VON JENS WAGNER | 17.01.2011 17:04

Die Freiheit und der Wecker

Freiheit - ein Wort, doch vielleicht würde kaum ein Text, selbst ein komplizierter, dies so treffend beschreiben wie das Klingen des Weckers am Morgen.

Nervig ist er allemal, doch nur in diesem Moment herrscht die absolute Freiheit – die kurze Entscheidung zum Aufstehen oder liegen bleiben. Nur hier gibt es noch die wahre Freiheit, wenn der Kopf noch etwas leer ist und an kaum etwas gedacht wird.

Schon kurze Zeit später wird die Freiheit aufgewühlt von der Last des Alltags, von dem was erledigt werden sollte und von dem was zu erledigen wäre. Ist dies dann noch Freiheit? Stets die Pflichten erledigen, und selbst ein Spaziergang ist mit Pflichten verbunden, schließlich muss man laufen.

So bleibt zur Freiheit eigentlich nur eine Frage: "Stelle ich am Sonntag den Wecker, um nach dem Klingeln weiterschlafen zu können?" Keine Frage, sondern eine Entscheidung. Doch was ist, wenn man nach dem Klingeln aufsteht, obwohl es keinen Grund gibt? Dann kann man entweder noch einmal ins Bett, oder man nimmt sich die Freiheit, um den Tag früher anzugehen...