Job & Karriere

Das Diplom ist die halbe Miete, heißt es. Zusammen mit monster.de haben wir für dich die wichtigsten Infos zusammengestellt, die du für die zweite Hälfte brauchst.

Jobsuche per Facebook, Twitter und Co.

Für die Generation Facebook & Co. sind soziale Netzwerke eine Selbstverständlichkeit. Auch Unternehmen verlagern zunehmend ihre Kandidatensuche in die neuen Medien.

Carsten Sigg und Johannes Lenz gehören der Generation Facebook an. Die Trendforscher Eicke Wenzel und Matthias Horz charakterisieren diese digital Natives als eine Gruppe zwischen 14 und 32 Jahren, von denen 80 Prozent in Reichweite ihres Handys schlafen, zwei Drittel während des Autofahrens per SMS kommunizieren und für die Social Media der Normalfall ist. Auch für die Jobsuche – allerdings mit unterschiedlichem Erfolg, so wie das in der analogen Welt mit Bewerbungsmappe und gelber Post nicht anders war.

Auch der digitale Auftritt muss gut sein

Auch bei Social Media kommt es auf den Inhalt an. Was hat der Kandidat zu bieten? Dass die Verpackung, im digitalen Fall, beispielsweise der Auftritt bei Xing, aktuell, vollständig und dem Anlass entsprechend aussehen sollte, versteht sich von selbst. Alles andere wäre wie Eselsohren im gedruckten Lebenslauf.

Carsten Sigg fand nach seinem Studienabschluss rasch einen Job und wechselte direkt vom Hörsaal in seine erste Anstellung. Allerdings nur für sechs Monate, dann wurde er ein Opfer der Krise und bekam die Kündigung. Das war vor etwa einem Jahr. Seitdem wurden ihm zwar über Xing immer wieder Nebenjobs angeboten. Etwas festes war aber nie darunter.

Auf sich aufmerksam machen

Er suchte in großen überregionalen Tageszeitungen, "doch dort werden kaum Stellen für Berufsanfänger ausgeschrieben". Xing ist für Sigg die erste Wahl bei der Jobsuche in sozialen Netzwerken. Bislang allerdings ohne den gewünschten Erfolg einer Festanstellung.

Johannes Lenz hat seinen Traumjob über Social Media für Social Media gefunden: seit Juli 2010 ist er Ideenbotschafter für soziale Netzwerke in der Werbeagentur Grey Worldwide in Düsseldorf. "Ich habe meine Zeit der Arbeitslosigkeit sinnvoll genutzt, mich in allen wichtigen sozialen Netzwerken vernetzt, gebloggt und getwittert. So wurde mein Arbeitgeber auf mich aufmerksam und nach regem Austausch über die Kanäle des Web 2.0 kam es zum Stellenangebot." Lenz hat dreierlei bei seinem Engagement festgestellt:

Drei Regeln für den Social-Media-Auftritt

Man muss vor Ort sein, also auf Xing, Facebook und Twitter und zwar so, wie man sich präsentieren möchte, passend zum eigenen Typ. Er hat die eher zurückhaltenden Variante gewählt.

Die Profile bei den unterschiedlichen Anbietern müssen übereinstimmen, regelmäßig gepflegt und aktualisiert werden und sie sollten verlinkt sein.

Die Arbeitgeber werden nicht von sich aus aktiv, man muss schon selber Aktivität zeigen und auf potentielle Arbeitgeber zugehen, wenn es mit dem neuen Job etwas werden soll.

Karriereportale von Firmen in sozialen Netzwerken

Auch Arbeitgeber und Jobbörsen wie Monster verlagern ihre Angebote zunehmend in die Welt des Web 2.0. Seit dem 1. Juli 2010 beispielsweise ist die BMW Group mit aktuellen Stellenangeboten in den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter vertreten. Schüler, Studenten, Absolventen und Berufserfahrene können sich dort informieren. Ist der passende Job nicht dabei, so werden den Interessenten über Twitter Angebote von BMW zugeschickt – diese können sie Freunden, Kollegen und Bekannten weiterleiten.

"Wir wollen mit unseren Aktivitäten im Social Media Umfeld den Usern die Möglichkeit geben, sich mit uns zu Karrierethemen auszutauschen", begründet Christine Regler, Leiterin Internationales Personalmarketing bei BMW die Maßnahme.

Attraktive Arbeitgeber präsentieren sich auf Facebook und Co.

Bereits Anfang Juni 2010 hat auch Daimler auf Facebook sein HR Career-Portal gestartet. Dort bietet das Unternehmen ebenfalls offene Stellen an, die Seite ist dialoggeführt, damit sind Diskussionen sowie Fragen und Antworten möglich. "Wir müssen dort sein, wo die digital Natives sind. Das sind unsere künftigen Mitarbeiter und Kunden", so Uwe Knaus, zuständig für Web 2.0 bei Daimler.

"Alle Firmen brauchen die sozialen Medien, um für potenzielle Mitarbeiter attraktiv zu sein und um sie überhaupt ansprechen zu können", sagt Professor Dr. Wolfgang Jäger. Die steigenden und millionenfachen Anwenderzahlen würden zeigen: "An Studie VZ, Xing und Facebook kommt kein Unternehmen mehr vorbei. Nach Ansicht von Jäger haben sich Kommunikationsbedürfnisse, -anlässe und –gelegenheiten in die Welt von Web 2.0 und in die sozialen Netzwerken verlagert.

In den Dialog mit Jobsuchern treten

"Diese Kommunikationsformen sind aus dem Leben der jungen Generation nicht mehr wegzudenken. Wer mit ihnen ins Gespräch kommen will, muss in die neue Kommunikationswelt eintreten." Jäger ist Gesellschafter der Dr. Jäger Management-Beratung sowie Professor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Personal- und Unternehmensführung sowie Medienmanagement am Studiengang Media Management der Hochschule Rhein-Main in Wiesbaden.

Auch der Gesetzgeber hat die Bedeutung von Social Media erkannt und regelt im neuen Bundesdatenschutzgesetz die Zulässigkeit von Internet-Recherchen im Bewerbungsverfahren. Demnach sollen Personalchefs keine Community-Profile von Kandidaten mehr lesen dürfen, wenn diese nicht klar der beruflichen Präsentation dienen. Anders ausgedrückt: Dient das Profil der Jobsuche, ist es vollkommen legitim, wenn sich ein Personaler den Auftritt des digital Natives anschaut. Genau dafür ist er ja gedacht. Das Gesetz soll noch in diesem Jahr beschlossen werden.

Von Peter Ilg MONSTER.DE

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