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Gehaltsreport Consulting

Consultants gehören zu den bestbezahlten Arbeitnehmern, aber auch an Ihnen geht die Wirtschaftskrise nicht spurlos vorbei: Mancher Berater muss auf bis zu 30 Prozent seiner Bezüge verzichten. Die aktuellen Gehaltstrends der Consultingbranche im Überblick.

Es ist noch gar nicht so lange her, da bedeutete der Einstieg in eine Unternehmensberatung einen monetären Senkrechtstart. Gesamtbezüge weit jenseits der 50.000 Euro, Firmenwagen und Firmenhandy waren für frisch gebackene Hochschulabsolventen keine Seltenheit.

Variable Gehaltsbestandteile im freien Fall

Doch im Jahr 2009 bleibt auch das Consulting nicht von den finanziellen Folgen der Umsatzeinbrüche verschont, die die Kunden aus Industrie und Finanzwesen Umsatzeinbrüche hinnehmen müssen.

„Die variablen Einkommensanteile der Berater sind deutlich gesunken, teilweise ganz weggefallen, weil sie mit dem Unternehmenserfolg gekoppelt sind“, sagt Alexander von Preen, Geschäftsführer und Partner der Gummersbacher Personalberatung Kienbaum. Dadurch falle das Gesamtjahresgehalt vieler Consultants um 15 bis 30 Prozent geringer aus als vor der Wirtschaftskrise.

Einstiegsgehalt: Niedriger, aber immer noch über dem Durchschnitt

„Die Einstieggehälter für Hochschulabsolventen sind im Schnitt ebenfalls um 15 Prozent gesunken, und es gibt ein Überangebot an sehr guten Bewerbern.“ So liege das durchschnittliche Gesamtjahresgehalt eines Juniorberaters – die unterste Stufe auf der Karriereleiter eines Consultants – nur noch bei 38.000 bis 40.000 Euro, sagt von Preen.

Laut der Frankfurter Staufenbiel GmbH, einem Anbieter von Personalmarketing- und Recruiting-Lösungen für junge Akademiker, verdient ein Wirtschaftswissenschaftler in seinem ersten Job bei einer Unternehmensberatung im Mittel aber noch immer rund elf Prozent mehr als er im Controlling bekommen würde und etwa 30 Prozent mehr als bei einer Stelle im Marketing.

Umsätze sinken

Die aktuelle Auftragslage und wirtschaftliche Situation der Unternehmensberatungen hängen sehr stark vom jeweiligen Geschäftsfeld ab: „Consulting in Bereichen wie Strategie oder Personalentwicklung läuft schlecht“, sagt Kienbaum-Geschäftsführer von Preen, „geht es dagegen um Dinge wie Kostenoptimierung, Restrukturierung oder Performance-Verbesserungen haben die Berater viel zu tun.“

Insgesamt dürfte die Branche dieses Jahr mit einem erwarteten hohen einstelligen Umsatzminus im Vergleich zu anderen noch relativ gut bedient sein. Aber von dem Umsatzplus in Höhe von drei Prozent, das der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) noch im vergangenen Februar prognostiziert hatte, ist man doch deutlich entfernt.

Das "typische" Jahresgehalt gibt es nicht

In der öffentlichen Wahrnehmung prägen Beratungshäuser wie McKinsey, Roland Berger oder Boston Consulting das Bild der Branche, aber insgesamt gibt es etwa 14.000 Beratungsunternehmen in Deutschland. Auf die 50 größten Gesellschaften entfällt laut BDU knapp die Hälfte des Gesamtumsatzes der Branche, während mehr als 80 Prozent der Consulting-Unternehmen Umsätze von weniger als einer Million Euro erwirtschaften, was rund einem Drittel des Markts entspricht.

Diese weite Spanne erklärt auch, dass in der Branche sehr unterschiedliche Zahlen bei typischen Jahresgehältern kursieren. Zudem kommt bei großen Beratungen eine üppige Altersvorsorge hinzu, und sie bieten zu günstigen Konditionen ein umfangreiches Versicherungspaket für die Familie des Mitarbeiters an.

"Up or out"

Auch bei den Karrierepfaden, die in Unternehmensberatungen meistens auch die Gehaltsentwicklung widerspiegeln, unterscheiden sich die Jobs. Auf der einen Seite gibt es spezialisierte, oft kleine Consulting-Firmen, bei denen sich die Laufbahn und die Gehaltsentwicklung gar nicht so sehr von Industrieunternehmen unterscheiden. Auf der anderen Seite gibt es die großen Managementberatungen, die nach dem Prinzip „up or out“ funktionieren: Entweder man schafft den nächsten Karrieresprung, oder man geht.

Für die Stufen der Karriereleiter gibt es von Unternehmen zu Unternehmen etwas abweichende Bezeichnungen, aber im Prinzip schließt sich an den Juniorberater (ein bis drei Jahre), für zwei bis drei Jahre der Berater an. Die nächste Stufe für ungefähr zwei Jahre ist der Projektleiter, auf den für weitere drei bis vier Jahre der Manager folgt. Schließlich kann man als Partner die höchste Stufe der Karriereleiter erklimmen.

Wer es nach oben schafft, verdient auch sehr gut

Vor allem bei den Aufstiegen zum Manager oder Partner steigen die Gesamtbezüge sehr deutlich. Laut der Hamburger Gehalts- und Vergütungsberatung Personalmarkt Services bekommt ein Viertel der in großen Beratungsgesellschaften tätigen Partner Jahresbezüge von mehr als 326.000 Euro.

Jenseits des schnöden Mammons heißt das jedoch für viele Jahre eine 60- oder 70-Stunden-Woche, unzählige Geschäftsreisen zu den Kunden sowie der Zwang zur permanenten Weiterentwicklung des eigenen Wissens und der persönlichen Fähigkeiten. Kein Wunder, dass nur eine Minderheit Partner wird. Die Mehrheit quittiert irgendwann den Job und wechselt in ein Unternehmen – oft zu einem ehemaligen Beratungskunden. Netzwerke sind im Consulting eben alles.

von Michael Vogel MONSTER.DE

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