VON RICHARD KEHL | 17.06.2010 10:15

Studieren ohne Grenzen

Studenten helfen Studenten in Krisengebieten. Studenten gibt es auf der ganzen Welt, in Industrie-, als auch in Entwicklungsländern und Krisengebieten. Mit „Studieren ohne Grenzen“ hat der Konstanzer Felix Weth eine deutschsprachige Hochschulgruppe des französischen Vorbilds „Etudes sans Frontiéres“ gegründet.

Hierbei dreht es ich um ein Projekt, welches sich speziell für Studenten in Krisengebieten einsetzt. Bei seinem Erasmus-Studium in Paris lernte er das französische Vorbild kennen. Die Hochschulgruppe „Studieren ohne Grenzen“ ist mittlerweile ein eingetragener Verein und feierte kürzlich das einjährige Bestehen. Derzeit engagieren sich, neben den zehn Vereinsgründern 120 couragierte Mitglieder in dieser Organisation an der Uni in Konstanz. Mit Infoständen sorgt das Projekt für immer mehr Aufmerksamkeit und verzeichnet seitdem stetigen Zulauf an neuen Mitgliedern.


Bildung fördern - Selbsthilfe ermöglichen

Aktuell werden zwei Projekte betreut: Zum einem in der ostkongolesischen Stadt Kindu. Hier wird jungen Studenten den Zugang zu höherer Bildung, in Form von Stipendien, ermöglicht. Auch der Auf- und Ausbau kostenloser Internetzugänge für Studenten ist ein wichtiger Aspekt. Stipendien werden primär an Studenten vergeben, welche die Motivation und die Fähigkeit dazu aufweisen, selbst zum Wiederaufbau ihrer Heimat beizutragen. Mit dem Stipendium werden Studiengebühren bezahlt, Lebenshaltungskosten finanziert und Studienmaterial subventioniert.


Derzeit wird versucht zwei tschetschenischen Studenten ein Stipendium an der Uni in Konstanz zu ermöglichen. Nach Abschluss ihres Studiums sollen diese ebenfalls in ihre Heimat zurückkehren und dort selbst ein Projekt starten, um Entwicklungshilfe im eigenen Land zu leisten. Auch die Bibliothek in Grosny soll mit Hilfe von „Studenten ohne Grenzen“ erweitert werden.


Um diese ganzen Aktionen zu finanzieren ist der Verein auf finanzielle Spenden und andere Hilfe angewiesen. Zuständig hierfür ist der 21-jährige Volkswirtschafts-Student Michael Schleicher, Leiter der Arbeitsgruppe „Fundraising“. Spenden stammen primär aus dem Freundes- und Bekanntenkreis. Sachspenden werden auf Flohmärkten verkauft, mit dem Erlös wieder Stipendien finanziert. Auch Patenschaften können für Studenten übernommen werden.