VON JULIA ZETZ | 22.03.2012 14:33

Studienabbruch und dann?

Es ist nicht immer einfach, die richtige Entscheidung zu treffen. Schon gar nicht, wenn es um das künftige Berufsleben geht. Viele Studenten brechen ihr Studium vorzeitig ab. Einige studieren ein anderes Fach, andere entscheiden sich für einen anderen beruflichen Werdegang.

Für manche Studenten gibt es während des Studiums schwierige Phasen. Sie wissen oft nicht mehr, mit welcher Intention sie ihren Studiengang gewählt haben, oder das Fach entspricht nicht den Erwartungen. Viele entschließen sich, ihr Studium abzubrechen.



Studienabbruch – eine gescheiterte Existenz?

Die Abbruchrate unter den deutschen Studenten ist recht hoch, etwa jeder vierte beendet die Hochschule ohne Abschluss. Sind Studienabbrecher gescheiterte Existenzen oder haben nur im richtigen Moment die Notbremse gezogen? Das auch aus Studienabbrechern was werden kann, beweisen prominente Beispiele wie Bill Gates, Mick Jagger oder Günter Jauch.

Der Grund für einen Studienabbruch kann verschieden sein. Die einen scheitern an zu viel Theorie, die anderen an mangelnder Motivation oder Geldnot. Das Problem liegt dann in der Jobsuche, viele Personalchefs betrachten Studienabbrecher eher kritisch. Kein Durchhaltevermögen oder mangelnde Motivation wird vielen Ex-Studenten dann vorgeworfen. Björn W. studierte an der Universität Kassel sechs Semester Elektrotechnik, aber wegen der hohen Anforderungen im Fach Mathematik musste er sein Studium abbrechen. Er entschied sich dafür eine Ausbildung zum Orgelbauer zu machen. Nach einigen Jahren im Beruf wechselte er jedoch nochmals die Sparte und entschied sich später für ein Fernstudium.

Exmatrikulation und dann?

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMF) befragte im Jahr 2008 rund 2.500 Studenten was der Grund für ihren Studienabbruch war. Elf Prozent gaben das Versagen bei einer entscheidenden Prüfung als Grund an, rund ein Drittel machte Prüfungen im Allgemeinen oder Leistungsprobleme für den Studienabbruch verantwortlich.

Wichtig für die Betroffenen ist Beratung. Wer exmatrikuliert wird, der muss zusehen, dass sein Weg weiter geht. Eine erste Anlaufstelle sind die Berufsbildungszentren der Bundesagentur für Arbeit. Ein Studienabbruch, freiwillig oder unfreiwillig, ist nicht das Ende einer aussichtsreichen Karriere. Viele Studenten merken erst während des Studiums, wo ihre Stärken und Schwächen liegen. Diese zu nutzen, ist nicht immer einfach, aber wer erst mal seinen Traumberuf gefunden hat, der wird auch ohne Studienabschluss glücklich im Berufsleben werden.