Die oftmals als „heimtückisch“ bezeichnete Krankheit ist das Schreckgespenst vieler älterer Menschen, die befürchten, irgendwann nicht mehr Herr über ihren Verstand zu sein. Demenz fasst dabei begrifflich verschiedene Krankheitsbilder als Oberbegriff zusammen, die mit einem Verlust geistiger Fähigkeiten, Erinnerungen und Orientierung einhergeht. Die bekannteste Form der Demenzerkrankungen ist hierbei die Alzheimer-Demenz, mit 60% zählt sie auch zu der häufigsten Demenzart. Ein neuer Masterstudiengang an der Universität Witten-Herdecke soll nun gezielt Demenzexperten aus allen möglichen Berufssparten hervorbringen.
Der multiprofessionelle Masterstudiengang ist berufsbegleitend und soll in der zukünftigen Gesundheitsversorgung bisherige Lücken schließen. Dabei macht er auch vor Fächergrenzen nicht Halt und wendet sich an Interessenten verschiedener Berufsgruppen, wie z.B. Architekten, Sozialpädagogen, Ingenieure, Geisteswissenschaftler oder auch Juristen. Somit soll sich also nicht nur medizinisch-pflegerisches Personal angesprochen fühlen, sondern auch zunächst Branchenfremde, die dennoch eine wichtige Rolle in der zukünftigen Versorgung dementiell Erkrankter spielen werden. Wichtig ist hierbei die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Masterstudenten, die Masterarbeit z.B. wird von jeweils zwei Studenten zusammen angefertigt, die aus unterschiedlichen Bereichen kommen. So können sich Architekten um eine demenzfreundlichere Wohngestaltung kümmern, während Theologen zum Beispiel Demenzkranke und deren Angehörige besser und professioneller beraten lernen.
Der berufsbegleitende Teilzeitstudiengang startet immer zum Sommersemester, die Bewerbungsfrist endet jeweils am 15. März. Die Studiengebühren betragen 16000 Euro, wobei es die Möglichkeit gibt, sich für ein Teilstipendium der Robert-Bosch-Stiftung zu bewerben, welches die Hälfte der Gebühren übernimmt. Die Bewerbungsfrist läuft jeweils bis Mitte März.
An der FH Bern besteht ebenfalls die Möglichkeit „Demenz und Lebensgestaltung“ berufsbegleitend in 4 Semestern zu studieren, und ein DAS-Diploma of Advanced Studies zu erwerben. Auch hier soll ein interdisziplinärer Ansatz gesellschaftspolitische, medizinische, psychologische und ethische Reflexionen miteinander verbinden und eine optimale Betreuungsqualität der Patienten gewährleisten. Denn oftmals spielen gerade familiär-soziale und institutionelle Faktoren eine große Rolle für den Krankheitsverlauf an Demenz erkrankter Menschen, die Versorgung dieser zusammen mit ihren Angehörigen kann qualitativ ausgebaut werden durch eine gezielte Schulung aller Beteiligten. Die Kosten belaufen sich auf 13800 Schweizer Franken, über Zulassungsvoraussetzungen informiert die Homepage der Hochschule Bern.