Menschen mit Behinderungen haben es oft nicht leicht. Gerade Kinder leiden oft unter ihrer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung. Die UNICEF veröffentlichte im Mai 2013 einen Bericht, der die Situation behinderter Kinder in Schwellen- und Dritte-Welt-Ländern offenlegt. Das Ergebnis ist alarmierend. Noch heute werden Kinder mit Behinderungen in vielen Ländern nicht nur isoliert, sondern oft von der eignen Familie versteckt oder in Kinderheime gegeben. Besonders erschreckend: Laut dem UNICEF-Bericht verfügen in Entwicklungsländern nur etwa 15 Prozent der Menschen über die nötigen Hilfsmittel. Wie unterscheidet sich die Situation von Kindern in verschiedenen Ländern? Kann ihnen geholfen werden?
Der UNICEF-Bericht „Zur Situation der Kinder in der Welt 2013“ bringt alarmierende Zahlen. Viele Kinder mit Behinderungen in Entwicklungs- und Schwellenländern werden als minderwertig angesehen. Einige Kulturen verfolgen auch den Aberglauben, dass behinderte Kinder eine Strafe Gottes sind. Diese Stigmatisierung gepaart mit dem Unwissen vieler Kulturen führt dazu, dass Kinder mit Behinderungen ausgegrenzt, diskriminiert und oftmals auch misshandelt werden.
Armut und Krieg – Der größte Problemfaktor
Wie lange lebe ich?
Die höchste Lebenserwartung haben Menschen in Andorra, mit 83, 5 Jahren. Erschreckend: Im afrikanischen Swasiland sind es gerade mal 34,1 Jahre
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Hunger und der Mangel an Essen und den nötigen Vitaminen und Mineralien sind die größten Faktoren, die zu Behinderungen führen. Etwa 165 Millionen Kinder weltweit leiden an Hunger und dessen Folgen. Besonders erschreckend: zwischen 250.000 und 500.000 Kinder drohen jedes Jahr, aufgrund von Vitamin-A-Mangel, zu erblinden. Laut dem UN-Kinderhilfswerk werden jedes Jahr allein durch Bodenminen etwa 1.000 Kinder in Kriegs- und Krisengebieten schwer verletzt oder sogar getötet.
Kein Segen Gottes
In vielen muslimisch-gläubigen Ländern werden Kinder mit Behinderungen Opfer von Gewalt und Misshandlung. Nicht nur, dass die Kinder körperlich und seelisch misshandelt werden, oft werden sie auch zwangssterilisiert oder ihre Mütter zur Abreibung gezwungen.
Auch die Regierungen vieler Länder bleiben untätig. Aufklärung oder Hilfe können Familien nur selten erwarten. In Osteuropa beispielsweise erhalten Eltern von Kindern mit Behinderungen den Rat, diese lieber in ein Heim zu geben, als sie zu Hause aufwachsen zu lassen. Dabei sind die Bedingungen in osteuropäischen Kinderheimen oft sehr schlecht. Die bulgarische Staatsanwaltschaft ermittelte in insgesamt 238 Todesfällen behinderter Kinder, viele starben an Infektionen und den Folgen einer Mangelernährung.
Helfen, aber wie?
Nicht nur die UNICEF versucht Eltern aufzuklären und Kindern mit Behinderungen zu helfen. Auch die Kindernothilfe hat bereits ein Konzept erarbeitet. Sie will besonders in Afrika, Asien und Lateinamerika Kinder mit Behinderung fördern und für mehr Akzeptanz kämpfen. Bis heute unterstützt die Kindernothilfe bereits mehr als 7.000 Kinder und Jugendliche, die unter einer Behinderung leiden.
Die UNICEF hat bereits ein Hilfsprojekt gestartet. Sie will durch Aufklärung mehr Verständnis für Kinder mit Behinderungen schaffen. So zum Beispiel in Armenien: Hier wurden Erzieherinnen und Lehrer geschult, um so besser auf Kinder mit Behinderungen eingehen zu können. An diesem Projekt nahmen bisher rund 80 Schulen und 30 Kindergärten teil.
Auch die Caritas will helfen, sie engagiert sich besonders in Entwicklungsländern. So bildete sie Gesundheitshelfer aus, die später in Vietnam Familien mit behinderten Kindern unterstützen. "Selbst Kinder mit kleineren Behinderungen sind hier häufig durch Ängste und Diskriminierung vom Schulbesuch ausgeschlossen", sagt Christine Wegner-Schneider von der Caritas. "Oft halten die Menschen dort Behinderung für eine ansteckende Krankheit."
Aber nicht überall leiden Kinder mit Behinderungen. Die 17-järhige Nguyen Phoung Anh lebt in Hanoi/Vietnam und scheint offenbar durch ihre körperliche Behinderung kaum beeinträchtigt zu sein:
Arme sterben früher
Arme Menschen haben eine niedrigere Lebenserwartung als wohlhabende. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.
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Bildung für alle – eine Utopie?
Mehr als die Hälfte der Kinder, die weltweit nicht zur Schule gehen, kommen vom afrikanischen Kontinent. 2000 wurden auf dem Weltbildungsforum einige Ziele verbindlich verfasst, um „Bildung für alle“ zu garantieren. Seitdem sind in einigen afrikanischen Ländern beispielsweise die Schulgebühren abgeschafft worden. Dies ist ein Fortschritt, aber die Ziele, die bis 2015 in die Tat umgesetzt werden sollten, sind längst nicht erfüllt. Finanzielle Mittel müssen aufgestockt werden, so die UNESCO.
