VON NORA GRAF
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18.03.2016 15:21
Bachelorstudiengang Küsten- und Meeresmanagement
Die Meeresspiegel steigen an, die Küsten und Strände werden immer kleiner, die Nutzung der Küstengebiete nimmt jedoch stetig zu. Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr: Das Klima verändert sich. Das erfordert neue Ansätze in Wissenschaft und Forschung. Der Studiengang Küsten- und Meeresmanagement konzentriert sich auf die neuen Anforderungen und komplexen Bedingungen, um professionelle Arbeit in diesem speziellen Bereich zu gewährleisten.
Die jungen Studentin Belinda Burtenshaw studiert dieses Fach in den Niederlanden an der Van Hall Larenstein in Leuwaarden. Ihr großer Wunsch war es schon lange, etwas mit dem Meer zu machen. Was sich recht banal anhört, drückt es aber ganz gut aus. Denn es dreht sich bei dem Bachelorstudiengang alles ums Meer. Die Studentin beschreibt die Studieninhalte als einen Mix aus Meeresökologie, Meeresbiologie und Politik mit Kommunikations- und Managementanteilen, alles mit Bezug auf die Weltmeere.
Bis man seinen Bachelor in der Tasche hat, dauert es vier Jahre. Die Inhalte sind multidisziplinär ausgerichtet – daher meist auf Englisch – und sollen den Studierenden das Handwerkszeug mit auf den Weg geben, um mit den natürlichen Ressourcen rund um das Meer nachhaltig umzugehen. Während des Studiums erarbeiten die Studierenden nicht nur wissenschaftliche Konzepte, die wichtig für die Meeresarbeit sind, sondern es werden ihnen auch die rechtlichen und administrativen Rahmenbedingungen vermittelt. Die Praxis spielt eine große Rolle, die Forschenden machen viel Feldarbeit und zweimal ein fünfmonatiges Praktikum.
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Im ersten und zweiten Jahr des Bachelorstudienganges
untersuchen die Studierenden die Küsten und die See von allen Seiten. Neben klassischen Vorlesungen zu Themen wie Fischerei, Ökonomie oder Energiegewinnung besteht ein Großteil des Studiums aus der Durchführung von Aufträgen und Projekten, sowohl alleine als auch in der Gruppe. Dabei lernen die Studierenden nicht nur die Theorie, sondern sie entwickeln vor allem Fähigkeiten, die wichtig für ihren späteren Beruf sind, wie etwa Initiative und Weitblick zu zeigen.
Während des Hauptstudiums im dritten und vierten Jahr können sich die Forschenden immer weiter spezialisieren und sich auf das Gebiet konzentrieren, das sie am meisten interessiert, entweder auf Marine Policy oder auf Marine Biology. Auch ein Auslandssemester wird empfohlen. Die Programme 'From Mountain to Fjord' in Norwegen oder 'Aquatic Ecology' in Irland bieten wahrscheinlich den unmittelbarsten Einblick in die tägliche Arbeit des Küstenmanagements.
Das Studium ist sehr auslands- und praxisorientiert. Bei einem guten Abschluss gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, einen einjährigen Master in Integrated Coastal Zone Management an der Glamorgan University in Cardiff anzuschließen. Doch auch der Bachelor in Küsten- und Meeresmanagement bietet viele Berufsmöglichkeiten. Etwa bei einer internationalen Beratungsstelle, bei einem Wattenschutzverein oder einer internationalen Umweltorganisation wie dem WWF. Auch bei Regierungsbehörden sind Spezialisten gefragt, zum Beispiel als Troubleshooter bei Problemen in der Fischerei.
Gerade angesichts der immer knapperen Rohstoffe und der dadurch immer wichtiger werdenden Meeresressourcen verwundert es, dass es
in Europa nur in den Niederlanden möglich ist, einen Bachelorstudiengang in diesem wichtigen Bereich zu absolvieren. Doch genau fachlich qualifiziertes Personal braucht es, um nachhaltige und globale Lösungen zum Schutz von Küsten und Meeren zu entwickeln.