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Die Beschäftigten von Banken erzielen gute bis sehr gute Einkommen, daran hat auch die Bankenkrise nichts grundlegend geändert. Ein Grund dafür sind auch die Tarifverträge, die einheitlich bundesweit gelten.
Absolventengehälter bleiben attraktiv
Im vergangenen April hatten die Tarifparteien rückwirkend einen Tarifabschluss erzielt, der die Gehälter bis April 2010 festlegt. Er sieht vor, dass die Tarifeinkommen innerhalb der Vertragslaufzeit von 22 Monaten um umgerechnet 1,6 Prozent im Jahr steigen.
Hochschulabsolventen dürfen sich weiterhin über gute Einstiegsgehälter freuen, wobei das Niveau bei Privatbanken grundsätzlich höher ausfällt als bei Sparkassen oder Genossenschaftsbanken.
Entscheidende Faktoren: Position und Unternehmensgröße
Laut dem Beratungsunternehmen Personalmarkt reicht die Spanne von etwa 39.000 bis über 55.000 Euro brutto im Jahr, abhängig von Institutsgröße, Position und Tätigkeit. Zu den Spitzenverdienern unter den akademischen Berufseinsteigern gehören Fondsmanager und Hausjuristen. Kundenbetreuer oder Verwaltungsmitarbeiter liegen dagegen am unteren Ende der Gehaltsspanne.
Die Institutsgröße macht sich ebenfalls im Einkommen bemerkbar. So liegen bei Banken und Sparkassen mit hundert bis tausend Beschäftigten die Einstiegsgehälter eher bei 40.000 Euro, während sie bei Instituten mit mehr als tausend Mitarbeitern schnell auch mal über 50.000 Euro klettern können.
Prämien im Tarifvertrag
Da die Arbeitgeber das Gehaltssystem variabler gestalten wollen, gibt es inzwischen auch schon im Tarif die Möglichkeit eines erfolgsabhängigen Anteils. Bei den Berufseinsteigern liegen diese Prämien laut Personalmarkt meist im Bereich zwischen 2000 und etwa 6000 Euro.
Mit zunehmender Berufserfahrung wächst die Gruppe derer, die variable Gehaltsanteile beziehen und auch die Höhe des variablen Anteils steigt.
Zahl der Beschäftigten sinkt
Laut dem Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes hat die Kreditwirtschaft Ende 2008 rund 675.000 Menschen beschäftigt. Etwa 37 Prozent arbeiten bei Sparkassen, rund 30 Prozent bei privaten Banken und Bausparkassen. Ein weiteres Viertel beschäftigen die Genossenschaftsbanken, der Rest entfällt auf Landesbanken, öffentliche Bausparkassen, Spezialinstitute und die Bundesbank.
Die Beschäftigtenzahlen im Kreditgewerbe sinken seit 1994 kontinuierlich. Ausnahmen gibt es nur im privaten Bankensektor und bei den Landesbanken und öffentlichen Bausparkassen. Angesichts der jüngsten Entwicklungen und dem angekündigten Stellenabbau wird diese Stabilität zumindest bei den Landesbanken nicht mehr lange anhalten.
Gehaltsgefälle zwischen Privat- und Genossenschaftsbanken
Das Gefälle in den Gehältern zwischen Genossenschafts- und privaten Banken besteht nicht nur bei Berufseinsteigern, sondern auch bei den Führungskräften, so eine Vergütungsstudie der Unternehmensberatung Kienbaum, in die Daten von 95 Kreditinstituten zu 1700 Positionen eingeflossen sind: Während in Genossenschaftsbanken 81 Prozent der Führungskräfte Jahresgesamtbezüge von maximal 100.000 Euro bekommen, fallen bei privaten Geschäftsbanken nur 19 Prozent in diese Kategorie, die anderen liegen darüber.
In der Branche reicht das Spektrum der Bezüge auf der Führungsebene unmittelbar unterhalb des Vorstands einer Bank von weniger als 50.000 Euro bis zu deutlich über 200.000 Euro. Das Gesamteinkommen von über einem Drittel dieser Manager liegt jenseits der 130.000 Euro, teils jenseits der 250.000 Euro. Im Schnitt bekommen Führungskräfte der ersten Ebene unterhalb des Vorstands 132.000 Euro, die der zweiten Ebene 98.000 Euro.
Managergehälter
Die Gehälter der Führungskräfte stiegen im Zeitraum Juli 2008 bis Juli 2009, hierauf beziehen sich die Zahlen der Kienbaum-Studie, um durchschnittlich 2,7 Prozent. 2007 lagen die Steigerungen mit 3,8 Prozent bei privaten Geschäftsbanken und 3,4 Prozent bei Spezialbanken noch deutlich höher. Manche größeren, besonders von der Finanzkrise betroffenen Institute froren die Gehälter der Manager ein.
Unterschiedlich fallen auch die variablen Anteile bei den Führungskräften im Kreditgewerbe aus: Am weitesten verbreitet sind Tantiemen und Boni in Privatbanken, wo bei 98 Prozent der Führungskräfte im Schnitt 29 Prozent des Gehalts von der persönlichen Leistung und dem Unternehmenserfolg abhängt.
Variable Gehaltsanteile und Firmenwagen
Anders sieht es in den öffentlich-rechtlichen Instituten aus: Dort bekommen nur etwa drei Viertel der Führungskräfte variable Vergütungen, deren Höhe im Schnitt auch nur bei 14 Prozent der Gesamtbezüge liegt. "Der Trend zu variablen Vergütungssystemen ist aber ungebrochen", sagt Kienbaum-Vergütungsexperte Martin von Hören. Daher suchten die Banken bei der Modernisierung ihrer Vergütungssysteme weiter nach flexibleren Regelungen.
Da das Gehaltsniveau im Kreditgewerbe insgesamt recht hoch ausfällt, mag es überraschen, dass Firmenwagen in der Branche bei weitem nicht so verbreitet sind wie in der Privatwirtschaft. Nur 60 Prozent der Führungskräfte der ersten Eben und 30 Prozent der zweiten Ebene bekommen das Auto vom Arbeitgeber gestellt. Die meisten Manager können ihren Wagen laut Kienbaum auch außerhalb der Arbeitszeit unbegrenzt nutzen, manche Institute – vor allem Genossenschaftsbanken – schließen jedoch Fahrten in den Urlaub aus oder begrenzen die jährliche Kilometerzahl.