Was die Saudi Gazette 2009 veröffentlicht, klingt zunächst kaum glaubwürdiger als die Märchen aus 1001 Nacht: Eine saudi-arabische Wissenschaftlerin beschwört die Wirksamkeit von Kamelurin für die Krebstherapie, ganz ohne Nebenwirkungen. Aber Dr. Faten Khorshid ist keine Geschichtenerzählerin, was sie propagiert keine Fiktion. In jahrelanger Forschungsarbeit haben sie und ihre Kollegen die Heilwirkung von Kamelurin nachgewiesen.
Der fade Beigeschmack der Tradition
Die heilende Wirkung von Kamelurin ist keine fixe Idee des 21. Jahrhunderts. Vielmehr ist sie schon Gegenstand der Überlieferungen des Propheten Mohammed. Wie es unter anderem beim bedeutenden islamischen Gelehrten al-Buchari im neunten Jahrhundert n. Chr. heißt, verwies bereits der Prophet auf die Harn-Heilkräfte der orientalischen Nutztiere.
Es ist eine unter Muslimen durchaus verbreitete Tradition, Kamelurin vorbeugend gegen eine Vielzahl von Krankheiten zu trinken. So gilt die Arznei zum Beispiel auch als wirksam gegen Hepatitis oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Den typisch-westlichen Geschmack trifft diese Therapie wohl kaum.
Kamelurin als Krebstherapie