VON ALEXANDER STIEHLE
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01.03.2013 15:05
Lebenserwartung
Wie lange lebe ich? – Eine der zentralsten Fragen, die den Menschen beschäftigt: Afrika: 58 Jahre, Europa: 77 Jahre, Nordamerika: 79 Jahre. Die höchste Lebenserwartung haben Menschen in Andorra, mit 83, 5 Jahren. Erschreckend: im afrikanischen Swasiland sind es gerade mal 34,1 Jahre.
Welche Faktoren sind verantwortlich für diese Zahlen?
Geschlecht, Gene, Ernährung, Lebensweise, Hormone: Das alles sind maßgebliche Faktoren, die bestimmen, wie viel Zeit uns bleibt. Aber auch Kriege und Naturkatastrophen nehmen Einfluss auf die jeweilige Lebensspanne. Allein schon unser Geburtsort kann festlegen, ob wir eher länger oder kürzer leben.
Lebensweise, Gene, Geschlecht
Seit über 130 Jahren steigt die Lebenserwartung in Deutschland an: 1881 betrug die durchschnittliche Lebenserwartung bei Männern 35,58 Jahre. Bei Frauen 38,45. 2010 wurden Männer laut Statistik 77,70 Jahre alt. Frauen lebten fünf Jahre länger. Es ist auffällig, dass bei allen Statistiken Frauen eine längere Lebenserwartung haben als Männer. Woran liegt das? Ein wichtiger Punkt ist sicherlich das geringere Gesundheitsbewusstsein bei Männern. Sie trinken mehr Alkohol und Rauchen häufiger. Außerdem gehen sie bei Krankheitsverdacht weniger zum Arzt. Auch die höhere Risikobereitschaft und die potenziell höhere Morbiditätsrate in typischen Männerberufen, die häufig mit gefahrengeneigter Arbeit und körperlich schädigenden oder stressbehafteten Tätigkeiten verbunden sind, werden als Ursachen angeführt. Die genetischen Faktoren spielen auch eine große Rolle: Frauen besitzen zwei X-Chromosomen, Männer sowohl ein X, als auch ein Y-Chromosom. Das Y-Chromosom enthält nur die Geschlechtsinformationen, die wichtigen Erbfaktoren der Immunabwehr liegen auf dem X-Chromosom. Während Erbkrankheiten, die sich nur auf dem X-Chromosom befinden, sich bei Männern immer auswirken, können Frauen das geschädigte X-Chromosom durch das gesunde kompensieren. Die Folge: Sie erkranken nicht.
Arme sterben früher
Erklärt wird dieses Phänomen mit der geringen Bildung der ärmeren Schicht und der daraus häufig resultierenden höheren körperlichen Belastung im Arbeitsleben.
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Geografische Risiken
Sobald ein Kind geboren wird, nimmt der Geburtstort und somit das Umfeld in dem das Kind aufwächst, Einfluss auf dessen Lebenserwartung. In modernen Industriestaaten wie Deutschland oder den USA liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei knappen 80 Jahren. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand: medizinische Versorgung, technischer Fortschritt, größeres Gesundheitsbewusstsein. Die medizinische Versorgung trägt wohl am meisten dazu bei, dass in den Industriestaaten die Menschen länger leben. Aufgrund von Mikrochirurgie, Biotechnik, Diagnostik und Organtransplantationen gehen Forscher von einem weiteren Anstieg der Lebenserwartung aus. Ein Kind, das zwischen 2005 und 2010 im südlichen Afrika das Licht der Welt erblickt, wird voraussichtlich nicht älter als 45 Jahre werden. AIDS wirkt sich in Afrika verheerend auf die Lebenserwartung aus. In
Swasiland sind die Folgen von AIDS katastrophal: Im Jahr 2004 litten 39% der Bevölkerung an der Krankheit. Dies ist die höchste HIV-Rate der Welt. Von 2001 bis Ende 2003 gab es eine verheerende Dürre im südlichen Teil Afrikas, die die Menschen dahinraffte.
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Hungerstreik: Protest mit dem eigenen Leben
Hungerstreiks bergen ein hohes Risiko. Die bewusste Verweigerung der Nahrungsaufnahme wird bis heute mit wechselndem Erfolg vor allem von politischen Gefangenen praktiziert.
