Missbrauch in der Katholischen Kirche - Projekt zur Aufdeckung scheitert
Das Forschungsprojekt zur Untersuchung des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche wurde abgebrochen. Die Kirche kündigte den Vertrag mit dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN).
Im Juli 2011 hatten der Verband der Diözesen Deutschland und das KFN ein Projekt zur Aufdeckung der Missbrauchsfälle vertraglich festgelegt. Sukzessive sollten alle Akten der Diözesen nach Missbrauchsfällen untersucht werden und Opfer schriftlich befragt werden. Doch nun ist das Projekt gescheitert.
Laut Michael Pfeiffer, Direktor des KFN, sei das Projekt an Zensur- und Kontrollwünschen der Kirche gescheitert. Pfeiffer wirft der Kirche vor, die Wissenschaftsfreiheit einschränken zu wollen. So wollte der Verband der Diözesen Deutschland (DDV) bei der Veröffentlichung der Ergebnisse und der Auswahl der Mitarbeiter mitbestimmen. Außerdem gäbe es Hinweise darauf, dass in mehreren Diözesen Missbrauchsakten vernichten worden seien. Der DDV weist die Vorwürfe von sich und die Deutsche Bischofskonferenz möchte das Projekt nun mit einem neuen Partner fortführen.
Anzeigepflicht
Auge um Auge, Zahn um Zahn
China spricht nicht darüber, Indien momentan dafür umso mehr: die Todesstrafe
[...]»
Um dem Missbrauch von Kindern entgegenwirken zu können, legte schon 2003 die damalige Bundesjustizministerin Brigitte Zypries einen Gesetzesentwurf zur Anzeigepflicht vor. Demnach sollte jeder mit einer Strafe rechnen, der Kenntnis von einem Missbrauch geplant oder ungeplant erlangt und diesen nicht zur Anzeige gebracht hätte. Allerdings wurde der Entwurf abgelehnt. Psychiater wiesen darauf hin, dass manche Opfer eine Strafverfolgung ablehnen. Aus diesen Gründen gibt es in Deutschland bis heute keine Anzeigepflicht.
Verjährung
Besonders problematisch ist auch die gesetzliche Lage im Falle von der Verjährung eines Missbrauchs. In Deutschland ist eine schwere Kindesmissbrauchs-Tat nach 20 Jahren verjährt. Allerdings beginnt die Frist erst ab dem 18. Lebensjahr des Opfers. Diese Regelung soll sicherstellen, dass unmündige Missbrauchsopfer als Volljährige selbst Anzeige erstatten können. Ein Anspruch auf Schmerzensgeld oder Schadensersatz verfällt jedoch bereits drei Jahre nach dem 21. Geburtstag.
Seit 2010 wird über eine Verlängerung der Verjährungsfristen diskutiert. Durch die zahlreichen Aufdeckungen von Missbrauchsfällen in Einrichtungen der Kirche rückte die Problematik der Verjährung wieder in den Blickpunkt. Eine zivil- sowie strafrechtliche Verlängerung der Verjährung soll den Betroffenen auch nach Jahrzehnten des Schweigens die Möglichkeit zur gerichtlichen Ahndung geben. Gefordert wurde bislang eine Erhöhung der zivil-und strafrechtlichen Verjährung auf 30 Jahre. Dies ist bis jetzt nur für Taten wie schwerem Totschlag vorgesehen, die mit einer lebenslangen Haft bestraft werden.
Bis jetzt gibt es keinen Gesetzesentwurf zur Verlängerung der Verjährung.
Wenn das Projekt der katholischen Kirche zur Aufdeckung der Missbrauchsfälle erfolgreich sein wird, stellt sich also die Frage inwiefern die Opfer überhaupt noch die Möglichkeit haben werden, um strafrechtliche Ahndung zu kämpfen.
GEMA - Zeit für eine Reform?
Die wohl legendärste Chilloutsendung des öffentlich-rechtlichen Fernsehen im Nachtprogramm des Bayerischen Rundfunks wurde trotz großer Beliebtheit am 07. Januar 2013 eingestellt. Grund für das Aus der „Space Night“-Sendung waren die neuen GEMA-Tarife, die in den letzten Monaten immer wieder für Aufregung unter Kunstschaffenden und den Konsumenten gesorgt hatte. Der Tarif für Fernsehsendungen mit Musikbegleitung wurde umgestellt - anstatt einer bisherigen Pauschale wird nun nach dem tatsächlichen Musikanteil der Sendung berechnet. Doch nicht nur das Fernsehen hat Mehrkosten infolge der neuen GEMA-Tarife zu befürchten, auch YouTube und Co. liefern sich derzeit unerbittliche Kämpfe, wenn es um die Verwertung der Musikrechte geht.
[...]»
Du sollst nicht töten? Über Kirche und Militär
Jesus von Nazareth lebte die unbedingte Gewaltfreiheit. Schon der Kirchenvater Augustinus brach damit und legte damit die ideologische Grundlage für ein Verhältnis zwischen Kirche und Militär, das seit 1700 Jahren dem 5. Gebot widerspricht. Bis heute begleiten christliche Geistliche die Bundeswehr und unterstützen Soldaten beim Krieg. Wie ist das zu begreifen?
[...]»
