VON RICHARD KEHL | 25.07.2011 11:10
Der Wert eines Fans: Was nutzen gekaufte oder unechte Facebook-Fans?
Laut einer Social Media Marketing Agentur soll ein Facebook-Fan im Durchschnitt 136,38 U$ Dollar wert sein. Das ist die Zahl, die ein Fan einer Marke oder eines Künstlers im Jahresdurchschnitt für dessen Produkte ausgibt. Aber was bringen gekaufte oder falsche Facebook-Fans wirklich?
Fan zu sein von einem Unternehmen, einem Produkt oder einem Künstler ist primär eine tolle Sache, um sich über Entwicklungen auf dem neuesten Stand zu halten. Somit ist man einverstanden, sich mit gewünschten Informationen beliefern zu lassen. Diesen Wert haben auch Firmen und Werbetreibende erkannt und investieren ihr Marketingbudget u.a. in gut besuchte und zielgruppengerechte Social Media Seiten - Gruppen und Fanseiten inklusive. Allerdings wird der wichtigste Aspekt dabei oft vergessen: Social Media ist keine Werbung, sondern vor allem Dialog und Interaktion.
Diesen Gedanken haben sich clevere Geschäftsleute zu Nutze gemacht. Social Media Plattformen, die Facebook-Fans vermitteln, verkaufen oder tauschen, haben Hochkonjunktur. Um diese Fan-Pools zu generieren, bekommt jedes neue Mitglied beispielsweise „Credits“ gutgeschrieben. Anschließend verknüpft man sein Profil mit seinem Facebook-Account und schon findet man auf der Infoseite die Möglichkeit, Geld zu verdienen. Dazu braucht man nur auf die verschiedenen angebotenen Fanseiten klicken. Ein Klick auf „Gefällt mir“ bei Facebook wird beispielsweise mit bis zu 5 Cent vergütet. Die erworbenen Credits kann man sich ab einem gewissen Betrag auszahlen lassen, Facebook-Fans damit kaufen oder in andere umtauschen.
Aber man kann sich auch ohne Credits neue Facebook-Fans für Social Media kaufen. Zur Auswahl stehen solche mit und ohne Zielgruppe. Zudem stehen Sprache, Land, Geschlecht, verifizierter Fan oder nicht zur Auswahl – danach richtet sich auch der Preis. Im Durchschnitt kosten 100 verifizierte Facebook-Fans 49 Euro, 10.000 ca. rund 1.000 Euro.
Gekaufte oder falsche Fans, künstlich generierte Gruppenmitglieder, bringen Spam ins Social Media Business.
Viele Fanseiten oder Gruppenbetreiber im Social Media Business glauben aber an das Erfolgsrezept „Masse macht Kasse“. Das ist ein falscher Gedanke und führt – ähnlich wie bei E-Mail Spam – zum Gegenteil: Auf einmal ist man Fan oder Mitglied einer Gruppe, dessen Inhalte für den User nicht von Relevanz sind. Auf Facebook beispielsweise können beliebige Personen – ohne deren Einverständnis – zu Gruppen hinzugefügt werden, wenn die persönlichen Einstellungen nicht dementsprechend angepasst sind. Die betreffenden Personen müssen sich hier wieder manuell abmelden, ohne vorher ihre Einwilligung gegeben zu haben. Wie bereits oben beschrieben: Mittlerweile gibt es jede Menge Angebote im Netz, aber auch von Agenturen, die mit „gekauften Klicks“ von dieser Entwicklung profitieren wollen. Diese Angebote sind vergleichbar mit dem Adressenkauf, der sich datenschutzrechtlich in einer Grauzone befindet. Desweiteren bleiben Fragen offen wie: Wie viele Fans davon sind echt? Identifizieren sich gekaufte Klicks mit der Marke, dem Produkt? Ich persönlich habe mich entschieden, nicht den „Gefällt mir“ Button zu klicken, wenn ich mit der Marke, Produkt etc. nichts anfangen kann – auch wenn ich um eine Gefälligkeit gebeten werde.
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