VON MAXIMILIAN REICHLIN
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08.04.2016 15:41
Erneuerbare Energien studieren – Was lernt man da und wo geht das?
Spätestens seit Verabschiedung des Erneuerbare Energien Gesetzes im Jahr 2000 ist der Ausbau alternativer Energiegewinnungssysteme in Deutschland ein wichtiges Thema. Mittlerweile ist die Debatte um umweltschonende Energie auch im akademischen Bereich angelangt. Immer mehr Universitäten und Hochschulen in Deutschland bieten Studiengänge an, die sich ganz auf diesen Wirtschaftszweig konzentrieren. Dabei studieren die jungen Kräfte die Stromversorgung von Morgen. Die Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachleuten ist groß: Innerhalb der kommenden Jahre wird sich die Zahl der Beschäftigten in diesem Bereich fast verdoppeln. UNI.DE informiert.
Der flächendeckende Ausbau eines zugleich wirtschaftlichen und nachhaltigen Energieversorgungsnetzes ist eine der großen Aufgaben des 21. Jahrhunderts. Alternative und erneuerbare Energien sind deswegen gefragter als je zuvor. Seit der Einführung des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) im Jahr 2000 stieg in Deutschland der Anteil von Wind-, Wasser- und Solarenergie am Stromverbrauch deutlich an und erreichte ein Spitze von rund 33 Prozent im Jahr 2015. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 lag der Anteil noch bei 6 Prozent. Auch die Investitionen in erneuerbare Energien sind hoch: Insgesamt hat die Bundesregierung alleine im Jahr 2014 fast 20 Milliarden Euro in die Errichtung neuer Anlagen investiert.
Erneuerbare Energien lassen sich jetzt studieren
Um den Herausforderungen der angestrebten Energiewende zu begegnen, sind technische Innovation und gut ausgebildete Fachleute unerlässlich. Schätzungen zufolge wird sich die Zahl der Beschäftigten auf diesem Gebiet bis 2020 beinahe verdoppeln. Der Bedarf nach qualifizierten Kräften also ist groß. Aus diesem Grund ist das Thema „Erneuerbare Energien“ mittlerweile nicht nur in der Mitte der Gesellschaft und in der politischen Debatte angekommen, sondern fasst auch immer mehr Fuß im Universitätsbetrieb. Studierende mit technischem Geschick und Interesse für erneuerbare Energien haben mittlerweile an mehreren Universitäten die Möglichkeit, eigens darauf ausgerichtete Fächer zu studieren.
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Die angebotenen Studiengänge tragen dann, je nach Universität, Namen wie Umwelttechnik, Umweltingenieurwesen, Regenerative Energiesysteme
und ähnliches und werden sowohl als Bachelor- als auch als Masterstudiengang angeboten. Vermehrt geht der Trend auch hin zum dualen Studium, bei dem zeitgleich zum Studieren auch eine berufliche Ausbildung in einem entsprechenden Unternehmen erfolgt. Die Inhalte sind in solchen Studiengängen
sehr interdisziplinär und reichen von Ingenieurwesen und Elektrotechnik über Mathematik, Physik und Biologie bis hin zur Betriebswirtschaft. Grundsätzlich sollen die Studierenden in sechs bis acht Semestern in die Lage versetzt werden, Techniken im Bereich erneuerbare Energie zu entwickeln und zu betreiben.
Der Berufseinstieg ist einfach, die teilnehmenden Universitäten zahlreich
Absolventinnen und Absolventen werden nach dem Studium beispielsweise bei Herstellern technischer Anlagen tätig oder beraten Unternehmen und Konzerne zum Thema Energiewende. Die Chancen für den Berufseinstieg werden dabei aufgrund des wachsenden Marktes als gut eingestuft. Das gilt vor allem für praxisorientierte Studiengänge, wie sie beispielsweise an Fachhochschulen angeboten werden, sowie für
duale Studiengänge. Diese bringen nicht nur einen akademischen Abschluss mit sich, sondern in vielen Fällen auch eine Qualifikation durch die Industrie- und Handelskammer (IHK).
Zu den Universitäten und Hochschulen, an denen man aktuell Fächer im Bereich erneuerbare Energien studieren können, gehören die TU Darmstadt (
Umweltingenieurwissenschaften), die TU Braunschweig und die Universität Kassel (Umweltingenieurwesen), die FH München (Regenerative Energien und Energietechnik), die TU Berlin (Master Regenerative Energiesysteme), die FH Aachen (Duales Bachelor Studium Maschinenbau PLuS) sowie eine Reihe weiterer Universitäten in ganz Deutschland. Die
Plattform Studium Erneuerbare Energien führt eine umfassende Übersicht über die teilnehmen Universitäten und die einzelnen Studiengänge und stellt Interessierten und Studierenden zudem umfassende Informationen zum Thema zur Verfügung.