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Koma
Ein Unfall, eine Krankheit, und zurück bleiben lebensbedrohliche Schäden. Oft fallen Menschen, deren Hirn so stark verletzt wurde, in einen schlafähnlichen Zustand, oder werden aufgrund modernster Technologie zu ihrem eigenen Schutz ins künstliche Koma versetzt. Manche wachen aus dem Koma von alleine wieder auf, andere fallen in einen anderen durchgangsähnlichen Zustand: das Wachkoma, welches sich vom Koma selbst unterscheidet. Dieses Schicksal stellt Angehörige und Mediziner oftmals vor schwierige Entscheidungen, denn wer kann sagen, ob der Patient jemals wieder aufwacht und ob es sich lohnt, über Jahre und Jahrzehnte jemanden am Leben zu erhalten, der es vielleicht gar nicht mehr möchte?
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Epigenetik – wie das Leben so spielt
Spätestens seit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms war die Euphorie groß und die Hoffnung, Krankheiten wie Alzheimer oder Krebs heilen zu können, immens. Doch die Ernüchterung kam relativ schnell, als feststand, dass die menschlichen Gene zwar einiges im Körper steuern, jedoch auch selbst Einflüssen unterliegen, die der Mensch noch nicht wirklich verstehen kann. Wie sonst ist es zu erklären, dass der eine 20 Jahre moderat raucht und an Lungenkrebs stirbt, während der andere seinen 90. Geburtstag noch gemütlich kettenrauchend einläutet? Oder eineiige Zwillinge, die zwar mit demselben „Baumaterial“ ausgestattet sind, von denen jedoch nur einer an Diabetes erkranken wird im Laufe seines Lebens?
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Spätabtreibung
Die meisten Eltern wünschen sich nur eines: Ihr Kind möge gesund und munter auf die Welt kommen und Schwangerschaft und Geburt komplikationslos verlaufen. Meistens ist dies auch der Fall, und alles geht gut. Doch was, wenn einem der Arzt eröffnet, das Kind habe eine Behinderung? Oder sei nicht lebensfähig? In solchen Fällen ist es erlaubt, das Kind auch nach der 14. Schwangerschaftswoche abzutreiben, doch nur, wenn das Austragen des Kindes das psychische und leibliche Wohl der Mutter gefährden könnte.
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Leben - so vielfältig wie seine Definitionen
Leben. Was ist das? Es hängt davon ab von welchem Standpunkt man den Begriff „Leben“ beleuchtet. Biologie, Philosophie, Religion haben alle unterschiedliche Auffassungen und Vorstellungen vom Leben.
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Kann man Glück messen?
Wie messen Staaten das Glück eines Landes? In Deutschland wurde hierzu viele Jahrzehnte ausschließlich das Bruttoinlandsprodukt betrachtet. Im Bhutan dagegen wird der Wohlstand der Bevölkerung an deren Zufriedenheit gemessen. Auch in Deutschland sollen künftig weitere Indikatoren berücksichtigt werden.
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Der bionische Mensch – Wie die Natur nachgebaut werden kann
Am 7. Februar startete im
Londoner Science Museum die Sonderausstellung „Who am I?“ mit einem erstaunlichen Exponat: Mit Rex, dem ersten komplett aus künstlichen Teilen bestehenden Menschen. Seine Konstruktion war nur möglich durch die wissenschaftlichen Entwicklungen der Bionik. Was kann die Bionik leisten? Und ist Rex ein Organismus, oder doch nur eine Maschine?
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Hat Stammzellenforschung in Europa eine Zukunft?
Die EU-Forschungskommission erwägt, in der Finanzperiode 2014 - 2020 Gelder für die verbrauchende Stammzellenforschung zur Verfügung zu stellen. Der vor allem ethisch sehr umstrittene Forschungszweig könnte dadurch einen Aufschwung erleben, nachdem er in der letzten Periode von der Förderung grundlegend ausgeklammert war. Was ist verbrauchende Stammzellenforschung und warum wird sie so heftig diskutiert?
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