VON CLEMENS POKORNY | 28.02.2012 17:23
Öko aus der Steckdose?
Ökostrom boomt. München möchte als erste Großstadt weltweit seine Einwohner bis 2025 vollständig mit erneuerbarer Energie versorgen. Auf Ökostrom umsteigen kann jeder schon jetzt. Ein Einblick
Öko ist in, aber nicht nur Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft verzeichnen zweistellige Zuwachsraten, auch Ökostrom wird immer gefragter: von 6,6 % im Jahr 2000 hat sich sein Anteil am deutschen Stromverbrauch bis 2011 auf 20,8 % mehr als verdreifacht. Das liegt nicht nur an der unter der Regierung Schröder forcierten und jüngst wieder gedrosselten Förderung der Branche, sondern auch am gestiegenen Bewusstsein der Verbraucher und dem Engagement von Kommunen und Städten. Die Münchner Stadtwerke wollen beispielsweise den Ökostrom-Anteil in München bis 2025 auf 100% steigern und bieten schon jetzt Ökostrom als preisgünstigste Alternative an.
Im Prinzip versteht man unter Ökostrom nur elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Das sind vor allem Photovoltaik und Wasserkraft, aber auch Windenergie, Biomasse, Biogas, Solar- und Geothermie. Grüner Strom hat zweifelsohne und zurecht ein besseres Image als Energie aus Atom- oder Kohlekraftwerken, doch jeder kennt auch die mit vielen dieser Technologien verbundenen Probleme. Windkrafträder stellen tödliche Fallen für Vögel dar. Photovoltaikanlagen verändern das Gesicht der Landschaft – nicht unbedingt zum Schöneren. Wasserkraftwerke greifen massiv in das Ökosystem des jeweiligen Gewässers ein und verändern den Grundwasserspiegel, sie behindern die Wanderungen von Fischen und damit deren genetischen Austausch. Nur das zweite Problem kann mit Hilfe sogenannter Fischtreppen, die eine Umschwimmung des Hindernisses ermöglichen, und damit zu erheblichen Kosten behoben werden.
Dennoch wird, wer die Möglichkeit hat, wohl gerne auf nachhaltig produzierte Energie umsteigen wollen. Wo „Ökostrom“ draufsteht, sind aber nicht unbedingt nur erneuerbare Energien drin. Nach den Vorschriften des Bundesverbandes Erneuerbare Energien muss mind. 50 % eines Ökostrompakets aus erneuerbaren Quellen stammen, der Rest darf aus Kraft-Wärme-Kopplung – also, grob gesagt: aus der Abwärme beliebiger Kraftwerke und damit indirekt auch aus fossilen Brennstoffen – gewonnen sein.
Wer seinen Anbieter wechseln will, sollte also auf den genauen Strommix des neuen Angebots achten. Während sich außerdem die Anbieter von Ökostrom dazu verpflichten, den Neubau regenerativer Kraftwerke zu fördern, ist dies bei den Verkäufern von Strom, der mit dem Label des europäischen Renewable Energy Certificate System (RECS) zertifiziert wurde, nicht der Fall. Große Anbieter von Ökostrom sind in Deutschland die Aktiengesellschaften LichtBlick und Naturstrom sowie die Firma Greenpeace Energy. Beim Wechsel zu Ökostrom helfen die entsprechenden Internetseiten der Verbraucherzentrale Energieberatung.
-
Der Happy Planet Index – ein unvollständiger Maßstab
Der Happy Planet Index ist ein Maßstab für einen glücklichen Planeten. Ökonomen aus Großbritannien kamen 2006 auf die Idee für eine solche Richtlinie. Doch was soll eigentlich ein glücklicher Planet sein und wozu braucht man einen Maßstab dafür? Warum die USA in diesem Index ganz unten sind und Vietnam ganz oben, erklärt UNI.DE
[...]»
-
Wie viel Ski vertragen die Alpen?
Ungefähr 20 Millionen Skifahrer sind jährlich auf den Alpen unterwegs. Doch das Ökosystem der Alpen ist durch das exzessive Sportvergnügen hohen Belastungen ausgesetzt. Was kann man dagegen tun? Und gibt es auch einen nachhaltigen Skisport?
[...]»
-
Slow Food
Es gibt viele Möglichkeiten, im Leben zu entschleunigen. Slow Food ist eine davon. Die Bewegung hat es sich zum Ziel gemacht, die Kultur des Essens und Trinkens zu pflegen und lebendig zu halten. Sie besteht weltweit aus bewussten Genießern und Konsumenten, die sich nicht mehr der Nahrungsmittelindustrie unterwerfen wollen. Die Non-Profit-Organisation, die sich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge finanziert, möchte eine neue Bewegung des Essens schaffen.
