VON FABIAN LEHN, STUDENTJOB DEUTSCHLAND
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10.10.2013 16:40
Was gibt es bei einem Praktikum zu verdienen?
Praktika und deren Bezahlung sind seit ein paar Jahren im Fokus der Öffentlichkeit. Spätestens seit „DIE ZEIT“ im Jahr 2005 den Begriff Generation Praktikum prägte, stehen Praktika immer in einem gewissen Verdacht, bloß zur Beschaffung billiger und qualifizierter Arbeitskräfte zu dienen.
Dass manche Praktika noch dazu unbezahlt sind, macht die Einschätzung ihrer Fairness nicht besser. Laut „Spiegel“ verdient der durchschnittliche Praktikant in Deutschland 290 Euro im Monat. In den wenigsten deutschen Städten deckt das mehr als die Warmmiete einer Wohnung oder anderer Unterkunft ab.
Aber wie komme ich denn dann an ein gut bezahltes Praktikum? Nun, eine Möglichkeit wäre zu einer Bank oder Unternehmensberatung zu gehen, dort wird fast immer ein vergleichsweise großzügiges Gehalt gezahlt. Aber es studiert nun mal nicht jeder Wirtschaft, und auch Wirtschaftswissenschaftler gehen oft bewusst andere Wege in der Karriere.
Das Problem ist, dass anders als zum Beispiel in Frankreich, es in Deutschland nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, Praktika zu bezahlen. So lässt sich nicht darauf zählen, dass für erbrachte Mühen eine Entlohnung gezahlt wird. Hier stellt sich dann die Frage, ob der geneigte Praktikant lieber zu einer sehr guten Firma geht, nichts verdient und dafür seinen Lebenslauf aufpoliert, oder doch eher ein bezahltes Praktikum bei einer weniger prestigereichen Firma macht.
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Aber wie viel ist denn nun konkret zu erwarten? Der Durchschnitt wird sehr durch einige unbezahlte Praktika nach unten gezogen. Wenn Praktika denn bezahlt sind, beträgt die Vergütung in Deutschland meist um die 400-500 Euro. Bei höheren Qualifikationen und der richtigen Branche können es auch über 1000 Euro sein. Es lohnt sich sehr vor der Bewerbung eine gründliche Recherche durchzuführen, denn einige Unternehmen haben Fixgehälter für Praktikanten während bei anderen ein Verhandlungsspielraum einkalkuliert ist.
Besonders im Falle einer Verhandlung ist eine gründliche Recherche im Vorfeld essentiell um sich über den eigenen Marktwert zu informieren, denn eine zu hohe oder zu niedrige Forderung könnte Probleme mit sich bringen. Wenn Unternehmen schon eine Gehaltsverhandlung zulassen, dann ist es ihnen meist nicht so wichtig, ob sie nun 50 Euro mehr zahlen, während es für den Praktikanten eine Menge Geld ist.
In der Hoffnung auf bessere Konditionen, mag es nun manche Leser ins
Ausland ziehen. Aber das bereits erwähnte Mindestgehalt in Frankreich ist eher eine Ausnahme, die meisten Länder bieten ebenso geringfügig bezahlte Praktika an.
Österreich beispielsweise hat auch keine gesetzliche Vorgabe in dieser Richtung. Komplett unbezahlte Praktika sind aber sehr selten. Folglich bietet die Alpenrepublik eine gute Alternative wenn der Markt in Deutschland nicht das Richtige bietet.
Im Gegensatz dazu stellen Kanada und die USA jedoch schlechte Destinationen für Europäer, die Berufserfahrung sammeln wollen, dar. Wer hier ein bezahltes Praktikum ergattern möchte, sollte einen längeren Zeitraum einplanen, da Stellen unter 3-4 Monaten in den seltensten Fällen bezahlt werden. Eine Möglichkeit diesem Dilemma zu entgehen, ist ein langes bezahltes Praktikum bei einer auch in den USA oder Kanada operierender Firma zu bekommen. Einige Wochen können dann als „Austausch“ im Ausland absolviert werden. Größere Industrieunternehmen bieten manchmal solche Gelegenheiten an.
Abschließend bleibt zu sagen: Bevor die Suche nach der perfekten Stelle beginnen kann, ist eine sorgfältige Recherche auf Seiten der Firmen, einschlägigen Blogs/Foren und relevanten Vereinen notwendig.
Ein weiterer Indikator für ein gutes Praktikum ist das
„Fair Company“ Siegel, welches neben anderen wichtigen Richtlinien regelt, dass die Vergütung mindestens 300 Euro betragen soll. Es lohnt sich also danach Ausschau zu halten, um die Suche noch effizienter zu gestalten.