VOM MAXIMILIAN REICHLIN
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06.05.2015 12:44
Die lebensfrohe Kinderbuchautorin – Astrid Lindgren
Die Schriftstellerin Astrid Lindgren gehört zu den berühmtesten Kinderbuchautorinnen der Welt. In über 60 Sprachen wurden ihre Geschichten rund um Pippi Langstrumpf, Karlsson vom Dach und Michel aus Lönneberga übersetzt. Für ihr Engagement für die Rechte der Kinder wurde die Autorin bereits 1994 mit dem Ehrenpreis der Right Livelihood Award Foundation geehrt. UNI.DE über Leben und Werk der Geschichtenerzählerin.
Die schwedische Autorin Astrid Lindgren wurde am 14. November 1907 als Astrid Anna Emilia Ericsson auf dem Hof Näs bei Vimmerby geboren und verlebte dort eine glückliche Kindheit. Nach ihrem erfolgreichen Realschulabschluss arbeitete sie danach abwechselnd als Volontärin einer Lokalzeitung, Sekretärin und Stenotypistin. In dieser Zeit brachte sie auch ihren unehelichen Sohn Lars zur Welt, der in der ersten Zeit, da die Mutter noch mit einem Studium an der Sekretärinnenschule in Stockholm beschäftigt war, bei einer Pflegefamilie aufwuchs.
Die Geburt der Pippi Langstrumpf – Die Geburt einer Schriftstellerin
Erst nachdem die Autorin während ihrer Tätigkeit als Sekretärin für den „Königlichen Automobil-Club“ den Bürovorsteher Sture Lindgren kennenlernte und 1930 heiratete, kam der Junge zu seiner leiblichen Mutter. Vier Jahre später wurde in Stockholm die Tochter Karin geboren. Für sie begann Astrid Lindgren im Winter 1941 auch ihre Arbeit an den Abenteuern über Pippi Langstrumpf, nachdem die kleine Karin, die aufgrund einer Krankheit das Bett hüten musste, die Mutter bat, ihr Geschichten zu erzählen. Den Namen Pippi Langstrumpf hatte die Tochter sich ausgedacht.
UNICEF-Studie: Deutsche Kinder sind unglücklich
Nirgendwo sonst klaffen die objektiv messbaren Faktoren für das Wohlbefinden von Kindern einerseits und deren subjektiv erlebte Zufriedenheit andererseits so weit auseinander
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Nachdem das erste Manuskript der „Pippi“ abgelehnt worden war, reichte Astrid Lindgren eine überarbeitete Fassung der Geschichte 1945 bei einem Schreibwettbewerb des schwedischen Verlages „Rabén & Sjögren“ und erhielt den ersten Preis. Im selben Jahr wurde sie in diesem Verlag auch als Lektorin eingestellt und war maßgeblich am Aufbau einer Kinderbuchabteilung beteiligt. Nach der Veröffentlichung der „Pippi“ erscheinen in kurzer Zeit weitere Bücher, 1946 zuerst das erste Buch über „Meisterdetektiv Blomquist“, sowie 1947 „Wir Kinder aus Bullerbü“, 1955 dann „Karlsson vom Dach“. In Deutschland wird die Autorin bis heute vom Hamburger Verlag Friedrich Oetinger herausgegeben.
Für die Rechte und die Individualität der Kinder
Neben ihrer schriftstellerischen Arbeit engagierte sich Astrid Lindgren, die 2002 in Stockholm verstarb, Zeit ihres Lebens auch gesellschaftlich und politisch. Vor allem die Rechte der Kinder waren ihr Thema. Legendär ist beispielsweise ein Artikel der schwedischen Tageszeitung „Expressen“, in dem die 88jährige Lindgren das
Gespräch mit einem Skinhead suchte, um auf die zunehmende Gewaltbereitschaft unter Kindern und Jugendlichen aufmerksam zu machen. Für dieses Engagement sowie für ihr Lebenswerk wurde Astrid Lindgren bereits ein Jahr zuvor, im Dezember 1994,
mit dem Ehrenpreis der Right Livelihood Award Foundation ausgezeichnet.
Das Werk der Autorin spricht Bände: Über 20 Millionen verkaufte Bücher alleine in Deutschland sowie eine Reihe von ikonischen Verfilmungen (beispielsweise die legendären Filme mit Inger Nilsson als „Pippi“) machen Astrid Lindgren bis heute zu einer der bekanntesten Kinderbuchautorinnen der Welt. Noch in diesem Jahr wird ihr darüber hinaus von Seiten der schwedischen Regierung eine besondere Ehre zuteil: Ihr Gesicht soll
auf den neuen 20-Kronen-Banknoten abgebildet werden, die im Laufe des Jahres in Umlauf gebracht werden sollen. Begleitet wird sie dabei von einer kleinen Darstellung ihrer Pippi Langstrumpf.