VON SINEM S.
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04.04.2012 16:37
Religion adé - willkommen Aufklärung
Was haben die Schriftstellerin Karen Duve, der Meeresforscher Helmut Debelius und Islamkritiker Hamed Abdel-Samad gemeinsam? Sie sind alle Mitglieder der Giordano Bruno Stiftung (gbs). Gemäß dem Leitsatz „Wir sind nicht die Krone der Schöpfung, sondern die Neanderthaler von morgen“ vertritt die Stiftung die Ideen des „Evolutionären Humanismus“, einst von UNESCO Generaldirektor Julian Huxley Mitte des letzten Jahrhunderts formuliert. UNI.DE stellt vor.
Evolutionäre Humanisten setzen sich für aufklärerische Werte, Selbstbestimmung, soziale Gerechtigkeit und kritische Rationalität ein, der Mensch ist hierbei nicht, wie in den Weltreligionen idealisiert, die Krone der Schöpfung, sondern „nur“ ein Produkt der Evolution, welches sich in manchen Dingen geringfügig von anderen Lebewesen unterscheidet. Rassismus, Speziesismus, Ethnozentrismus und alle anderen diskriminierenden Ideologien sind nicht mit dem evolutionären Humanismus vereinbar. Die Giordano-Bruno Stiftung hat es sich zum Ziel gesetzt, diese humanistischen Werte zu verbreiten und sich entschieden zu melden, wenn gegen diese Leitbilder verstoßen werden. Im Karikaturenstreit starteten sie beispielsweise eine vielbeachtete Kampagne, die sich für Presse- und Meinungsfreiheit aussprach und gegen religiösen Fundamentalismus. Überhaupt widersprechen religiöse Weltanschauungen oftmals den Werten des Humanismus und der Aufklärung, weswegen sich die Stiftung gerade in religiösen Fragen kritisch äußert. Mehrere Kampagnen hierzu erhitzen religiöse Gemüter und fanden nicht nur positiven Anklang. Anlässlich des Darwin-Jahrs startete die gbs eine Initiative mit dem Titel „ Evolutionstag statt Christi Himmelfahrt“ und forderten eine Umbenennung des Feiertages. Immerhin sprachen sich rund 69 % der Spiegel-online Leser dafür aus.
Zusammen mit dem Zentralrat der Ex-Muslime initiierten sie die Kampagne „Wir haben abgeschworen“ und zogen damit den Zorn islamischer Fundamentalisten auf sich, die im Glaubensabfall eine Todessünde sehen, die auch mit diesem bestraft werden muss.
Wer war eigentlich Giordano Bruno?
Giordano Bruno war ein im 16. Jahrhundert lebender Dichter, Priester und Philosoph, der aufgrund seiner „ketzerischen“ Einsichten und Magie zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt wurde. Seine Theorie des „unendlichen Universums“ und der „Vielheit der Welten“ griff die vermeintlich unantastbare Vorstellung; Mensch und Erde hätten eine Sonderstellung im Kosmos, erheblich an. Zudem war er einer der ersten Philosophen, der Überlegungen zur Abstammungslehre anstellte, die auch Rechte nicht-menschlicher Organismen mit einschließt. Bruno gab bedeutende Anstöße für die Herausbildung der heutigen Religionskritik. Wer sich selbst engagieren möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Zum einen kann man als Fördermitglied die Stiftung finanziell unterstützen, oder in einer Regionalgruppe tätig werden. Speziell für Studenten besteht bereits an manchen Standorten die Möglichkeit, einer Hochschulgruppe beizutreten und als sogenannter „ Aufklärer“ tätig zu werden.
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Persönlichkeit – was macht uns so einzigartig?
Der Begriff "Persönlichkeit" wird, wie auch "Kultur" im Alltagsdiskurs häufig inflationär verwendet. Eine starke Persönlichkeit, eine große Persönlichkeit, eine schillernde Persönlichkeit, sind nur einige Beispiele des Gebrauchs, der den wissenschaftlichen Kern des Begriffs meist verfehlt. Was versteht man also unter diesem Wort, das wohl irgendetwas mit dem Auftreten, dem Verhalten eines Menschen zu tun haben muss?
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Wie weit sollte Religionsfreiheit gehen?