Die GEZ – Reform und Geschichte
Seit Anfang dieses Jahres wird nun jeder Haushalt zur Kasse gebeten: Egal wie viele Mediengeräte ein Haushalt besitzt, es muss ein Pauschalbeitrag in Höhe von 17,98 Euro gezahlt werden. Es wird also nicht mehr nach der Anzahl der Geräte abgerechnet, wie es früher war, sondern pro Haushalt. Selbst wenn dieser überhaupt keine Radio- oder Fernsehgeräte besitzt. Kann das gerecht sein?
[...]»
Monsanto - von Macht und Einschüchterung
Der amerikanische Chemiekonzern Monsanto begann im Jahr 1996 mit dem Verkauf einer Sojabohne, die gegen das Pestizid RoundUp resistent ist. Damals enthielten nur 2 Prozent der Sojabohnen in den USA dieses patentierte Gen. Im Jahr 2008 waren es bereits mehr als 90 Prozent. Seit Monsanto ein Patent auf diese chemie-resistente Bohne hat, hat sich das Leben der Landwirte in den USA sehr verändert. Vor knapp 10 000 Jahren sammelten Farmer die guten Samen ihrer Ernte ein um sie anschließend wieder auszusähen. So wurde damals Saatgut hergestellt. Aber Monsanto hat einen neuen Weg in der Nutzpflanzenproduktion eingeschlagen. Der Konzern besitzt alle Rechte an der Sojabohne RoundUp Ready. Im Jahr 1980 hat der oberste Gerichtshof der USA entschieden, dass Nutzpflanzen patentierbar sind. Wie viel Macht kann ein Konzern auf die Landwirtschaft in den USA ausüben?
[...]»
Die schmutzige Seite des sauberen Krieges – Der Drohnenkrieg der USA
Sie sind billig, sie sind präzise, sie schonen das Leben der eigenen Soldaten und sie können mögliche Angriffe schon im Keim ersticken. Soweit sprechen alle Fakten für den Einsatz von bewaffnete Drohnen zu militärischen Zwecken. Die Schattenseite der technischen Kampfflugzeuge: zivile Opfer, psychologischer Terror und Willkür der Befehlshaber. Was ist dran am „sauberen Krieg“?
[...]»
Tinder: Wisch und Sex
Tinder, zu Deutsch „Zunder“ heißt die derzeit wohl beliebteste Dating-App der Welt. Wie beim Bar-Besuch können hier Gesichter und manchmal auch Körper in Sekundenschnelle begutachtet und aussortiert werden. „Wischen“ beide auf die richtige Seite, wird der Chat freigeschaltet. Die Unterhaltung beginnt also basierend auf der einzigen Grundlage, dass sich beide attraktiv finden. Ist der große Erfolg von Tinder ein Zeitvertreib für Narzissten oder einfach nur der Beweis dafür, dass wir am Ende doch viel oberflächlicher sind als wir denken?
[...]»
Blackout-Gefahr in Deutschland - Könnte uns wirklich der Strom ausgehen?
Energiesparen ist angesagt. Alte Atomkraftwerke werden abgeschaltet und Deutschland versucht immer mehr auf erneuerbare Energien zu bauen. Aber was passiert wenn uns plötzlich der Strom ausgeht? Es wird spekuliert, dass es in Deutschland unvorhergesehen zu einem Blackout kommen könnte. Doch was ist wirklich dran an den Befürchtungen?
[...]»
Ich, Generation Y
Ein neues Trendwort ist da: Generation Y. Der Definition zufolge sind das Menschen, die um die Jahrtausendwende zu den Teenagern zählten, also ich. Ich bin die Generation Y. Ich und alle diejenigen, die ebenfalls in die „Gen Y“ geraten sind, haben eine gute Ausbildung, zuweilen sogar einen Uni-Abschluss, wir sind technologieaffin, wir arbeiten am liebsten in flachen Hierarchien und haben wenig Vertrauen in die Regierung. Und dieses Misstrauen veranschaulichen wir in passiven Widerständen gegen das politische Geschehen. Aber auch bei uns, also der Generation Y, gibt es Sonderlinge, die Generation Chips. Wir unterscheiden uns vor allem dadurch, dass die Chips der Unterschicht angehören, zu viel fernsehen, schlecht essen und sich von der Gesellschaft weitgehend fernhalten. Nun muss ich mir die Frage stellen: Warum wird eine ganze Generation in zwei Teile zerlegt? Gibt es wirklich die Chips und die Y’s?
[...]»
Bahnprivatisierung: Bahn unterm Hammer?
Vor genau zwanzig Jahren begann mit der Bahnreform die Privatisierung der Eisenbahn in Deutschland. Noch ist das Schienennetz gänzlich in öffentlicher Hand. Doch der massive Abbau von Strecken, Bahnhöfen und sogar einer ganzen Zuggattung (Interregio) lässt erahnen, dass da ein Staatsunternehmen auf Kosten seiner Kunden fit für den Ausverkauf gemacht werden soll. Eine Privatisierung des Schienennetzes und/oder ein (Teil-)Verkauf der DB AG hätten gravierende negative Folgen für Mitarbeiter und Reisende.
[...]»
Der Crash ist die Lösung?
Publikationen zum Finanzwesen haben Konjunktur. Matthias Weik und Marc Friedrich legen mit „Der Crash ist die Lösung“ (erschienen am 16. Mai 2014) nach ihrem Bestseller „Der größte Raubzug der Geschichte“ ein zweites Sachbuch zum Thema vor. Unterhaltsam und flüssig geschrieben erklärt es weitgehend allgemeinverständlich alle relevanten Themenkomplexe – alternative Perspektiven werden aber kaum diskutiert.
[...]»