VON CLEMENS POKORNY
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12.03.2012 14:53
Wenn die Uni krank macht – Persönlichkeitsstörungen
Stress macht bekanntlich krank – und häufig leiden Studierende an Persönlichkeitsstörungen. Wer betroffen ist, sollte einen Experten konsultieren, der die Krankheit genau bestimmen und bei ihrer Bewältigung helfen kann
Verschulte Studiengänge, Studiengebühren, Nebenjobs, eigener Haushalt, Entscheidungen über Studien- und Ortswechsel: Studierende haben es oft nicht leicht. Bei vielen führen diese und andere Belastungen zu Stress und Überforderung – bei 25% sogar zu psychischen Problemen. Nach Depressionen und psychosomatischen Störungen treten bei ihnen am dritthäufigsten Persönlichkeitsstörungen auf.
So bezeichnet die Psychologie eine Gruppe von Normabweichungen in der Persönlichkeitsstruktur. Betroffene erleben und verhalten sich unflexibel und situationsunangemessen, ihre persönliche und soziale Funktions- und auch Leistungsfähigkeit ist eingeschränkt. Dies kann biologische oder auch soziale Ursachen haben.
Persönlichkeitsentwicklung: Persönliche Weiterentwicklung durch Selbstcoaching
Persönliche Weiterentwicklung durch Selbstcoaching
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Persönlichkeitsstörungen werden in drei sogenannte Cluster eingeteilt: „exzentrische“, „emotionale“ und „vermeidende“. Im Gegensatz zu Menschen mit Paranoia leiden beispielsweise Menschen mit einer „paranoiden (und damit exzentrischen) Persönlichkeitsstörung“ zwar nicht unter Wahnvorstellungen, zeigen aber ansonsten ähnliches Verhalten: Überempfindlichkeit gegenüber Kritik, Misstrauen und Eifersucht in abnormem Maße, Streitlust, Ichbezogenheit und Neigung zu Verschwörungstheorien. Bekannter und häufiger ist das „Borderline-Syndrom“, eine emotionale Persönlichkeitsstörung. Es ist geprägt von Impulsivität, Stimmungsschwankungen, der Neigung zu ebenso intensiven wie instabilen Beziehungen, einem gestörten Selbstbild und häufig auch selbstverletzendem Verhalten. Die verschiedenen Formen von Persönlichkeitsstörungen plagen etwa 5-15% der Gesamtbevölkerung, Männer etwas häufiger als Frauen, und sie sind in allen Schichten anzutreffen – offensichtlich aber besonders häufig bei Studierenden.
Wer mit psychischen Problemen kämpft, sollte sich zunächst professionellen Rat bei einem Psychotherapeuten holen. Bei entsprechender Diagnose kommen für die Behandlung von Persönlichkeitsstörungen tiefenpsychologische oder Verhaltenstherapien in Frage. Während die auf den Arbeiten Sigmund Freuds aufbauende Tiefenpsychologie das Unbewusste zu ergründen sucht, in dem sie die Ursachen für psychische Störungen vermutet, arbeiten die empirisch fundierten Verhaltenstherapien nach dem Prinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“ und liefern dem Patienten nach seiner Einsicht in seine Probleme Methoden, mit denen er sich selbstständig therapieren kann. Für welche Therapieform auch immer sich Studierende letztlich entscheiden, Psychotherapien werden von den Krankenkassen bezahlt und können sinnvolle Behandlungen für psychische Probleme darstellen. Wenn sich also der Unistress schon nicht vermeiden lässt, so gibt es doch verschiedene Möglichkeiten, seine Folgen mit fremder Hilfe in den Griff zu bekommen.
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