VON RICHARD KEHL | 16.08.2011 11:58
Care-O-bot: Ein Roboter als neues Familienmitglied?
Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) in Stuttgart beschäftigt sich seit über zehn Jahren mit der Entwicklung von Robotern, die im Haushalt, bei der Pflege oder als Personalersatz dienen sollen. In der Abteilung Robotersysteme entstand dabei der „interaktive Butler“ Care-O-Bot®. Was in Hollywoodfilmen als Zukunftsvision gezeigt wird, ist längst schon Gegenwart.
Es gibt sie bereits, zumindest die Prototypen von Dienstleistungsrobotern. Nachdem Care-O-bot 1 und 2 noch dem Aussehen des Menschen nachempfunden wurden, haben die Entwickler beim Care-O-bot 3 wieder zum „Automaten-Design“ gewechselt. Ob dies mit den Ängsten der Europäer vor einer Roboterpräsenz hat, bleibt offen. Im Gegensatz zu Japan, in denen Maschinen und Roboter nahezu als „Gottheiten“ verehrt werden, begegnet man ihnen in unserer Hemisphäre mit Ehrfurcht. Auch der stolze Preis von 250.000 Euro für den Prototyp des Care-O-bot 3 ist sicherlich ein Grund, warum Roboter noch als Luxusgüter zählen. Das soll sich allerdings bald ändern, wenn es nach den Entwicklern des Care-O-bot geht. Sie würden gern in Serienproduktion gehen und Roboter als alltägliche Familienmitglieder, Helfer, Diener, Pfleger etc. sehen.
Der Care-O-bot 3 ist zur aktiven Unterstützung des Menschen im täglichen Leben und auch zur Pflege gedacht. Bereits erhältliche Staubsauger-Roboter sind Vorboten dieser invasionären Roboterisierung unseres zukünftigen Alltags. Wie der Name schon sagt, handelt es sich beim Care-O-bot 3 um die dritte Generation dieser Entwicklung. Der aktuelle Prototyp Care-O-bot 3 verfügt über eine sogenannte omnidirektionale Bewegungsplattform. Mit vier lenkbaren, angetriebenen Rädern ist der Roboter in der Lage, sich auf der Stelle zu drehen, vorwärts, rückwärts oder seitwärts zu fahren. Hindernisse stellen somit kein Problem dar, sie werden auf dem Weg zum Ziel- und Einsatzort automatisch umfahren. Seine hochsensible Greiftechnik reagiert sogar auf Widerstand und kann den Druck beim Öffnen von Türen, nehmen von Gegenständen etc. automatisch anpassen. Um einen Gegenstand zu greifen, fährt Care-O-bot 3 mit seiner Rückseite an Tische oder Schränke heran. Sein hochflexibler Arm ermöglicht es ihm, Gegenstände vom Boden oder aus hohen Regalen zu greifen. Er ist sogar in der Lage, um Hindernisse herumzugreifen. Eine Vielzahl von Sensoren und Kameras erfassen dabei seine Umwelt. Diese reichen von Stereovision-Farbkameras und Laserscannern bis zu einer 3-D-Tiefenbildkamera. Die Sensoren erkennen handzuhabende Objekte sowie relevante Hindernisse in der Umgebung. Ebenso wie ein Mensch lernt auch der Care-O-bot 3 aus seinen gemachten Fehlern und ist in der Lage, neue Objekte oder Aufgaben eigenständig zu erlernen.
Der Care-O-bot hat derzeit ein noch begrenztes Einsatzfeld und ist daher wohl eher als Spielzeug für die Reichen anzusehen. Aber es wird immer mehr ältere und damit pflegebedürftige Menschen geben, zumindest in Deutschland. Der Sozial- und Pflegedienst steckt in der Krise – und vielleicht sagen wir in Zukunft zu unseren Pflegern nicht mehr: „Hallo Schwester oder hallo Pfleger“, sondern „Hallo C3PO und R2D2“.
-
Erfolg durch solarthermische Energie
Das DLR (Deutsches Luft- und Raumfahrtzentrum) beschäftigt sich mit innovativer, effizienter Solarenergie für die Energieversorgung von morgen. Das Bündeln von Sonnenlicht ist eine dieser Methoden.
[...]»
-
Eine Million Bücher gleichzeitig lesen
CLARIN-Zentren schaffen digitales Archiv für die geisteswissenschaftliche Forschung / Quennet-Thielen: "Bemerkenswertes europäisches Projekt"
[...]»
-
KI und Roboter der Zukunft
Die Geister, die wir riefen.
Der verstorbene Joseph Weizenbaum, einst Mathematikprofessor und Erfinder der ersten Programme 1966 mit künstlicher Intelligenz, war auch später der größte Gegner dieser Technologie. Heute wird das Studium und die Weiterentwicklung künstlicher Intelligenz sowie Robotik auf der ganzen Welt verfolgt und auch hauptsächlich vom Militär finanziert. Der Weg zum künstlichen Menschen ist längst keine Utopie mehr. Die Zukunft heißt Nanobots.
[...]»
-
Neue Polymere sollen mobile DNA-Analysen ermöglichen
BMBF fördert anwendungsorientierte Forschungsprojekte der Universität Jena
[...]»
-
Der Super-Akku: In Sekunden bis Minuten voll aufgeladen
Es tut sich etwas in Sachen Super-Akku: Forschern ist es gelungen, Lithium-Akkus bzw. Batterien zu modifizieren. Dadurch könnte sich die ganze Elektronik-Landschaft drastisch verändern. In Sekunden bis Minuten wären Batterien wieder voll aufgeladen und einsatzbereit.
[...]»
-
Heatball ©
Comeback der Glühbirnen als Miniaturheizung?
Der Ingenieur Siegfried Rotthäuser hat das Prinzip der Glühbirne adaptiert und möchte uns mit seiner Erfindung, dem Heatball, kräftig einzheizen, stößt aber auf starke Wiederstände von EU Regulatoren.
[...]»
-
Eintauchen in die geheimnisvolle Welt der Meere
Neue Dauerausstellung „Der Ozean der Zukunft“ im Zoologischen Museum Kiel
[...]»
-
Von Jerusalem nach Utopia - und Chemnitz mittendrin
Öffentliche Ringvorlesung der Philosophischen Fakultät im "Jahr der Wissenschaft 2011" geht in die zweite Runde - am 14. April spricht Prof. Dr. Gerhard Dohrn-van Rossum
[...]»
-
Earth Hour 2011 – Jetzt geht das Licht aus!
Diesen Samstag, 26. März 2011 ist es wieder soweit: Um 20.30 Uhr gehen in der „WWF Earth Hour“ weltweit für 60 Minuten die Lichter aus. Millionen Menschen wollen so ein Zeichen für Umwelt- und Klimaschutz setzen.
[...]»
-
Landwirtschaft im Kampf gegen Hungerkrisen stärken
BMBF startet Förderinitiative mit Schwerpunkt Afrika zur Welternährung / Schavan: "Deutschland muss hier international Verantwortung übernehmen"
[...]»