VON MAXIMILIAN REICHLIN | 11.03.2015 14:31

Aktion Autofasten 2015 – Verzichten für die Umwelt

Auch in diesem Jahr riefen verschiedene Deutsche Kirchengemeinden wieder zum „Autofasten“ auf. Vier Wochen sollen die teilnehmenden Menschen in der Fastenzeit dabei das Auto stehen lassen und stattdessen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein. Sachpreise zum Ende der Aktion und verbilligte Tickets der teilnehmenden Verkehrsbetriebe sollen das Autofasten versüßen. Dabei steht nicht allein der religiöse Fastengedanke, sondern vor allem der Umweltschutz im Vordergrund.


Am 18. Februar hat in diesem Jahr wieder die alljährliche christliche Fastenzeit begonnen. Gläubige verschiedener Konfessionen verzichten während der rund 40 Tage vor Ostern dabei schon lange nicht mehr nur auf verschiedene Nahrungs- und Genussmittel, sondern lösen sich auch immer öfter von anderen Angewohnheiten, wie Fernsehen, Tabak oder Alkohol. Eine besondere Aktion haben sich in diesem Jahr wieder verschiedene Kirchengemeinden in Süd-West-Deutschland und Luxemburg einfallen lassen: Beim Autofasten sollen die Teilnehmenden vor allem auf ihren PKW verzichten und lieber auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad umsteigen um die Umwelt zu schonen.

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Wer macht mit?

Beteiligt sind dabei die Evangelischen Kirchen in Hessen, im Rheinland und der Pfalz, der Katholische Diözesenrat in Aachen sowie die Bistümer Mainz, Fulda und Trier. Außerdem beteiligen sich noch verschiedene Verkehrsbetriebe, etwa die Deutsche Bahn, einige Car-Sharing-Programme und etliche Umweltorganisationen wie Greenpeace Luxemburg oder der BUND Naturschutz. Begonnen hat die Aktion bereits am 1. März. Vier Wochen, bis zum 29. März, soll das Autofasten dauern, bald darauf endet mit dem Karsamstag am 4. April die christliche Fastenzeit dann offiziell. Bereits zum 18. Mal wird das Autofasten durchgeführt.

Begleitet wird die Aktion zusätzlich von verschiedenen Exkursionen und Veranstaltungen rund um die Themen Mobilität und Umweltschutz. In Aachen etwa stehen verschiedene „Energie-Exkursionen“ mit Hybrid- und Elektrobussen auf dem Programm, das Bistum Trier veranstaltet dagegen einen „Konsumkritischen Stadtrundgang.“ Um das Autofasten zusätzlich zu versüßen, bieten die teilnehmenden Verkehrsbetriebe zusätzlich vergünstigte, in einigen Fällen sogar kostenlose Netztickets für Bus- und Bahn während der gesamten Fastenzeit an. Dafür müssen sich die Autofastenden online registrieren. Am Ende winken zusätzlich Sachpreise.

Was bringt's?

Dabei geht es den teilnehmenden Kirchengemeinden vor allem um den Umweltschutz und darum „Verantwortung für die Schöpfung zu übernehmen.“ Dass eine vierwöchige Frist nicht annähernd ausreicht, um große Probleme wie den Klimawandel effektiv aus der Welt zu schaffen, wissen sie aber natürlich auch. Vielmehr soll das Autofasten zum ökologischen Umdenken anregen und ein Bewusstsein dafür schaffen, wie viel „Auto“ tatsächlich nötig ist, um den Alltag zu bewältigen und wie viel individuell und aktiv zum Umweltschutz beitragen werden kann.

Das scheint zu funktionieren: Dass die Aktion in der Vergangenheit Wirkung gezeigt hat, zeigen Ergebnisse von Telefon- und Onlineumfragen unter den Teilnehmenden. So gaben heuer 65% an, bereits Verhaltensänderungen aus der laufenden Aktion mitgenommen zu haben und rund 70% der Teilnehmenden aus den Jahren 2010 und 2011 sagten, ihr Mobilitätsverhalten habe sich durch das Autofasten geändert, viele nutzen nun öfter die Öffentlichen Verkehrsmittel oder das Fahrrad. Das mag nicht die Quintessenz zur Rettung der Umwelt sein, ist allerdings ein Schritt in die richtige Richtung, findet UNI.DE.