VON RICHARD KEHL | 16.08.2011 15:59
Wohngemeinschaften im Wandel: Von der Kommune 1 zur Standard-Studenten-WG
Lustig und aufregend zugleich war das Studentenleben in den 60er und 70er Jahren. Sich vom Elternaus zu verabschieden und sich in eine Wohngemeinschaft zu begeben, hatte damals mehr Gründe als nur Kosten zu sparen. Heute sind politische motivierte WGs eher selten.
Die 60er und 70er Jahre war die Zeit von Flower Power, Beatles und freier Liebe. Die jungen Leute wollten sich abheben vom sogenannten Establishment – vor allem die Studentengeneration. Man wollte neben dem Studium auch leben, sein Bewusstsein erweitern, politisch anders sein, neue Freunde gewinnen und neue Erfahrungen sammeln. Die Kommune 1 war sozusagen der Pionier „politisch motivierter Wohngemeinschaften“ und befand sich neben Berlin auch in einem New Yorker Atelier.
Die berühmt berüchtigte Wohngemeinschaft, gegründet von Rainer Langhans, bestand von Januar 1967 bis November 1969. Neun Frauen, neun Männer und ein Kind bildeten diese Ersatzfamilie in der Kommune 1. Hier wurde alles geteilt, auch zwischenmenschliche Bedürfnisse. Vor allem dadurch rutschte die Kommune 1 in die Kritik der Öffentlichkeit. Nachdem das Münchner Model Uschi Obermaier dort einzog und mit Rainer Langhans eine freie Beziehung einging, war das Klischee perfekt: Sex, Drugs und Rock’n Roll – das war die Kommune 1. Doch das neue Wohnmodell sorgte nicht nur für Aufsehen, sondern auch zunehmend für Probleme: Immer mehr Kommunenmitglieder hatten mit Drogen und anderen Problemen zu kämpfen und verließen die Ersatzfamilie nach und nach. Als 1969 dann auch noch Rocker die Kommune überfielen, löste sie sich die „Familie“ gänzlich auf.
Heutzutage müssen die meisten Studenten auf ihre Finanzen achten und versuchen zu sparen, wo es geht. Der Wohnraum bildet hier keine Ausnahme. Mieten sind teuer, Studentenwohnheime unbequem. Sich eine eigene Wohnung zu leisten fällt für viele aus, wenn man nicht von Beruf Sohn ist. Daher suchen sich Studenten auch heute noch gern einen Platz in einer Wohngemeinschaft. Außerdem will man ja nach dem Auszug aus dem Elternhaus auch was erleben, und eine Studenten-WG könnte Partys und soziale Kontakte bieten.
Provokationen, Sex, Drogen, Musik und Partys sind die Dinge, die man am ehesten mit der Kommune 1 verbindet. Auch der hochbegabte Howard Marks, der einen Bestseller über sein Leben als Drogenschmuggler geschrieben hat, das erst kürzlich in die Kinos kam, geriet in so eine „Ausnahme-Studenten-Wohngemeinschaft.“ Doch das dürfte eher ein Mythos sein als das Standardmodell der heutigen Studenten-WG, trotzdem dürften sich in jeder guten Universitätsstadt noch vereinzelt solche Zellen befinden. Heutzutage sind WGs „gesellschaftsfähig“ geworden. Der links motivierte politische und öffentlichkeitswirksame Hintergrund ist weggefallen, Studentenwohngemeinschaften haben sich etabliert. Immer häufiger finden sich in WGs Bewohner, denen es nur darum geht, Geld zu sparen, sogenannte Zweck-WGs. Der einstige Grundgedanke „weg vom Establishment“ ist wieder beim Bürgertum angekommen.
-
DDB – Deutsche Digitale Bibliothek
Sie soll 30.000 deutsche Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen vernetzen und über eine gemeinsame Plattform zugänglich machen. Eine Beta-Version ging am 28. November 2012 mit ca. 5,6 Millionen Objekten online.
[...]»
-
Thermosflasche anstatt Pappbecher – Geht so eine Uni ohne Müll?
Auf der Konferenzwoche im Februar an der Uni Lüneburg präsentierten Studierende ihre Visionen vom zukünftigen Leben im Jahr 2030. Es gab viele Ideen und eine Projektgruppe stellte sich die Universität ohne Müll vor. Um ohne Abfall auszukommen, braucht es eigentlich nicht viel. Nur ist unser Lebensstil darauf nicht ausgerichtet. Was für ein Prinzip sich die Studierenden für die Müll-freie Uni vorgenommen haben und was die goldenen Regeln für ein Leben ohne Abfall sind, berichten wir hier.
[...]»
-
Studierende geben Rat
Leuphana bietet neuen Service für Studieninteressierte
[...]»
-
Auswahlgespräch für den Masterstudiengang
Außer einem Motivationsschreiben beinhalten die Bewerbungsverfahren für viele Masterstudiengänge auch ein Auswahlgespräch. Wie auch bei einem Jobinterview oder Bewerbungsgespräch gibt es dabei wichtiges zu beachten, sowie auch gewisse Regeln, an die man sich halten sollte. Die Absicht der Universitäten ist dabei, ihre begehrten Masterstudienplätze besser an diejenigen vergeben zu können, deren Ambitionen auch zu den Studiengängen passen.
[...]»
-
Honig nach eigenem Geschmack - BWL-Student gründet Honig-Onlineshop
Auf honigplus.de verkauft Ingmar Kersten Honig aus eigener Imkerei, der mit verschiedenen Zutaten auf Wunsch verfeinert werden kann. Mit dem Onlineshop erfüllt sich der BWL-Student einen lang gehegten Traum und setzt sich gleichzeitig für nachhaltigen Konsum ein.
[...]»
-
Mit dem Wartesemester ins Wunschstudium
Direkt nach dem Abitur freuen sich viele junge Menschen auf das Wunschstudium. Wenn die Einschreibung jedoch auf den ersten Anlauf am Numerus Clausus scheitert, muss man nicht gleich verzagen. Das Wartesemester bietet die Möglichkeit, nach einiger Zeit doch noch den begehrten Studiengang zu beginnen. Was als Wartesemester gilt, wie man die Zeit vernünftig nutzt und wie sie von der Universität angerechnet wird, zeigt UNI.DE.
[...]»
-
Der neue Personalausweis mit RFID Chip
Seit dem 01.11.2010 gibt es in Deutschland die neuen Personalausweise in Scheckkartenform mit integriertem RFID Chip (RFID =Radio Frequenzy Identification) . Dieser speichert alle Informationen und Transaktionen der eigenen Person ab.
[...]»
-
Aus Fehlern lernen – Veränderung in der Politik 2011
Wegen Stuttgart 21 und ihrer umstrittenen Atompolitik fällt die schwarz-gelbe Koalition immer mehr in die Ungunst der Wähler. Auch immer mehr Studenten geben sich alles andere als politikverdrossen und „watschen“ mit ihrem Wahlrecht aktuell regierende Politiker ab.
[...]»
-
Hirndoping
Im antiken Griechenland hatte man es und natürlich war es auch den Römern nicht fremd. Sogar die
Inkas konnten die Finger nicht davon lassen. Angeblich machen jetzt auch Studenten davon Gebrauch. Die Rede ist von - Doping.
[...]»
-
Die Familie
Form und Funktion der Familie haben sich im Lauf der Jahrhunderte wesentlich verändert. Im Rahmen unseres Monatsthemas FAMILIE im August wollen wir der Sache näher auf den Grund gehen: Woher stammt der Begriff und was bedeutet er?
[...]»