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Kinderarbeit – Wenn das Kind-Sein am Alltag scheitert
In den letzten Jahren ist die Anzahl arbeitender Kinder deutlich zurückgegangen. Allerdings werden in den Armutsregionen dieser Erde weiterhin unzählige Kinder ausgebeutet. Und auch wenn es zynisch klingt: Viele Kinder bestehen darauf, arbeiten zu können. Sie wissen, dass ohne ihren Verdienst ihre Familie wahrscheinlich verhungern würde. Viele Hilfsorganisationen suchen deswegen nach Wegen, die Armut der Familien zu beenden und den Kindern eine angemessene Ausbildung zu ermöglichen.
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Leben ohne Toilette – Rund ein Drittel der Weltbevölkerung lebt ohne Sanitäranlagen
Wir können, wenn wir müssen, beinahe jederzeit und überall auf die Toilette gehen. Da erscheint es surreal, dass rund jeder dritte Mensch auf der Welt diesen Luxus nicht genießen kann. Im Jahr 2015 sind immer noch mehr als zwei Milliarden Menschen ohne Zugang zu hygienischen sanitären Anlagen, wie ein Bericht von Unicef und der WHO zeigt. Das stellt ein großes Gesundheitsrisiko dar, weshalb die Vereinten Nationen zusammen mit mehreren Hilfsprojekten dieses Problem zu lösen versuchen. Doch so einfach ist das gar nicht, denn nicht wenige Betroffene verzichten freiwillig auf Toiletten.
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Integrationsschwierigkeiten für behinderte Menschen
Unwissenheit, Berührungsängste und häufig auch einfach Intoleranz seitens Nicht-behinderter führen dazu, dass sich behinderte Menschen oftmals beeinträchtigt fühlen und nicht auf Anhieb in soziale Gruppen integrieren können. Dabei sollte es selbstverständlich sein, dass beide Seiten im Alltag keine Unterschiede machen. Doch die Realität sieht anders aus. Gerade an den Hochschulen kämpfen Studenten die benachteiligt sind, häufig um die Anerkennung der Dozenten. Schon an den Schulen beginnt die Diskriminierung, die sich später wie ein roter Faden durch das Leben der Betroffenen zieht.
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Klassifizierung als soziales Brandmal
Irgendwie führen wir alle ein zweigeteiltes Leben. „Wollen Sie erste oder zweite Klasse fliegen?“, „Sind Sie privat oder gesetzlich versichert?“. Mit solchen Fragen müssen wir uns im täglichen Leben stets auseinander setzen. Eigentlich gar nicht so schlimm. Eigentlich. Aber was ist, wenn wir Menschen in zwei Klassen einteilen? Arm gegen reich, jung gegen alt, gebildet gegen ungebildet? Wo ist die Grenze zur Diskriminierung?
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Klar, dass einschneidende Erlebnisse wie der Verlust einer Bezugsperson oder der Mangel an Geborgenheit an Kindern nicht spurlos vorüber gehen und im schlimmsten Fall zu einer Depression führen können. Doch nicht immer müssen es solch gravierende beziehungsweise einschlägige Ereignisse sein, die dazu führen können, dass Kinder in ein Loch fallen. Die Zahl depressiver Kinder ist in den letzten Jahren rapide gestiegen. Jeder 20. Jugendliche in Deutschland leidet an einer Depression. Woran liegt das?
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Viel Arbeit für wenig Geld – Lohndumping in der EU
Deutschland sei ein Billiglohnland, das kritisiert der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies. Auslöser dafür: in vielen Schlachtbetrieben in Niedersachsen würden Arbeitnehmer für höchstens fünf Euro Stundenlohn beschäftigt. Nun will Lies eine Beschwerde bei der EU-Kommission über das Lohndumping in Deutschland einreichen. "Das Billiglohnland Deutschland ist zum Arbeitsvernichter in vielen angrenzenden Ländern wie Belgien geworden", so Lies. Auch die Belgische Regierung hat bereits Beschwerde eingereicht, Lies wollte das mit einem Brief unterstützen. Bereits Ende April traf sich der niedersächsische Wirtschaftsminister mit Vertretern der Fleischindustrie. Doch hilft die Lösung eines solchen Einzelfalls? Oder brauchen wir eine Europa übergreifende Regelung?
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Das Internet verbindet die Welt, es eröffnet uns neue Wege der Kommunikation, des Handels und sogar der Politik. Aber das Internet birgt auch Gefahren, zumal, wenn es in die falschen Hände gerät. Nie war es so einfach, anonym zu bleiben und gleichzeitig weltweit zu agieren. Trickbetrüger machen sich das zu Nutze, unlautere Geschäftsmänner – und auch Perverse: Der Kinderpornographie-Markt boomt, Videos verbreiten sich viral über das Internet. Und wem das nicht reicht, der bezahlt Kinder dafür, dass sie sich vor Webcams ausziehen und berühren. Es ist eine ganz neue Form des sexuellen Missbrauchs. Und der Verein Terre des Hommes hat einen ganz neuen Weg gefunden, den Tätern auf die Spur zu kommen.
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