VON RICHARD KEHL | 17.06.2010 10:08

Dr. Jane Goodall - Mutige Pionierin

Die mutige Pionierin, Primatenforscherin, Friedens- und Umweltaktivistin zählt mittlerweile über 70 Lenze, fühlt sich aber jünger und aktiver als mancher Teenager: Dr. Jane Goodall, die mit 23 Jahren nach Afrika auszog, um ihr Leben mit Affen zu teilen, sie zu studieren und die Welt zu verbessern.

Es war das Jahr 1957, das ihr Leben entscheidend verändern sollte. Damals jobbte die attraktive Jane noch als Sekretärin oder Kellnerin im Großstadtdschungel von London. Eine Freundin lud sie nach Nairobi ein – dort ist sie ihrem Schicksal begegnet. Gebannt von der Faszination des Landes und getrieben von dem Traum ein Leben wie aus einem Tarzan-Film zu führen, ist Dr. Jane Goodall in Afrika sesshaft geworden.


Zuerst arbeitete sie als Sekretärin von Louis Leaky, einem Fossilien-Forscher. Dieser sammelte Beweise, dass die Evolution des Menschen in Afrika und nicht anderswo stattfand. Um seine These zu untermauern, schickte er drei junge Frauen los, um die Welt der Affen zu studieren. Jane Goodall wurde zu den Schimpansen in das heutige bekannte Tansania geschickt. Ihr folgten Gorilla-Forscherin Diane Fossey, der bereits im Kinofilm „Gorillas in the Mist“ ein Denkmal gesetzt wurde, und Birute Galdikas (Orang Utans). Jane Goodall hat sich jetzt in einer weiteren Kino-Filmdokumentation mit dem Titel: „Janes Journey“ verewigt. Neben ihren gezeigten Aktivitäten kommen auch prominente Freunde wie Pierce Brosnan oder Angelina Jolie zu Wort.


Der Jodelrocker Hubert von Goisern hat bereits Ende der 90er Jahre mit ihr gedreht und geriet ins Schwärmen. Als attraktive Frau in den besten Jahren, als Jane noch halbnackt durch den Dschungel streifte, lernte sie den Fotograf Hugo von Lawick kennen, der sie für den National Geographic in Bildern dokumentiere. Sie heirateten und zeugten einen Sohn. 1974 ist die Ehe gescheitert, ein Jahr darauf ehelichte Jane, Derek Bryceson, Direktor des Nationalparks von Tansania.


Jane Goodall stellte die Wissenschaft über Schimpansen auf den Kopf: Ihre Arbeit sorgte dafür, dass ein gänzlich neues Bild von Menschenaffen gemacht wurde. Sie entdeckte bei ihrer Arbeit als Erste, dass Schimpansen sprachlich kommunizieren, Fleisch fressen, Gegenstände herstellen, benutzen, kriegerisch veranlagt sind und auch über Attribute wie Gefühle, Moral oder Vernunft verfügen.


Seit 1997 unterhält sie das Jane Goodall Instiute for Wildlife Research, Education and Conservation mit weltweiten Niederlassungen. Ihr Leben hat sie voll und ganz dem Tierschutz gewidmet. Seit 1986 jettet sie von Kontinent zu Kontinent zu Dreh-Terminen oder anderen ihrer Arbeit betreffenden Aktivitäten. Wenn man sie danach frägt, warum sie das alles macht, antwortet sie:“Hier sind wir, die intelligenteste Spezies, die je gelebt hat. Also wie kann es sein, dass wir den einzigen Planeten zerstören, den wir haben?“