VON ALEXANDER STIEHLE | 29.02.2012 15:16

Grüne Bildung an deutschen Hochschulen

In Deutschland werden ca. 116 Studiengänge rund um das Thema Ressourcen, Umwelt und Nachhaltigkeit angeboten. Wer „grün“ studieren will, sollte sich jedoch zuerst umschauen, an welcher Hochschule er am besten aufgehoben ist. Doch wie steht es um das Umweltbewusstsein unserer Hochschulen? Lohnt es sich überhaupt in dieser Richtung etwas zu studieren?

Welche ist die grünste im Land?
Mit einer Umfrage fand Utopia die grünste deutsche Hochschule 2010: die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter, bei Bonn. Insgesamt konnten 344 Hochschulen bewertet werden. Dabei füllten über 6000 Studenten einen Online – Fragebogen aus und bewerteten ihre Hochschulen in Gebieten wie Verkehrsanbindung, Ressourcenmanagement und der Präsenz von Umweltthemen. Damit die Umfrage auch repräsentativ bleibt, wurden nur Hochschulen mit einbezogen, die auch mindestens 20 Stimmen bekommen haben. Letztendlich blieben dann 2469 Stimmen übrig, die ausschlaggebend waren.

Welche Studiengänge gibt es?
Das Studienangebot ist breit gefächert: Landschaftsökologie, Land- und Forstwirtschaft, Abfallwirtschaft, Materialforschung. Die Studiengänge ermöglichen es umweltrelevante Themen von einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Die Uni Hannover bietet einen BA – Studiengang in Bau – und Umweltingenieurwesen an. Dabei lernen die Absolventen computergestützte Hochwasservorhersagen zu machen. An der Fachhochschule in Flensburg erwerben die Studenten Grundkenntnisse im Bereich Maschinenbau und Elektrotechnik, so können sie später dabei helfen die Nutzung der Wind- und Solarenergie zu optimieren. An der Humboldt-Universität zu Berlin kann Agrarwissenschaften studiert werden. Die Schwerpunkte umfassen hier zum Beispiel Agrartechnik, Ökologie und Nutztierwissenschaft. Bei der Fachhochschule Aachen kann man angewandte Chemie studieren. Während des sechs Semester dauernden Studiums beschäftigt man sich mit Chemieingenieurwesen und Umwelttechnik. Ein Studiengang mit Zukunft ist sicherlich auch Energie-und Wassermanagement, angeboten an der Hochschule Ruhr West. Wasser ist eines der lebenswichtigsten Ressourcen. Hier lernen Studenten sowohl die Energie-, als auch die Wasserversorgung nachhaltig zu gestalten. Jedem, der sich für solche Studiengänge interessiert, ist die Rubrik „Hochschulen“ auf UNI.DE zu empfehlen. Sobald man „Umwelt“ als Suchkriterium angibt, erscheint eine große Auswahl an Studiengängen.

Zukunftsaussichten
Das Öl hält nicht ewig, Atomenergie ist gefährlich und Kohlekraftwerke verpesten die Luft. Umweltrelevante Themen finden in unserer Gesellschaft immer mehr Anklang und stoßen auf offene Ohren. Also grüne Aussichten für diejenigen, die mit dem Gedanken spielen etwas in dieser Richtung zu studieren. Allerdings kann schwer vorhergesagt werden mit welcher Dynamik sich dieses Thema entwickeln wird. Immerhin ist dieser Markt auch abhängig von politischen Entscheidungen. Mit der Einführung des grünen Punktes zum Beispiel wurden viele Arbeitsplätze in der Entsorgungswirtschaft geschaffen. Wer sich für diesen Weg entscheidet, kann wahrscheinlich frohen Mutes in die Zukunft blicken.