einer Sprachschule wie z.B. von Berlitz anzugeben. Zunehmend wird auch eine Klassifizierung in dem internationalen Standard von A1 bis C2 vorgenommen.

Wie im obigen Lebenslauf schön zu sehen ist, können auch Mitgliedschaften in Berufsverbänden oder ehrenamtliches Engagement als Beleg für Engagement und Fähigkeiten aufgeführt werden, da sie dem Leser zusätzliche Anknüpfungspunkte und Einblicke bieten.

Fazit: Der Lebenslauf ist nicht eine statische Aneinanderreihung von Daten. Das ist die schlechte Nachricht: Es macht durchaus Sinn, bei jeder Bewerbung wieder neu zu überlegen, welche Informationen sinnvoll sind und dem Adressaten dabei helfen, ein für die jeweilige Position aussagefähiges Bild des Kandidaten zu erhalten.
Das ist mit Arbeit verbunden, aber lohnt sich.

Was Sie tun können, wenn z.B. viele Unterbrechungen Ihren Lebenslauf kennzeichnen oder kein roter Faden zu erkennen ist, darauf werde ich im nächsten Beitrag eingehen.

» Lebenslauf-Check Teil 1: Die Gestaltung

Von Doris Brenner MONSTER.DE

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