Die große Koalition einigte sich auf ein Gesetz zur umstrittenen Methode des Frackings. Für das Gesetz stimmten 436 Abgeordnete, mit Nein votierten 119, neun enthielten sich.
Beschlossen wurde unter anderem, dass unkonventionelles Fracking wie es in den USA stattfindet, weiterhin verboten bleiben soll. Vier Probebohrungen seien jedoch möglich; diese müssen von einer Expertenkommission begleitet und zuvor von der zuständigen Landesregierung abgenickt werden.
Das konventionelle Fracking, das in Deutschland schon seit Jahren betrieben wird, unterliegt nun noch strengeren Regeln: Bisher wurde es nur durch das Bergrecht reguliert. Seit dem neuesten Entschluss unterliegt es jetzt auch dem Wasserrecht.
Die Basics zum Thema Fracking
Als Fracking wird die Förderung von Erdöl und Erdgas aus tiefen Gesteinsschichten bezeichnet. Mit starkem Druck wird dabei eine Mischung aus Sand, Wasser und Chemikalien in den Boden gepresst, um Gas oder Öl aus kleinen Ritzen oder Blasen im Gestein zu lösen und schlussendlich Erdgas zu fördern. Ohne diese Methode wäre das Erdgas nicht erreichbar. Diese Methode im Sandstein wird als konventionelles Fracking bezeichnet.
Fracking in Schiefer-, Ton-, Mergel- und Kohleflözgestein ist unkonventionelles Fracking. In Deutschland verboten, findet es aber bei den Nachbarn in Amerika statt.
Bei unkonventionellen Gasvorkommen müssen mit Hilfe von Hydraulik künstliche Risse in den Porenräumen geschaffen werden, damit das Gas für einen kurzen Zeitraum gefördert werden kann. Bei der konventionellen Methode mit Sandstein ist dies nicht der Fall; das Methan kann weitestgehend selbständig aus den Gesteinsporen entweichen.
Fracking – Was sind die Vorteile?
Der Vorteil der Fracking-Methode besteht in der Gewinnung eines natürlichen Rohstoffes, der eine große Menge des Gasbedarfs decken kann. Erdgas entsteht aus dem Abbau von organischem Material, das in sogenannten Lagerstätten unterirdisch zur Verfügung stünde. Da es ein Naturprodukt ist, soll es bei der Umstellung auf die Technologie der erneuerbaren Energien als Brückenelement eingesetzt werden. Es ist „reiner“ als andere fossile Brennstoffe, da es weniger CO2 emittiert – im Vergleich zu Erdöl sind es 30 % weniger.
Ein weiteres Argument besteht darin, dass Deutschland mithilfe von Fracking autonomer würde; bisher auf die Lieferung von Rohstoffen angewiesen, könnte Deutschland somit seine eigens produzierte Energie nutzen.