Kruzifixe in Klassenzimmern, Lehrerinnen mit Kopftüchern, muslimische Schülerinnen die dem Schwimmunterricht fernbleiben, religiös motivierte Beschneidungen, Koranverteilungen in deutschen Innenstädten – das sind nur ein paar der zahlreichen Auslöser heftiger Debatten um das Verhältnis von Religion und Integration bzw. Religion und Staat allgemein. Dabei lautet die Kernfrage immer wieder: Darf Religion demokratische Grundprinzipien unterwandern und muss toleriert werden?
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Du sollst nicht neiden...
Der Nachbar hat einen größeren Garten, die Kommilitonin bessere Noten und die beste Freundin eine nach außen hin wunderbar funktionierende Beziehung. Grund genug für manche, grün vor Neid zu werden. Was genau passiert mit uns, wenn wir jemanden etwas neiden? Gönnen wir ihm dann einfach gewisse Dinge nicht, oder wollen wir etwas noch Besseres für uns selbst? Warum fühlen wir uns dennoch schlecht, bei dem Gedanken „neidisch“ zu sein (zumindest manche)? Eine Spurensuche.
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Hinduismus - Einheit in der Vielfalt
900 Millionen Anhänger, Abermillionen von Göttern – Der Hinduismus ist nach dem Christentum und dem Islam die drittgrößte Weltreligion. Trotzdem gilt er auch als die rätselhafteste.
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Eve Arnold - ein Leben hinter der Linse
Sie hatte sie alle: Marylin Monroe, Malcom X aber auch Königin Elisabeth II. Eve Arnold musste nicht darum bitten, die Stars und Sternchen zu fotografieren, sie wurde gebeten. Am 4. Januar dieses Jahres starb die Königin der Fotographen in London im Alter von 99 Jahren. Doch wer war diese Frau, über die
Robert Capa, der Mitbegründer von Magnum Fotos, einmal sagte: „Bildlich gesprochen liegt Eve Arnolds Gesamtwerk zwischen den Beinen von Marlene Dietrich und Wanderarbeitern bei der Kartoffelernte.“
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Steter Tropfen…
Am 18. März wird Joachim Gauck voraussichtlich von der
Bundesversammlung zum neuen deutschen Bundespräsidenten gewählt. Wer ist dieser Mann und was qualifiziert ihn für das Amt des Bundespräsidenten? Ein Porträt.
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Töten mit Gottes Erlaubnis: Wieso Religionen soviel Gewaltpotenzial zu haben scheinen.
Du sollst nicht töten. So lautet das sechste Gebot im Dekalog des Alten Testaments, welches sowohl Grundlage des Judentums als auch des Christentums ist. Und dennoch sind vor allem die drei großen monotheistischen Weltreligionen immer wieder im Zentrum heftiger gewalttätiger Konflikte. Aber auch der
Hinduismus und selbst der als so pazifistisch geltende Buddhismus sind nicht resistent dagegen, Kriege zu schüren. Woher rührt jenes enorme Konfliktpotenzial der Religionen, welche sich im Kern doch meist dem Frieden verschrieben glauben?
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Ein kleines Ferkel gegen Gott?
„Wo bitte geht's zu Gott?, fragte das kleine Ferkel“: Ein bereits 2007 erschienenes Kinderbuch legt Kindern dar, wie lächerlich die drei abrahamitischen Weltreligionen eigentlich sind. In der Debatte darum wurde allzu oft mit einem falschen Toleranzbegriff operiert oder gar Antisemitismus unterstellt. Tatsächlich kann der hervorragend bebilderte, schmale Band bei aller für Kinder nötigen Vereinfachung einen wichtigen Beitrag zu einer religionskritischen Erziehung leisten.
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Grundsatzurteil zur Kirchensteuer: Kein Geld – keine Sakramente
9% der Einkommenssteuer führen Kirchenmitglieder in Deutschland als Kirchensteuer ab. Eine Zahlung, an deren Sinn in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer mehr Bürger zweifelten. Doch nun erlangt dieser finanzielle Obulus an die Kirche eine ganz neue Bedeutung, mit fadem Beigeschmack: Nach einem Grundsatzurteil des Leipziger Verwaltungsgerichts entscheidet die Zahlung der Kirchensteuer zukünftig darüber, ob ein Bürger der katholischen Glaubensgemeinschaft angehört oder nicht – was für die Lebensplanung nicht folgenlos bleibt.
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