VON PHILLIPPINE SENSMEIER
|
24.04.2012 14:32
Studieren ohne Männer: Frauenstudiengänge an deutschen Universitäten
Frauen studieren Kunst, Sprachen und Soziale Arbeit, Männer Informatik, BWL und Physik. Klischeehaft und doch vertraut – nur schwer lässt sich eine geschlechtliche Einteilung an der Uni umgehen. Vor allem am Frauenanteil in technischen Bereichen lässt sich noch einiges verbessern und so entwickelten einige Universitäten Frauenstudiengänge, die in Deutschland immer populärer werden.
Dass in Seminarräumen nur Mädchen sitzen, ist im Französisch-Kurs nichts Ungewöhnliches. In einem Informatikkurs hingegen, würde man ein solches Bild nicht erwarten, außer man besucht einen der fünf Frauenstudiengänge in Deutschland (z.B. in Bremen, Stralsund oder Berlin). Hier nämlich können Frauen Wirtschaftsingenieurwesen oder Informatik studieren und dabei völlig unter sich bleiben. Eine Chance für all diejenigen, deren Interessen für Physik und Mathe in der Schulzeit aufgrund mutigerer Jungs vielleicht unentdeckt blieben und die sich unter Ihresgleichen sicherer fühlen.
In Zeiten vermeintlicher Gleichstellung, gibt es reine Männerdomänen, in denen Frauen kaum Fuß fassen können (selbstverständlich gilt dies auch andersherum). Diese Branchen jedoch suchen zurzeit händeringend kompetente Fachkräfte – sowohl Männer als auch Frauen. Doch weibliche Hochschulabsolventen sind in Informatik, Maschinenbau und Co. nur schwer zu finden. Laut statischem Bundesamt haben sich im Wintersemester 2011/2012 in Informatik nur knapp 9600 Frauen eingeschrieben. Das macht einen Anteil von 20% aller Informatikstudierenden. Die Elektrotechnik zählte letztes Semester nicht einmal 3000 Studentinnen – ein Frauenanteil von knapp 11%. Doch was ist es, das die Frauen von diesen Studiengängen fern hält? Susanne Ihsen, Professorin für Gender Studies in den Ingenieurswissenschaften an der TU München meint: „Es gibt in der Arbeitswelt, in Hochschulen, in Schulen heute immer noch Traditionen und Stereotype, die Frauen und Männer unterschiedlich bewerten. In denen es eben kein Normalfall ist, dass eine Frau in einem technischen Beruf arbeitet und vielleicht auch eine Führungskraft ist“. Das Problem der Ungleichverteilung liegt also nicht nur in der Diskriminierung von Frauen in Männerberufen, sondern vor allem in überholten Vorurteilen gegenüber manchen Branchen. Ziel der Frauenstudiengänge ist es, diese aufzubrechen und mithilfe von weiblichen Vorbildern zu einem neuen Verständnis zu gelangen.
Gleichstellung an der Universität
Dass Frauen in Deutschland in einigen Lebensbereichen benachteiligt werden, ist kein neues Politikum. Gerade bei der Stellenvergabe und beim Lohn steht das weibliche Geschlecht oft schlechter
[...]»
Die Studiengänge für Frauen unterscheiden sich nicht von den „normalen“ Studiengängen. Der Stoff ist derselbe und um sicherzustellen, dass die Frauen nicht bevorzugt werden, kommen sie im Master wieder mit den Männern zusammen. Ausbildung und Ausgangssituation auf dem Arbeitsmarkt sind für alle gleich. Einziger Unterschied: die Studentinnen nehmen im Bachelor an speziell auf sie zugeschnittenen Karriereseminaren teil, die dazu dienen ihr Selbstbewusstsein zu stärken und sich später in der Männerwelt durchzusetzen. Außerdem sind die Unterrichtszeiten so eingerichtet, dass sie auch mit Kindern die Möglichkeit haben teilzunehmen. Die Frauen werden also optimal auf die Arbeitswelt vorbereitet und könnten später zu den Vorbildern werden, die heutzutage in den Unternehmen noch fehlen. Diese nämlich würden laut Professorin Ihsen vielen Mut machen und einen Zuwachs an weiblichen Studentinnen in naturwissenschaftlichen und technischen Fächern bringen.
