Das Diplom ist die halbe Miete, heißt es. Zusammen mit monster.de haben wir für dich die wichtigsten Infos zusammengestellt, die du für die zweite Hälfte brauchst.
Vor vielen Jahren wollte man beim Computerkonzern IBM herausfinden, nach welchen Kriterien ein Mitarbeiter befördert und somit auch bezahlt wird. Das Ergebnis der Studie: Der Erfolg hängt zu 10 Prozent von der Leistung ab – und zu 90 Prozent davon, wie gut der Mitarbeiter seine Leistung verkauft, vor allem an seinen direkten Vorgesetzten. Mehr Schein als Sein, mehr Selbst-PR als Leistung! Die meisten Arbeitnehmer fallen aus allen Wolken, wenn sie diese Zahlen hören.
Die Guten sind nicht immer am besten dran
Tatsächlich ist die Geschäftswelt kein Land der Gerechtigkeit, wo der Fleißige immer belohnt, der Talentierte immer gefördert wird. Der Arbeitsmarkt ist auch nur ein Markt. Und auf einem Markt setzen sich die lautesten Stimmen durch. Im Vorfeld einer Gehaltserhöhung kommt es zwar auf Ihre Leistung an, aber noch mehr darauf, wie Sie Ihre Arbeit verkaufen. Entscheidend ist das Bild, das Ihr Chef von Ihnen hat.
Weiß Ihr Vorgesetzter eigentlich, was Sie alles leisten? Wenn nicht, liegt es an Ihnen, das zu ändern! "Aber ich will doch kein Prahlhans sein!" halten mir meine Coaching-Klienten nun oft entgegen. Oder: "Soll ich mich bei meinem Chef etwa einschleimen?" Nein, Sie sollen nicht prahlen, sich nicht anbiedern – Sie sollen nur dafür sorgen, dass Ihr Chef ein realistisches Bild von Ihrer Leistung bekommt.
Vier Ideen für gute Selbst-PR:
1. Meetings
Jede Sitzung ist eine Chance für Sie. Ergreifen Sie das Wort, sprechen Sie über Ihre Arbeitserfolge, machen Sie Lösungsvorschläge für Probleme. Gut kommt es auch an, wenn Sie zu einem wichtigen Diskussionspunkt ein nützliches Arbeitspapier einbringen oder mit recherchierten Informationen auftrumpfen.
Je besser Sie vorbereitet sind, je mehr Sie mitdenken, desto angenehmer fallen Sie auf. Denn die meisten "Ritter der Schwafelrunde" verbreiten nichts als heiße Luft! Jeder gelungene Auftritt erhöht Ihre Gehaltschancen.
2. Persönliche Gespräche
Informieren Sie Ihren Chef regelmäßig, welche Fortschritte Ihre Arbeit macht, welche Probleme Sie bewältigt haben, welche Chancen am Markt Sie sehen. Die meisten Vorgesetzten halten sich für ungeheuer wichtig und fürchten nichts mehr, als dass sie übergangen werden.
Für knackige Informationen sind sie dankbar. Bald schon werden Sie als ein Mitarbeiter gelten, der seine Arbeit im Griff hat, seinen Chef einbezieht und gut kommuniziert.
3. Briefe, Mails, Aktennotizen
Setzen Sie Ihren Chef bei wichtigen Schriftstücken auf den Verteiler. Dann bekommt er mit, welche Herkulesaufgaben Sie mit Bravour stemmen. Je besser er über Ihre Leistung, über die Fortschritte bei Ihrer Arbeit informiert ist, desto weniger Überzeugungsarbeit müssen Sie schließlich für die Gehaltserhöhung leisten.
4. Lob durch Dritte
Wenn Sie ein Kunde oder ein Geschäftspartner lobt, dann sagen Sie doch keck: "Das dürfte mein Chef ruhig auch mal hören ..." Ein Lob durch Dritte ist besonders wirksam, weil es neutral wirkt und Ihren Chef bei seiner Gehaltsentscheidung umso mehr beeinflusst.
Sorgen Sie schon vor Ihrer Verhandlung dafür, dass jeder Baum, den Sie ausreißen, in Sichtweite Ihres Chefs fällt – dann wird Ihr Gehalt mit großer Wahrscheinlichkeit steigen.