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Marketing: Gutes Geld für kreative Köpfe

Ohne Marketing geht in der heutigen, schnelllebigen Zeit nichts im Markt. Das ist inzwischen auch bei den Unternehmen angekommen, die früher meinten, ihre Produkte seien Selbstläufer.

"Gute Leute werden gesucht", sagt Markus Voeth, Professor für Marketing an der Universität in Hohenheim. Lange Jahre sah es schlecht aus - sogar die wirklich guten Absolventen mussten nach seinen Worten in diesem Bereich lange nach einem Job suchen. "Die Stellensituation hat seit 2002 ein Tal durchlaufen", sagt er. Davor war die Lage gut - und heute ist sie es wieder. Die Blase am Neuen Markt habe allerdings für schwere Jahre gesorgt. "Da hatten noch am ehesten die eine Chance, die Marketing und Controlling im Studium kombiniert haben", sagt Voeth.

Markt zieht an

Seit Sommer 2006 allerdings zieht der Markt extrem an, sagt er. "Besonders mittelständische Unternehmen suchen." Der Deutsche Direktmarketingverband (DDV) bestätigt diese Entwicklung. Die Direktmarketingunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz hatten 2006 eine gute bis sehr gute Geschäftsentwicklung zu verzeichnen. Die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr sind ebenfalls positiv.

Den Schätzungen der Branche zufolge wird vor allem der Bereich "Banken /Finance" weiterhin verstärkt auf Instrumente des Direktmarketings setzen. Nach Ansicht der Direktmarketing-Unternehmen sind Online/Internet und E-Mail-Marketing die Kanäle, die sich in den nächsten Jahren am besten entwickeln.

Marketing ist nicht gleich Marketing

Dies sind die Kernergebnisse des aktuellen "D-A-CH-Dialogmarketing-Barometers". Die vom deutschen, österreichischen und Schweizer Direktmarketingverbandes durchgeführte Umfrage, an der 289 Mitglieder teilgenommen haben, zeigt die wirtschaftliche Entwicklung der Mitgliedsunternehmen in der gesamten deutschsprachigen Region auf.

Doch Marketing ist nicht gleich Marketing. Die Fachkräfte arbeiten in ganz unterschiedlichen Branchen und bekleiden eine Vielzahl verschiedener Positionen - entsprechend groß ist die Einkommensbandbreite. "Ein gutes Einstiegsgehalt im Marketingbereich liegt im Schnitt bei rund 45.000 bis 50.000 Euro brutto pro Jahr", sagt Voeth. Das belegt auch die Gehaltsanalyse der Monster Worldwide Deutschland GmbH für die Online-Stellenportale Jobpilot und Monster.de.

Mehr Berufserfahrung, mehr Geld

Den Zahlen zufolge verdienen Angestellte in den ersten beiden Berufsjahren zwischen 38.000 und 43.500 Euro - je nachdem, ob sie eine Leitungsfunktion haben oder nicht. Und die Bezüge steigen kräftig: Nach sechs bis neun Jahren im Job verdienen Angestellte im Schnitt zwischen 46.500 und 56.000 Euro, nach mehr als 15 Berufsjahren sind es 48.000, beziehungsweise 62.000 Euro.

Nach Voeths Worten wirken sich ein guter Lebenslauf und während des Studiums geknüpfte Kontakte positiv auf Jobeinstieg und Einkommen aus. Laut der Monster-Gehaltsanalyse ist es auch der Standort der Firma, der über das Einkommen bestimmt.

Gehaltsgefälle zwischen Ost und West

So verdient ein Trainee in Ostdeutschland im Schnitt unter 30.000 Euro, in Baden-Württemberg und Bayern verdient er etwa 33.000 Euro. Bei einem Angestellten ohne Leitungsfunktion ist die Kluft noch wesentlich größer: Während er im ostdeutschen Postleitzahlen-Bereich 0 etwa 34.500 Euro im Jahr verdient, ist der Bereich 8 rund um das Ballungszentrum München mit einem Jahresbrutto rund 43.000 Euro Spitzenreiter.

"Die Unternehmensberatungen treiben den Markt nach oben", sagt Voeth. Die Großunternehmen versuchten mitzuziehen. "Und der Mittelstand hat andere Qualitäten." Dies seien oft die interessantesten Jobs für Absolventen, denn "im Mittelstand gibt es noch viele Baustellen". Daher sollten Absolventen nicht ausschließlich auf das Einstiegsgehalt schauen, "sondern auch darauf achten, ob sie etwas bewegen können".

Übersetzer zwischen Techniker und Kunde

Gerade in den spezialisierten Bereichen des Mittelstandes komme den Marketing-Leuten vermehrt die Position eines Übersetzers zwischen Techniker und Kunden zu. "Das verlangt fundiertes Wissen", sagt Voeth. Die klassische Konsumgüterindustrie müsse nicht so sehr um die guten Köpfe kämpfen - denn sie ist eine marketingnahe Branche. Doch wo die Marketing-Fachleute auch landen: Sie sollten im Ausland gewesen sein. "Von Mittelstand bis Großunternehmen - das Geschäft ist international", sagt Voeth.

Spannend werde sich die Zukunft gestalten, meint der Marketing-Professor. "Bachelorabsolventen wird es wie Sand am Meer geben - denn das Handwerkszeug kann man an einer Uni oder an einer Fachhochschule lernen." Die Unterschiede bei den Masterabschlüssen hingegen werden nach seinen Prognosen extrem sein. "Der Markt wird sich dadurch neu ordnen."

VON VERENA WOLFF MONSTER.DE

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