[...]»
-
Selbst reparieren statt neu kaufen!
Die Studienzeit verläuft oft entbehrungsreich. Nebenjobs dienen manchmal nicht nur der Finanzierung des Urlaubs, sondern in erster Linie dazu, überhaupt über die Runden zu kommen und die Miete zahlen zu können. Da fehlt schon mal das Geld für Reparaturen und man muss mit lädierten Gebrauchsgegenständen leben. Im Internet aber erlebt das DIY, das „Do it yourself“, dank der Schwarmintelligenz von dessen Nutzern gerade eine Renaissance.
[...]»
-
Biokunststoffe – Umweltschonend und sinnvoll?
Biokunststoffe sind solche, die nicht, wie herkömmliche Kunststoffe, aus Erdöl, sondern aus überwiegend biologischen Materialien gefertigt werden. Die Hersteller betonen vor allem die umweltschonende Verarbeitung. Kritiker behaupten jedoch, dass Bioplastik gegenüber herkömmlichen Kunststoffen kaum Vorteile, dafür allerdings neue Nachteile mit sich bringe. Ist Bio nicht gleich Bio? UNI.DE hat genauer hingesehen.
[...]»
-
CarSharing: Autos nutzen statt besitzen
Carsharing, das gemeinsame Nutzen von PKW, nimmt in Deutschland rasant zu. Mittlerweile verleihen auch Privatleute ihre Autos, wenn sie sie nicht brauchen – Apps und Internet machen es möglich. Carsharing spart Geld und Parkplätze – Zeit aber kaum. Und flächendeckend lässt sich das Prinzip auch nicht umsetzen. Für Studenten ist das geliehene Fahrzeug aber eine gute Alternative zum eigenen (alle Tarifangaben Stand 5/14).
[...]»
-
Foodsharing & Co – Essen für alle
Der Gemeinschaftstrend geht weiter. Nach
Mitfahrzentralen, wo Menschen gemeinsame Fahrten organisieren können, wird nun auch zusammen eingekauft, gekocht und gegessen.
[...]»
-
Was tun gegen das Verschwenden von Lebensmitteln?
Bio-Gouda aus Bayern, ein Glas Tomatensoße aus sizilianischen Bio-Tomaten, fair gehandelter Hochlandkaffee aus Guatemala – die Liste ließe sich noch viel weiter führen. All das kann man in unseren Abfallcontainern finden. Unmengen an Lebensmitteln landen täglich auf dem Müll, oft originalverpackt und mit gültigem Mindesthaltbarkeitsdatum. Laut Angaben der Welternährungsorganisation FAO werden weltweit
jährlich 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel weggeschmissen, das entspricht einem Drittel der gesamten Nahrungsmittelproduktion. Das ist alles andere als nachhaltig für die Umwelt: Die Lebensmittelproduktion verbraucht wichtige Ressourcen und Unmengen an Treibhausgasen werden freigesetzt. Sowohl Verbraucher als auch Händler sind in der Pflicht, die Lebensmittelverschwendung einzudämmen.
[...]»
-
Die Kreuzfahrtindustrie boomt – auf Kosten von Mensch und Umwelt?
Kaum ein anderer Tourismuszweig verzeichnet jährlich ein so gewaltiges Wachstum wie die Kreuzfahrtindustrie. Immer mehr Passagiere leisten sich die Luxusdampfer, immer mehr Häfen wollen angelaufen werden. Damit wachsen auch die Schiffe. Erst im September hat das drittgrößte Kreuzfahrtschiff der Welt seine Reise in Bremerhaven begonnen. Die neuen Riesendampfer sind mit allem Komfort und Luxus ausgestattet. Doch wie sieht es mit der Nachhaltigkeit der Kreuzfahrer aus? UNI.DE begibt sich auf große Fahrt.
[...]»
-
Beyond Eggs: Das Ei der Zukunft?
Jährlich werden 1,8 Billionen Eier gelegt und die Nachfrage wird noch erheblich steigen. Im Jahr 2050 werden voraussichtlich 9 Milliarden Menschen auf dieser Erde leben. Da schießen einem sofort Gedanken über die jetzt schon mehr als dramatischen Zustände von Hühnern in den unzähligen Legebatterien in den Kopf. Und damit einhergehend auch die wenig klimafreundlichen Umstände, die die Massenproduktion von Eiern nach sich ziehen: Schadstoffemissionen, Wasserverschmutzung, Einsatz von Pestiziden und Herbiziden.
[...]»