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Studieren in Japan

Voraussetzungen, Sprachkenntnisse, Vorbereitungskurse, Kosten und Stipendien. Was man über das Studieren in Japan wissen sollte.

In Japan gibt es mittlerweile gibt es mehr als 1200 Hochschulen, darunter 589 private und 176 staatliche Universitäten, bei den restlichen Hochschulen handelt es sich meist um Junior Colleges mit teils sehr ungewöhnlichen Angeboten wie beispielsweise Kochkursen. Besonders begehrt sind die Studienplätze an den staatlichen Elite-Universitäten in Tokyo, Kyoto, Sendai, Fukuoka, Sapporo, Osaka und Nagoya.

Universitätssystem

Das japanische Grundstudium (undergraduate course) dauert in der Regel vier Jahre und endet mit dem Bachelor-Abschluss. Im Anschluss daran besteht die Möglichkeit zu einem, zweijähriges "Graduate" Studium, das zum Master führt. Das anschließende Doktor-Studium dauert, wie in Deutschland, rund drei bis fünf Jahre. Der Studienbeginn fällt, anders als in Deutschland, auf das Sommersemester.

Für Ausländer ist das reguläre Studium jedoch erst einmal wenig von Belang. Denn vorher gilt es Japanisch zu büffeln. Am besten schon in Deutschland. Zwar ist es durchaus möglich, vor Ort bei null zu beginnen, besser profitiert man jedoch vom Aufenthalt, wenn bereits Grundkenntnisse vorhanden sind.

Sprache als Zugangsbedingung

Die meisten deutschen Studenten gehen als Research Student (Kenkyu-sei) nach Japan und absolvieren erst einmal einen Sprachkurs von ein bis zwei Semestern. Derzeit bieten mehr als 60 Universitäten und Colleges Ausländer-Kurse an, die ohne Eingangsprüfung zugänglich sind.

Eine weitere Möglichkeit sind die rund 400 von der "Association for the Promotion of Japanese Language Education" (www.nisshinkyo.org) anerkannten Sprachschulen. Wer ein reguläres Studium in Japan anstrebt, besucht am besten die Sprachschule der anvisierten Universität. Einen Überblick der aktuellen Kurse gibt es u.a. bei JASSO unter www.jasso.go.jp/study_j/documents/bekka_e_2008.pdf, weiter Infos zum Studium in Japan vermittelt das Außenministerium unter www.studyjapan.go.jp/en/.

Keine einfache Sprache

Selbst der einjährige Sprachkurs reicht kaum aus, um regulären Vorlesungen zu folgen. Die japanische Grammatik ist zwar nicht übermäßig schwierig, die Schrift jedoch hat es in sich: Für den Wortstamm wird meist ein "Kanji" verwendet, Zeichen chinesischen Ursprungs, die einzeln erlernt werden müssen. Um die 2000 Kanjis sollte man kennen, um die meisten Texte lesen zu können, dazu kommt das Fachvokabular des Studiums. Wer sich im Freundeskreis verständigen kann, ist daher noch lange nicht fähig, ein wissenschaftliches Buch zu lesen oder einer Fach-Diskussion zu folgen.

Wer nach dem Sprachkursein reguläres Bachelor-Studium in Japan anstrebt, muss sich der nationalen "Examination for Japanese Universities Admission for International Students" in Japan stellen. Sie findet auf Japanisch statt. Hier wird vor allem Allgemeinwissen abgefragt. Danach folgt oft noch eine separate Aufnahmeprüfung der jeweiligen Universität. Da es in Japan keine zentrale Studienplatzvergabe gibt, müssen sich interessierte Studenten bei jeder Universität einzeln bewerben.

Post-Graduate-Studenten

Post-Graduate Studenten benötigen, je nach Universität, oft den Japanese Language Proficiency Test (JLPT) und müssen meist eine weitere, Universitäts-interne Aufnahmeprüfung bestehen. Mittlerweile kann der JLPT einmal im Jahr auch in Deutschland abgelegt werden. Weitere Infos zu den Terminen in Deutschland (derzeit in Berlin, Stuttgart und Düsseldorf) gibt es unter www.jki.de/proficiency_test.html. Bei Stipendiaten des japanischen Kultusministeriums wird oft schon vor Vergabe des Studiums über die Eignung entschieden, so dass in Japan keine Prüfungen mehr anstehen.

Wie teuer Japan wirklich ist, hängt vor allem vom stark schwankenden Wechselkurs ab. Generell empfiehlt der DAAD rund 1000-1200 Euro Lebenshaltungskosten pro Monat ohne Studiengebühren zu rechnen. Wer sich für eine kleinere Stadt entscheidet, kommt mit weniger aus, da die Mieten geringer sind.

Studiengebühren und Stipendien

Das Studium an einer staatlichen Universität kostet zirka 450.000 Yen (derzeit ca. 3700 Euro) pro Jahr, private Institutionen sind oft kostspieliger teurer. Dazu kommt bei staatlichen wie privaten Hochschulen noch eine Immatrikulationsgebühr von zirka 300.000 Yen (derzeit rund 2500 Euro).

Zahlreiche Austauschprogramme und Stipendien bieten jedoch Finanzierungsmöglichkeiten. Die Stipendiendatenbank des DAAD (www.daad.de/ausland/foerderungsmoeglichkeiten/stipendiendatenbank/) listet derzeit mehr als 30 verschiedene Stipendien für Japan auf, darunter auch Kurzzeitprogramme und staatliche Stipendien des japanischen Kultusministeriums Monbusho.

Von Francoise Hauser MONSTER.DE

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