VON RICHARD KEHL | 07.02.2014 14:22
ROBOCOP
Der ROBOCOP von Regisseur Paul Verhoeven aus dem Jahre 1987 galt einst als utopischer Action-Science Fiction-Trash. Die Neuverfilmung bewegt sich 2014 bereits verdammt nah an der Grenze zur Realität. Regisseur José Padilha (Tropa de Elite) hat bereits im Vorfeld angekündigt, dass seine Version der Comicvorlage "ROBOCOP" keine Blut- und Ballerorgie sein wird. Stattdessen ist der neue "ROBOCOP" eine nachdenkliche und sozialkritische Analogie auf die technischen Entwicklungen, die wir bereits geschaffen haben.
Cyborg-Technologie für Versehrte, Einsatz von Gesichtsscannern, unbemannte Kampf-Roboter-Drohnen sowie intelligente Computer- und Waffensysteme sind bereits real geworden. Auch der aktuell stattfindende Abschied von der Privatsphäre und die Aushebelung des Datenschutzes - auf Kosten der Sicherheitspolitik – rückt ins Visier des Regisseurs. Alle diese Themen füllen bereits heute unsere Nachrichten.
Die schmutzige Seite des sauberen Krieges
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Im Film schreiben wir das Jahr 2028. Gleich zu Beginn schwirren über der iranischen Stadt Teheran unbemannte Kampf-Flugdrohnen in der Luft, Roboter-Mechs - eine Art Panzer auf zwei Beinen – sichern das Einsatzgebiet, während Soldaten-Roboter die dort ansässige Bevölkerung auf mögliches Gefahren- und Gewalt-Potential „scannen“. Fast alle Einheiten sind Roboter des Konzerns OmniCorp und dessen CEO (Michael Keaton). Mittendrin, das Kamerateam eines linientreuen Nachrichtensenders der Regierung, welches die Aktion PR-gemäß während einer Nachrichten-Live-Übertragung in Szene setzen soll. Im Nachrichtenstudio kommentiert das Geschehen ein patriotischer Nachrichten-Sprecher (Samuel L. Jackson), der in seiner Art, Gestik und Betonung im englischsprachigen Original sehr an den amtierenden Präsidenten Barack Obama erinnert – gewollt oder zufällig?
Der immer wieder im Film auftauchende Nachrichtensprecher beklagt öffentlich, warum Amerika so viel Angst vor Robotern hätte. Mit diesen unbestechlichen Roboter-Einheiten könnte man schließlich auch für Recht und Ordnung in Amerika sorgen. Doch das Gesetz spricht sich noch dagegen aus: Roboter besitzen weder Gefühle noch Sinn für Ethik.
Das ruft den Roboterkonzern OmniCorp auf den Plan: Ein Cyborg-ROBOCOP mit Ethik soll Abhilfe schaffen und Held der Bevölkerung werden. Der erst vor kurzer Zeit, fast tödlich verunglückte Officer Alex Murphy (Joel Kinnaman) wird ausgewählt. Mehr Maschine als Mensch wird er von seinem Schöpfer (Gary Oldman) als erster ROBOCOP auf ferngelenkte Verbrecherjagd geschickt, um den künftig geplanten Einsatz von vollautomatischen Robotereinheiten in Amerika zu legalisieren.
Der neue ROBOCOP ist ein durchschnittlicher doch aber intelligent gemachter Actionfilm mit vielen virtuell angereicherten Spezialeffekten. Der neue ROBOCOP wirkt zudem sehr beklemmend realitätsnah. Letztendlich stellt sich die Frage: Ist diese filmische Vision lediglich Utopie oder spiegelt es bereits die nahe Zukunft in Sachen Sicherheitspolitik in unserer Welt wieder?
Filmstart war 06.02.2014
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