-
Facebook-Persönlichkeit
Seit 2004 kann Facebook genutzt werden. Anfangs sollte das Netzwerk von Marc Zuckerberg nur Studenten unterschiedlicher Hochschulen miteinander verbinden, ab 2006 war es dann für jedermann zugänglich. 2011 zählte Facebook
580 Millionen Benutzer.
[...]»
-
Zukunft studieren: Biophysik und Strahlenbiologie als Nebenfach
In der Rubrik „Zukunft studieren“ stellt UNI.DE regelmäßig neue oder geänderte Studiengänge vor, denen im Hinblick auf zukünftige Bedingungen ein besonderer Stellenwert zukommt. Nach den jüngsten Diskussionen über die Sicherheit von Atomkraftwerken gewinnt das Nebenfach „Biophysik und Strahlenbiologie“ immer mehr an Bedeutung.
[...]»
-
Angewandte Informatik: Studieren an der CODE University in Berlin
An der neuen CODE University in Berlin lernen junge Menschen angewandte Informatik in drei verschiedenen Studiengängen. Das Studium ist hart, aber viel weniger theorielastig als anderswo und findet vor allem in Form von Projekten statt. Auf dem Campus haben jede Menge Tech- und Internetfirmen ihre Büros. Nicht ganz unproblematisch ist nur die Finanzierung des Studiums an der privaten Hochschule.
[...]»
-
Für mehr Sicherheit und bessere Hilfe: Krisenmanagement studieren
In zunehmendem Maße sieht sich die Weltbevölkerung von unterschiedlichsten regionalen und internationalen Katastrophen bedroht und heimgesucht. Oftmals können diese gar nicht oder nur schwer verhindert werden, sodass es neben präventiven Maßnahmen oft nur bleibt, den Schaden zu begrenzen und Hilfe möglichst geordnet zu organisieren. Um Fachleute auf solche Situationen vorzubereiten, bieten eine Reihe von Hochschulen Ausbildungen im Rettungsingenieurwesen an. Worum es geht und was man damit werden kann, hat sich UNI.DE angesehen.
[...]»
-
BWL als Jobkatalysator
Ein Jurist argumentiert, ein Chemiker experimentiert, ein Ingenieur konstruiert. Und trotzdem sollten sie heutzutage alles etwas gemeinsam haben: Wirtschaftswissen. Um erfolgreich im Job zu sein, reicht es nicht mehr aus, nur in seinem Fach zu brillieren. Das Hoch der Karriereleiter erklimmt nur derjenige, der auch über Bilanzen und Management Bescheid weiß.
[...]»
-
Neuer Studiengang - MA Entertainment Producing
Der neue Masterstudiengang Entertainment Producing der ifs internationale filmschule köln ist ein
im deutschen Sprachraum einzigartiger Studiengang zur Produktion non-fiktionaler Entertainment-Formate.
[...]»
-
Informationswissenschaft studieren?!
Interdisziplinär wie Kybernetik, anwendungsorientiert wie Eventmanagement. Neue Technologien bedingen neue Wissenschaften zu ihrer Erforschung und Optimierung. So war die Etablierung der vielleicht zunächst bloß modisch anmutenden Disziplin „Informationswissenschaft“ in Zeiten der Internationalisierung von Wirtschaft und Alltagsleben nur eine Frage der Zeit. In Deutschland kann das Fach bereits an fünfzehn Universitäten und Fachhochschulen studiert werden. Eine Übersicht.
[...]»
-
Studium naturale
Dr. Miriam Mann über das Schnupperstudium an der Technischen Universität München
[...]»
-
Regional einkaufen – ohne viel Aufwand Gutes für die Umwelt tun
Gutes für die Umwelt zu tun ist ein hehres Ziel, das sich leicht ausspricht, aber offenbar nur schwer in die Tat umsetzen lässt. Im Kopf entstehen Bilder von Flurbereinigungen und großen Protestaktionen, doch es geht auch mit weniger Aufwand. Schon beim
Einkaufen kann eine bewusste Auswahl der Lebensmittel dabei helfen, die Umwelt nachhaltig zu schützen – indem man öfter zu regional erzeugten Lebensmitteln greift. UNI.DE zeigt, wo die Vor- und Nachteile beim Einkauf regionaler Produkte liegen.
[...]»
-
Bildung auf der Straße
Jährlich laufen 9000 Kinder und Jugendliche von Zuhause weg. 2500 von ihnen kommen weder bei Freunden noch in einem Heim unter und
leben auf der Straße. Eine abgeschlossene Schulausbildung haben die wenigsten von ihnen.
[...]»