Job & Karriere

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Kündigung: In fünf Schritten zum Comeback

Der Job ist futsch, die Stimmung ist im Keller. Eine Kündigung ist für viele eine Lebenskrise. Doch es gibt Möglichkeiten, die Situation zu meistern. Fünf Schritte, die Sie ausprobieren sollten.

Keine Frage, entlassen zu werden ist ein unerfreuliches Ereignis. Doch die Krise lässt sich ziemlich schnell in den Griff kriegen. Karriere-Coach Lucie Neumann aus Stuttgart hat dazu ein paar hilfreiche Tipps parat. "Jeder kennt solche Extremsituationen zur Genüge. Sich darauf zu besinnen, wie man sie gelöst hat: Darum geht's." Psychologen sagen, der Mensch ist immer mehr als was er gerade tut. An Möglichkeiten, um diese Situationen zu meistern, besteht kein Mangel.

Schritt 1: Sich für ein paar Tage ausklinken

Am Anfang herrscht völlige Sprachlosigkeit. Vor allem unter Männern, beobachtet Neumann. Viele seien gefangen in einem verzerrten Selbstbild, als ginge es stets geradeaus im Leben. Es verschlägt ihnen die Sprache. Sie ziehen sich zurück.

Kein Problem, sagt Neumann. Sich aus allem herauszunehmen und für ein paar Tage abzutauchen sei wichtig zum Sammeln neuer Kräfte. Auch die Gelassenheit kehre allmählich zurück.

Schritt 2: Energie tanken

Was die allermeisten im "normalen" Berufsalltag ohnehin praktizieren, ein gepflegter Workout, bietet die hervorragende Chance, sich abzureagieren. Einige wenige setzen sich ins Auto und fahren stundenlang umher – auch das kann helfen, die innere Balance zumindest etwas ins Lot zu bringen. Zu tief ins Glas zu schauen oder - noch schlimmer – sein Mütchen an unbeteiligten Dritten zu kühlen, schafft nur zusätzliche Probleme.

Sport bleibt die bessere Alternative. Er spendet Kraft und ist wichtig für den Stressabbau. "Man braucht nicht zu reden", sagt Neumann, "kann aber Spannungen lösen." Völlig abwegig sei hingegen die Annahme, man laufe im Sport bloß den Problemen davon. "Es heißt doch E-Motion. Das Gehirn braucht Bewegung, um selbst auf Touren zu kommen." Wer läuft, findet auch die besseren Ideen.

Schritt 3: Abhaken und nach vorn schauen

"Niemand redet darüber, aber alle wissen es", sagt Neumann. "Dass Menschen ihren Job verlieren, ist Gesetz des Marktes. Tendenziell betrifft es immer mehr." Zu dieser Logik zählt auch, dass man schnell wieder eine neue Aufgabe findet.

"Manchem bietet sich gerade jetzt die einmalige Chance, das zu tun, was man ohnehin schon immer machen wollte", sagt Neumann. Nun gehe es darum, von der "Defizitdenke" Abstand zu nehmen. Also nicht am eigenen Vermögen zweifeln, sondern sich darauf besinnen, was einem leicht fällt und großen Spaß bereitet. Damit trägt man schon viel zur Entdramatisierung des Jobverlusts bei.

Schritt 4: Verbündete suchen

Ganz wichtig, um zurück in die innere Balance zu kommen, ist der soziale Kontext. "Der Seele tut gut, wenn jetzt mit den richtigen Menschen gesprochen wird", sagt Neumann. Sie zieht eine Parallele zum Fußball, wo Bundestrainer Joachim Löw auf die Frage nach dem besten Umgang mit Niederlagen sagte: "Abstand, Schlafen, Sport – und mit netten Leuten reden."

Doch neben der emotionalen Seite steht die rationale Aufgabe an: "Um mich beruflich neu zu orientieren, benötige ich Verbündete", sagt Neumann. Gut sei, wenn sie nicht aus dem beruflichen Umfeld entstammen. Schnell erinnert man sich an Freunde, ehemalige Mitschüler oder Leute aus Vereinen oder dem Sport, die interessante Ideen verfolgen oder mit denen man sich bereits über berufliche Fragen ausgetauscht hat. "Das schafft neue Perspektiven", verspricht Neumann, "und löst den Knoten im Hirn."

Schritt 5: Über Nacht Ordnung schaffen

Schlafenszeit, sagt Neumann, ist Ordnungszeit. Seit 300.000 Jahren, wissen Hirnforscher, sorgt das Oberstübchen über Nacht für Klarheit. Millionen Informationen, die tagsüber auf uns einströmen, werden quasi im Schlaf dort abgelegt, wo sie hingehören – das Allermeiste landet im "Müll". Dafür braucht das Gehirn Ruhe. Wer gestresst ist, soll vor dem Zubettgehen einen Spaziergang machen oder sich zeitig sportlich betätigen. "Das erkennt das Gehirn als Verarbeitungsmodus", sagt Neumann. Wer dazu genug trinkt und für angenehm kühles Raumklima sorgt, findet erholsamen Schlaf. "So bringen wir uns auch nach dem Jobverlust wieder in neue Positionen."

Neumann zufolge steckt ungeheure Power im Kopf. Vielfältige Lösungen entwickeln sich im Schlaf. "Schönreden hilft nicht. Aber mit unserem Wissen aus Psychologie und Hirnforschung kann ich jedem sagen, der nach dem Jobverlust vorübergehend in den Seilen hängt: Uns geht es in Wirklichkeit viel besser als wir es uns einreden." Man fühlt sich erleichtert, persönliche Stärken treten wieder deutlich hervor. So wird auch die Resilienz gestärkt, eine im Berufsleben immer wichtigere Ressource: Der Mensch findet zurück zu Stabilität und stärkt sein Grundvertrauen – nicht nur in Krisenzeiten wünschenswert.

Von Winfried Gertz MONSTER.DE

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