Von RICHARD KEHL
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14.08.2013 15:09
Elysium. Visionäre Regisseure - sozialkritische Parabeln im Zukunfts-Kino
Drehbuchautoren und Regisseure haben es nicht leicht: Zum einem haben sie Visionen, zum anderen braucht man aber auch Geldgeber, um diese zu finanzieren und filmisch umzusetzen. Oft entsteht ein Interessenskonflikt von Kreativen und Produzenten. Trotzdem finden auch immer mehr sozial-kritische Themen Einzug in die Riege der Blockbuster. "Elysium", ein Science Fiction Streifen, der gerade aktuell in den Kinos zu sehen ist, ist einer davon.
Bei "Elysium" handelt es sich, nach dem Überraschungserfolg des Südafrikaners und Regisseurs Neill Blomkamp von "District 9", um einen weiteren Science Fiction Streifen, in dem eine Zwei-Klassen-Gesellschaft kritisiert wird. In Elysium sind nicht mehr die "gestrandeten" Distirct 9 Aliens die "Diskriminierten", sondern die Masse der Menschheit selbst.
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In seinem aktuellen Kinofilm haben sich die wenigen Reichen ins All abgesetzt und sich hier eine eigene luxuriöse Welt, samt eigen kreierter Atmosphäre, namens Elysium geschaffen. Von dort aus regieren sie die ausgebeutete, überbevölkerte und inzwischen verwahrloste Erde. Dort haust mehr schlecht als recht, in Dreck und Elend, der Rest der Menschheit. Behördliche Aufgaben werden von emotionslosen Computern und Robotern übernommen. Ebenso ist eine komplette medizinische Versorgung auf der Erde nicht mehr gegeben. Nur auf Elysium, dort wollen die Kranken und Armen hin, dürfen aber nicht. Ein aktueller Vergleich der USA-Grenzpolitik mit Mexico ist nicht von der Hand zu weisen.
Eigentlich sollte der Werbefilmer für die Verfilmung des Computerspiels "Halo" - aufgrund einer Empfehlung von Kultregisseur Peter Jackson - für Microsoft die Regie übernehmen. Das Projekt ist vorerst geplatzt und so forcierte Peter Jackson als Entschädigung die Umsetzung der Kinofassung von "District 9". Das war der Durchbruch von Regisseur Neill Blomkamp und auch seine Eintrittskarte in den Film-Olymp, mit der Lizenz, unabhängig sozialkritische Themen in seine eigenen Ideen zu integrieren.
Ein weiterer, vor kurzer Zeit, in die Kinos angelaufener visionärer sozialkritischer Film ist " The Purge", zu deutsch: "Die Säuberung". Hier greift der Regisseur und Drehbuchautor James DeMonaco ebenfalls die Zwei-Klassengesellschaft in naher Zukunft und die Problematik der zunehmenden Überbevölkerung auf. Um den Wohlstand zu wahren, die Überbevölkerung einzudämmen, wurde der "Purge-Day" eingeführt. An diesem Säuberungstag dürfen ungesühnt Verbrechen und Morde begangen werden - Ein düsterer Blick in die dunkle Seite der Psyche des Menschen, wenn es um egoistische Interessen geht. Mit finanziert wurde diese Horror-Vision von Blockbuster Produzent und Regisseur Michael Bay.
Ein weiterer visionärer Regisseur und gleichzeitig Drehbuchautor ist der Neuseeländer Andrew Niccol ("Gattaca", "Die Truman Show", "Lord of War", "In Time"). Er kam ebenfalls als Werbefilmer zum Kinofilm und verarbeitet primär sozialkritische und ethische fragwürdige Themen in seinen Filmen und Drehbüchern.
In Hollywood-Blockbustern muss oft die Sozialkritik in den Schatten zu Gunsten der Action oder Handlung treten. Ebenso in "Elysium". Trotzdem finden immer mehr sozialkritische Themen nicht nur im "Independet-Film", sondern auch in Holllywood-Blockbustern statt, dank visionärer und sozialkritischer Regisseure - Danke dafür.