VON SINEM S.
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27.11.2012 16:17
Xenophobie
Die Furcht vor dem Fremden - vermutlich hat sie fast jeder schon mal gespürt. Etwas, das man nicht kennt und dass sich stark von einem selbst unterscheidet, kann Angst erzeugen. Dieser natürlichen Empfindung kann aber auch ein Potential innewohnen, welches den Menschen befähigt, die Angst erfolgreich zu integrieren und daraus etwas Positives zu formen. Gelingt dies nicht, kann sie leider auch im Extrem - der Fremdenfeindlichkeit münden.
„Xénos“ bedeutet im Griechischen Fremder oder Gast, und was eine Phobie ist, müsste auch den meisten geläufig sein. Dass Fremdenhass und Rassismus im Extremfall schlimme Konsequenzen hat, zeigen die Geschichte und auch die aktuelle politische Lage. Derzeit sitzt wohl eine der derzeit am meisten diskutierten Figuren in den Medien in Untersuchungshaft - Beate Zschäpe, angeklagt wegen zehnfachen Mordes mit rechtsradikalem Hintergrund und zwei Brandanschlägen im Namen der NSU- des Nationalsozialistischen Untergrunds. In Mölln jährt sich dieses Jahr zum 20. Mal der Brandanschlag auf eine türkische Familie, in Folge dessen drei Menschen starben. Das Feuer wurde von Rechtsradikalen gelegt, die Tat war eindeutig von Fremdenhass geleitet. Doch warum schlägt bei manchen Menschen die Frucht vor dem Andersartigen, Fremden in Hass um und bei manchen nicht?
Es geht um Machterhalt
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Von verstecktem Rassismus und altbackenen Ansichten.
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Eigentlich geht es in der Auseinandersetzung mit dem Fremden vielmehr um den Erhalt des Selbst, und um die Verteidigung der eigenen Macht. Xenophobie wird daher in den Sozialwissenschaften mit Ethnozentrismus in Verbindung gebracht, denn bei beiden Phänomenen gilt es, das Eigene zu erhalten und die eigene Gruppe zu fördern. Die Xenophobie bewertet das Fremde grundsätzlich als eine Bedrohung. Aus sozialpsychologischer Sicht ist sie eine unangemessene Furchtreaktion, sie lässt erkennen, dass die entwicklungsnotwendige Reifung des Menschen nur unzureichend vollzogen wurde. Wenn sich Fremde dem eigenen Lebensraum nähern, und die Gruppenidentität „bedrohen“, kann Fremdenfurcht aktiviert werden. Doch diese Bedrohung ist meist nicht real und kann mitunter auch ideologisch hergestellt werden, so wie im Falle der rechtsradikalen Mordanschläge der vergangenen Jahre in Deutschland. Weil die Fremdenangst irrational und unbewusst ist, kann eine Bewusstwerdung ein erster Schritt zum Abbau dieser Angst sein. Gefährlich wird es dann, wenn im gesellschaftlichen und politischen Diskurs die natürliche Angst vor dem Fremden instrumentalisiert wird und sogar als Rechtfertigung für fremdenfeindliches Verhalten genutzt wird. Der Fremdenhass hingegen und die damit verbundene Ausländerfeindlichkeit ist eine bewusste Entscheidung, die nicht durch Bewusstwerdung abgebaut werden kann.
Fremdenfeindliche Stimmung in Deutschland nimmt zu
Eine von der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung vorgelegte
Studie aus dem Jahre 2010 zeigte einen sprunghaften Anstieg fremdenfeindlicher Gesinnung in Deutschland. Ein Viertel der deutschen Bevölkerung schließt sich rassistischen Aussagen an, 2008 waren es immerhin „nur“ ein Fünftel der Bürger. Mehr als jeder zehnte Bürger sehnt sich nach einem „Führer“, der „Deutschland zum Wohle aller mit harter Hand regiert“. 65 Jahre nach dem Untergang des nationalsozialistischen Staats und 21 Jahre nach dem Ende der DDR wäre für jeden zehnten Deutschen eine Diktatur die „bessere Staatsform“.
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