VON RICHARD KEHL | 17.05.2010 10:37

Neue Energien: Erleuchtung aus dem Nachtleben

Von der Disco auf die Straße: Holländische Erfinder lieben es, wenn man auf ihrer Erfindung herumtrampelt. In Frankreich werden damit sogar Fußgänger erleuchtet.

Der französische Zentralismus treibt schon seltsame Blüten. Frankreich ist nicht nur Nummer Eins in Sachen Kreisverkehr - um seine teuren Kunstwerke auf den Verkehrsinseln zu Schau zu stellen, jetzt wird auch noch auf der Elektrizitätserzeugung herumgetreten.

In der schönen französischen Stadt Toulouse, genauer gesagt in dessen Fußgängerzone, findet derzeit ein Pilotprojekt zur Stromgewinnung statt. Die Passanten in der Innenstadt werden hier wortwörtlich erleuchtet. Es handelt sich dabei um eine Art Trampelpfad, der Energie erzeugt. Klingt komisch ist aber so. Die Stadt Toulouse kommt somit wortwörtlich Schritt für Schritt der alternativen Energiegewinnung immer näher. Ein Beispiel, das Schule machen könnte.

Mitten in der Stadt findet man einen Pfad, der eher an eine Tanzfläche oder an das Billy Jean Video des verstorbenen Michael Jackson erinnert. Läuft man darüber senkt sich die Platte, verlässt man diese wird durch die Auf- und Abwärtsbewegung, Energie freigesetzt. Je häufiger Passanten über diese Platten hinweg gehen, desto mehr Energie wird erzeugt.

Der Pfad der Erleuchtung besteht aus in den Boden eingelassenen Plexiglasplatten, die durch das Gewicht eines Passanten einen Zentimeter nach unten gedrückt werden. Bis zu 50 Watt Energie kann ein Fußgänger liefern – genug Strom um eine Straßenlampe zum Leuchten zu bringen. Fußgängerzonen könnten so zu neuen Quellen echter, sauberer Energie werden.

Der Ursprung dieser „Trampelidee“ stammt allerdings nicht aus Frankreich, sondern den Niederlanden. Die Firma Sustainable Dance Club hat mit dieser Technik bereits eine Tanzfläche eines Rotterdamers Szeneclub ausgestattet. Die tanzenden Partygäste decken somit ca. 10 Prozent des gesamten Stromverbrauchs. Ist der DJ allerdings schlecht und die Tanzfläche bleibt leer, steht man mit der Technologie im Dunklen.

Beim Toulouser Pilotprojekt brachten die durchsichtig energieerzeugenden Bodenplatten Lichter unterhalb des Gehweges zum Leuchten.

Die Fima Sustainable Dance Club hat sich neben Clubs, Bahnhöfe, Flughäfen und Einkaufszentren als nächste Stromerzeugungs-Objekte der Begierde für ihre Technologie ausgesucht.

Fazit: Wir sollten uns an Effizienz und Sparsamkeit orientieren!

Weitere Informationen gibt es hier: http://sustainabledanceclub.com