Das Diplom ist die halbe Miete, heißt es. Zusammen mit monster.de haben wir für dich die wichtigsten Infos zusammengestellt, die du für die zweite Hälfte brauchst.
"Rufen Sie einfach mal an!" So unbedarft wie in großflächigen Stellenanzeigen mit abgebildetem Telefonhörer dazu animiert wird, anzurufen, sollten Sie nicht in ein Telefonat mit einem Personalberater stolpern.
Worum es geht
Worum geht es im Telefoninterview? Das Gespräch – in der Regel zwischen 15 und 30 Minuten - soll dazu dienen, Ihre Passgenauigkeit in Bezug auf eine zu besetzende Position festzustellen. Sie sollten dabei nicht vergessen, dass Sie es mit einem Profi in Sachen Interview zu tun haben, der sehr zielgerichtet vorgeht.
Dabei steht zunächst die fachliche Qualifikation im Mittelpunkt. Einschlägige Kenntnisse und Berufserfahrung, aber auch Branchenwissen und Kontakte in der jeweiligen Szene gilt es aufzuzeigen. Genau so wichtig ist aber bereits hier der sogenannte "persönliche Fit", d.h. ob Sie als Person das mitbringen, was vom Auftrag gebenden Unternehmen erwartet wird.
Optimale Bedingungen
Erfahrene Headhunter haben ein sicheres Gespür dafür entwickelt und können bereits nach wenigen Minuten eine Einschätzung abgeben, ob Sie als Kandidat Biss zeigen, Souveränität ausstrahlen oder eher langweilig und träge rüber kommen. Daher ist es besonders wichtig, dass Sie für sich angenehme Rahmenbedingungen schaffen, wenn Sie in ein Telefoninterview gehen.
Wählen Sie einen Ort aus, an dem sich absolut ungestört sind und sich wohl fühlen. Seien Sie entspannt und nicht unter Zeitdruck. Hilfreich kann es auch sein, wenn Sie im Vorfeld versuchen via Internet ein Photo Ihres Gesprächspartners zu recherchieren. Es redet sich für die meisten Menschen einfacher, wenn Sie ein Bild ihres Gegenübers vor Augen haben.
Auch auf die Stimme kommt es an
Beim Telefoninterview spielt Ihre Stimme eine entscheidende Rolle. Haben Sie im persönlichen Kontakt ein weites Feld an Mimik und Gestik, um die eigene Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen, bleibt am Telefon nur dieser eine Kanal. Wissen Sie, wie Ihre Stimme am Telefon klingt? Dann machen Sie doch einfach mal die Probe aufs Exempel, indem Sie auf Ihrem Anrufbeantworter eine Nachricht hinterlassen und diese abhören.
Sie wären nicht der erste, der ziemlich überrascht ist, welcher Eindruck dabei entsteht. Insbesondere wenn Sie mit einer Freisprecheinrichtung telefonieren, kann es passieren, dass Sie beim Gesprächspartner zu laut oder zu schrill ankommen, damit Unwohlsein verursachen nicht für sich punkten können. Je mehr Sie bereits im Vorfeld über die zu besetzende Position wissen, umso zielgerichteter können Sie sich damit auch für die Position empfehlen.
Die Ein-Minuten-Präsentation
Daher ist die erste Regel: Zunächst aufmerksam zuhören, worauf es bei der zu besetzenden Stelle ankommt. Ein absolutes "must" für jeden Wechselaspiranten ist eine überzeugende Ein-Minuten Präsentation. Hier gilt es das eigene Profil kompakt auf den Punkt zu bringen.
* Was zeichnet Sie besonders aus?
* Welche Erfolge haben Sie vorzuweisen?
* Wo liegen Ihre speziellen Stärken?
Ein Grundgerüst hierzu lässt sich sehr gut vorbereiten. Für das Interview gilt es, dieses dann auf die spezifischen Aspekte der betreffenden Position zuzuschneiden. Bedenken Sie dabei, dass Ihr Gesprächspartner Sie beim Kunden auch "verkaufen" muss.
Die Online-Reputation
Liefern Sie ihm damit genügend Argumente mit denen er antreten kann. Insbesondere anschauliche Beispiele und messbare Erfolge eignen sich dafür sehr gut. So sollten Sie auf die Frage, was Ihre "major achievements" also Ihre besonderen Leistungen sind, zwei, drei Beispiele aus dem beruflichen Kontext parat haben.
Im Zuge der immer stärkeren Einbeziehung von sozialen Netzwerken in die Personalauswahl, sollten Sie sehr darauf achten, welche Informationen ein Headhunter über das Internet von Ihnen in Erfahrung bringen kann. Seien Sie darauf vorbereitet, dass Sie auch mit diesbezüglichen Fragen rechnen müssen. Es ist selbstredend, dass Ihre Aussagen nicht im Widerspruch zu den Angaben der sonstigen Informationskanäle stehen sollten.
Fragen stellen - aber die richtigen
Aber auch das Telefoninterview ist keine Einbahnstraße. An der Qualität der Fragen erkennen geschulte Interviewer die Qualität eines Kandidaten. Die Einbindung der Stelle, die damit verbundenen Kompetenzen, die Marktpositionierung des Unternehmens, dies alles sind Themen, die Sie selbst ansprechen können. Schließlich möchten ja auch Sie eine Einschätzung gewinnen, ob die vakante Position für Sie reizvoll ist.
Sofern nicht bereits im Erstkontakt mit dem Headhunter angesprochen steht auch das Thema Gehalt auf der Agenda eines Telefoninterviews. Hier empfiehlt es sich immer auch von einem Vergütungspaket zu sprechen, da die Nebenleistungen und variablen Bestandteile gerade bei Führungspositionen einen nicht unerheblichen Anteil darstellen. Können Sie spontan Ihre Kündigungsfrist nennen? Ein Blick vorab in Ihren Arbeitsvertrag kann hier so manches peinliche Schweigen durchaus verhindern.
Wie es weiter geht
Am Ende des Gespräches sollte klar vereinbart werden, wie der weitere Prozess geplant ist. Ein positiv verlaufenes Telefoninterview führt in der Regel immer zum nächsten Schritt, dem persönlichen Gespräch mit dem Berater. Dann erst steht der Kontakt mit dem Auftrag gebenden Unternehmen an.