VON SINEM S. | 26.06.2012 14:46
Integrationsschwierigkeiten für behinderte Menschen
Unwissenheit, Berührungsängste und häufig auch einfach Intoleranz seitens Nicht-behinderter führen dazu, dass sich behinderte Menschen oftmals beeinträchtigt fühlen und nicht auf Anhieb in soziale Gruppen integrieren können. Dabei sollte es selbstverständlich sein, dass beide Seiten im Alltag keine Unterschiede machen. Doch die Realität sieht anders aus. Gerade an den Hochschulen kämpfen Studenten die benachteiligt sind, häufig um die Anerkennung der Dozenten. Schon an den Schulen beginnt die Diskriminierung, die sich später wie ein roter Faden durch das Leben der Betroffenen zieht.
Behinderte Kinder haben es hierzulande nicht sehr einfach: Nur jedes fünfte Kind darf auf eine normale Schule, dem Rest wird gewohnheitsmäßig der Besuch der Sonderschule empfohlen. Dabei mangelt es den meisten nicht an Fähigkeiten, was ihnen fehlt ist ein integrativer Ansatz, der es ihnen ermöglicht, ein Teil des normalen Schulbetriebes zu sein.
Mit dem allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz 2006 wurde in Deutschland ein wichtiger Schritt unternommen, um die Diskriminierung behinderter Menschen zu unterbinden. Die UNO-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung ist ebenfalls ein Wegweiser in diese Richtung, Deutschland hat sie 2009 ratifiziert. Auf dem Papier hat man sich nun verpflichtet, behinderte und nichtbehinderte Kinder von Anfang an gleichberechtigt zu unterrichten, da jedoch die Bundesländer selbstständig in Bildungssachen entscheiden, sieht es in der Realität noch gar nicht nach gelungener Integration aus. Im Behindertenbericht der Bundesregierung Deutschland aus dem Jahr 2009 wurde festgehalten, dass erst 15,7 % der behinderten Kinder und Jugendlichen eine normale Schule besuchen. 400.000 Schüler in Deutschland werden mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet, davon verlassen drei Viertel der Jugendlichen die Schule ohne Abschluss. Für ein späteres selbstständiges Leben ist dies ein Hindernis. Ein Leben und Arbeiten in einer Behindertenwerkstatt ist oftmals die einzige Aussicht. Doch mehr als die Möglichkeit, dass behinderte Kinder mehr in den normalen Schulbetrieb integriert werden sollen, verspricht auch der Bericht nicht. Deutschland bleibt somit, was dieses Thema betrifft, Schlusslicht in der EU. Die Bundesvereinigung Lebenshilfe setzt sich für einen gemeinsamen Unterricht ein und berät in dieser Hinsicht Eltern und Bildungsbeauftragte. Die Hochschule Fulda bietet zudem einen neuen Studiengang „Frühkindliche inklusive Bildung“ an, die genau diesen Ansatz verfolgt.
Studieren trotz chronischer Krankheit
Studieren ist nicht leicht, schon gar nicht, wenn man auch noch mit einer Form der Behinderung oder chronischer Krankheit zu kämpfen hat.
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Auch an den Hochschulen besteht immer noch
Verbesserungsbedarf, was die Integration behinderter Kommilitonen im Studienalltag betrifft. Manche Hörsäle sind nur schwer zu erreichen, oft befindet sich die Hochschule in einem denkmalgeschützten alten Gebäude, was die Umbaumaßnahmen in dieser Hinsicht erschwert. Viele Universitäten bieten sogenannte „Studienhelfer“ an, die beeinträchtigte Studenten begleiten, für sie mitschreiben und ihnen bei allen bürokratischen Belangen hilfreich zur Seite stehen. Besonders wertvoll erscheint diese Zusammenarbeit im Hinblick auf die Integration behinderter Kommilitonen, so lernen sich beide Gruppen besser kennen und ein helfendes Netzwerk kann entstehen.
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Flüchtling in Zeiten des Neoliberalismus
Für die einen ist es eine Odyssee aus Flucht und dem Kampf um ein menschenwürdiges Leben, für die anderen ein boomendes Geschäft: Private Betreibergesellschaften verdienen inzwischen ein Vermögen mit dem Bau von Flüchtlingsunterkünften, da kommunale Wohnungsbaugesellschaften versagen. Verbessert haben sich die Lebensbedingungen der Flüchtlinge dadurch nicht.
