Das Diplom ist die halbe Miete, heißt es. Zusammen mit monster.de haben wir für dich die wichtigsten Infos zusammengestellt, die du für die zweite Hälfte brauchst.
Warten Sie nicht ab, was Ihr Chef in diesem Gespräch präsentiert, sondern werden Sie selbst aktiv... das rät Christine Öttl, Coach und Autorin rund um das Thema Karriere. Schließlich geht es in diesem Gespräch um einen Rückblick auf Ihre geleistete Arbeit und um Ihre künftige Entwicklung. "Werden Sie sich über Ihre Erfolge klar. Fragen Sie sich, was gut gelaufen ist, aber auch, womit Sie sich schwer getan haben", rät Öttl.
Folgende Fragen können bei dieser Selbsteinschätzung helfen.
* Womit waren Sie in der Zusammenarbeit mit Ihrem Chef und Ihren Kollegen zufrieden?
* Welche Ziele haben Sie erreicht?
* Wo hätten Sie Unterstützung gebraucht?
* Wie läuft es zurzeit?
* Was will ich im nächsten Jahr erreichen?
* Wo wünsche ich mir eine Veränderung oder Entwicklung?
* Wo kann mir mein Chef helfen?
Wenn Ihr Arbeitgeber für Mitarbeitergespräche Personalbögen, Leitfäden oder Checklisten nutzt, sollten Sie sich intensiv damit auseinander setzen. Machen Sie sich zu den aufgeführten Punkten Ihre eigenen Gedanken und notieren Sie diese, sagt Dr. Gunnar Kunz, Coach und Personalberater Ginsheim-Gustavsburg. "Wenn bestimmte Themen, die Ihnen wichtig sind, nicht auf dem Personalbogen zu finden sind, sollten Sie diese thematisieren wie zum Beispiel eine Gehaltserhöhung, Überstunden oder Arbeitsbedingungen." Wer den Termin des Gesprächs mitbestimmen kann, sollte sich genug Zeit zur Vorbereitung geben. Auch die Rahmenbedingungen sollten günstig sein. Beispielsweise ein Termin in einer stressfreien Atmosphäre, etwa an einem Freitagnachmittag.
Heikle Dinge ansprechen
Im Mitarbeitergespräch können viele Dinge zur Sprache kommen. Wenn Sie die Klimaanlage stört oder Ihr Computer zu langsam ist, dann gehört das ins Mitarbeitergespräch. Auch heikle Dinge, die allerdings besonders gut vorbereitet werden sollten. "Es macht einen schlechten Eindruck, wenn Sie Anderen Schuld an Ihrem Versagen geben oder Ihrem Chef nur mit Problemen kommen. Chefs mögen es überhaupt nicht, wenn ein Mitarbeiter lamentiert, statt seine Anliegen klar zu benennen“, sagt Öttl.
Doch nicht nur die Worte sollten klug gewählt werden, auch das eigene Verhalten sollte Dialogbereitschaft signalisieren. So empfiehlt Öttl dem Mitarbeiter, seinem Chef gut zuzuhören und Augenkontakt zu halten. "Sehen Sie Ihren Chef als Gesprächspartner und nicht als Interviewer. Sie haben in einem Mitarbeitergespräch die Möglichkeit, Informationen zu bekommen und nachzuhaken. Nutzen Sie diese Gelegenheit."
Freundlich und bestimmt nachhaken
Nicht immer werden Vorgesetzte im Rahmen eines Mitarbeitergesprächs konkrete Antworten geben. Kunz rät in solchen Fällen: "Formulieren Sie zum Beispiel Ihr Anliegen so: Ich verstehe, wenn Sie derzeit zu diesem Thema noch nichts sagen können. Wann darf ich Sie hierzu wieder ansprechen, da mich Ihre Einschätzung hierzu interessiert?“ Auch Christine Öttl empfiehlt, kritische Punkte möglichst vorsichtig zu formulieren. "Seien Sie gerade in solchen Fällen besonders respektvoll und vermeiden Sie Aggressionen.“
Am Ende eines Mitarbeitergesprächs sollten idealerweise die nächsten Schritte besprochen und - falls sinnvoll - ein Folgetermin vereinbart werden. Doch nicht immer wird der Chef konkret. Dann ist es ratsam, selbst nachzuhaken... ohne jedoch den Vorgesetzten zu drängen. Wenn Sie herausgehört haben, dass es ein Folgegespräch geben soll, fragen Sie ruhig nach, betont Kunz. "Will Ihr Chef noch keinen konkreten Termin vereinbaren, fragen Sie ihn doch, wann Sie ihn wieder darauf ansprechen dürfen." Die Entscheidung, wie ein Protokoll des Gespräches angefertigt wird, sollte zu Beginn des Gesprächs gemeinsam getroffen werden. Auch der Mitarbeiter kann eine eigene Dokumentation erstellen.
Und noch ein Tipp von Christine Öttl: Sie empfiehlt Arbeitnehmern eine Nachbereitung des Mitarbeitersgesprächs. Fragen Sie sich, was gut gelaufen ist und was beim nächsten Mal noch besser laufen könnte.