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Wir mögen dich nicht – Kinder mit Behinderungen
Menschen mit Behinderungen haben es oft nicht leicht. Gerade Kinder leiden oft unter ihrer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung. Die UNICEF veröffentlichte im Mai 2013 einen Bericht, der die Situation behinderter Kinder in Schwellen- und Dritte-Welt-Ländern offenlegt. Das Ergebnis ist alarmierend. Noch heute werden Kinder mit Behinderungen in vielen Ländern nicht nur isoliert, sondern oft von der eignen Familie versteckt oder in Kinderheime gegeben. Besonders erschreckend: Laut dem UNICEF-Bericht verfügen in Entwicklungsländern nur etwa
15 Prozent der Menschen über die nötigen Hilfsmittel. Wie unterscheidet sich die Situation von Kindern in verschiedenen Ländern? Kann ihnen geholfen werden?
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Frauen mit Migrationshintergrund – Chance oder Hemmnis?
Migrationshintergrund, ein gängiges Wort, jeder kennt es, jeder weiß um seine Bedeutung. Doch welche Probleme haben Frauen mit ausländischen Wurzeln im Berufsleben? Welche Chancen haben Sie wirklich?
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Armut - Alltag in Deutschland
"Arm trotz Arbeit" ist in Deutschland traurige Realität. Nach neuesten Zahlen liegt das statistische Armutsrisiko bei 15,2%, Tendenz steigend. Ganze Regionen wie das Ruhrgebiet werden von wirtschaftsstarken, insbesondere im Süden, abgehängt. Die
im Grundgesetz geforderten "gleichwertigen Lebensverhältnisse" herrschen in der Bundesrepublik keineswegs. Und das wird wohl so bleiben: Besonders die Altersarmut wird in den kommenden Jahren immer mehr zunehmen.
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Klassifizierung als soziales Brandmal
Irgendwie führen wir alle ein zweigeteiltes Leben. „Wollen Sie erste oder zweite Klasse fliegen?“, „Sind Sie privat oder gesetzlich versichert?“. Mit solchen Fragen müssen wir uns im täglichen Leben stets auseinander setzen. Eigentlich gar nicht so schlimm. Eigentlich. Aber was ist, wenn wir Menschen in zwei Klassen einteilen? Arm gegen reich, jung gegen alt, gebildet gegen ungebildet? Wo ist die Grenze zur Diskriminierung?
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Hunger: Von den komplexen Ursachen eines Massenphänomens
Von Hunger und seinen oft lebenslangen Folgen sind weltweit fast eine Milliarde Menschen betroffen, aktuell droht in der Sahelzone eine Hungersnot. Die Ursachen dafür sind vielfältig und komplex.
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Panafrikanismus: Wissenschaft, Politik und Kultur aus afrikanischer Perspektive
Am vergangenen Wochenende fand in München der fünfte Panafrikanismus-Kongress statt. Das soziale, kulturelle und intellektuelle Forum vernetzt Fachleute und engagierte Menschen aus Afrika und der Diaspora, um eine neue Vision für den Kontinent zu entwickeln und Schwarze* Geschichte aus eigener Perspektive zu erzählen. Im Fokus des diesjährigen Kongresses standen Wissenschaft und Forschung aus afrikanischer Sicht, sowie die Revolution in Burkina Faso und deren weltpolitische Bedeutung. Außerdem diskutiert wurden die Versklavung afrikanischer Menschen in der Gegenwart - am Beispiel Mauretaniens - und die Wahrnehmung der Flüchtlingsbewegungen in Afrika, sowie neue Wege für eine humane Migrationspolitik.
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Die Ein-Dollar-Brille
Allein
in Deutschland leiden etwa 63 Prozent der Erwachsenen über 16 Jahre und 15 Prozent der Kinder an einer Fehlsichtigkeit. Für uns kaum ein Problem, wir gehen zum Optiker, machen einen Sehtest und suchen uns eine hübsche Brille aus. Aber was ist, wenn man sich keine Brille leisten kann? Das Projekt Ein-Dollar-Brille soll Abhilfe schaffen. Mit dieser Idee will Martin Aufmuth, Erfinder der Ein-Dollar-Brille, denjenigen Menschen zu einer Sehhilfe verhelfen, die von einem Dollar oder weniger am Tag leben müssen. Die Idee scheint so simpel wie einzigartig: Ein „fliegender“ Optiker baut die Brillen nach einem festen Schema direkt vor Ort zusammen. Eine Revolution? UNI.DE hat sich angesehen, was es damit auf sich hat.
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Snowpiercer: Im Apokalypse-Zweiklassengesellschafts-Zug nach Nirgendwo
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Cage People - Ein Leben im Käfig
Laut eines
City Rankings ist Hongkong die lebenswerteste Stadt der Welt. Circa
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