VON JULIA ZETZ | 14.10.2013 14:11
Urban Hacking – Oder einfach mal verrückt sein
Es gibt viele Namen für verrückte Aktionen mitten in einer Großstadt: Flashmob, urbane Aktivität oder eben auch Urban Hacking. Wer auf einmal in Mitten einer sich seltsam verhaltenden Menschenmenge steht, die alle das Gleiche tun, nämlich sich anders verhalten, der kann sicher sein, er ist mitten im Urban Hacking. Aber was genau wollen die Teilnehmer damit erreichen? Ist das eine neue Kunstform oder sind das einfach nur Menschen, die sonst nichts zu tun haben? Zuerst: Urban Hacking ist nicht unbedingt eine neue Form von Kunst oder Selbstverständnis, die Teilnehmer wollen – eigentlich – auf etwas aufmerksam machen. Doch so mancher Flashmob dient auch einfach nur der allgemeinen Belustigung.
Wir wollen eine Stimme ohne laut zu sein
In Berlin geht es laut und hektisch zu, Fußgänger leben gefährlich, Fahrradfahrer auch. Warum dann nicht mal für etwas Ausgleich sorgen, dachten sich die Berliner Farb-Aktivisten und malten unter dem Motto „Reclaim the Streets!“ über die Rigaer Straße im Berliner Stadtteil Friedrichshain einfach einen Zebrastreifen auf die Straße. Selbstverständlich ist ein solches Eingreifen in den Straßenverkehr verboten, aber die Aktion zeigte Wirkung: Fußgänger trauten sich über die Straße, ohne Angstschweiß im Gesicht.
Es geht auch etwas weniger straffällig: In München kamen 300 Menschen in der luxuriösen Einkaufspassage „Fünf Höfe“ zusammen und pusteten Seifenblasen in die Luft. Warum haben sie das getan? Es gehe darum, sagt der Münchner
Benjamin David, „Dinge im öffentlichen Raum zu organisieren und Leute zusammen zu trommeln.“
Die Initiative Green City e.V. veranstaltete in München unter dem Motto
O´strickt is, einen Stick-Mob. Die Teilnehmer verstrickten dabei grüne Stickwolle zu einem großen Netz. Der Hintergrund? Die Textilien stehen hier symbolisch für „den urbanen öffentlichen Raum und für mehr Umweltschutz“.
Um was ging´s gleich nochmal?
Nun,
Urban Hacking kann in einigen Fällen eine Kunstform sein, dennoch dient es den meisten Initiatoren einem anderen Zweck. Sie wollen Aufmerksamkeit erregen. Es geht ihnen um Missstände in der Gesellschaft. Egal ob Urban Hacking oder Flashmob, die Wirkung ist immer die gleiche: die Menschen rundum sind verwirrt, verwundert und verzaubert. Wie auch die Zuschauer des Kölner Flashmob im August 2009, hier trafen sich einfach so Menschen, die den Tanz aus Michael Jacksons Thriller nachgetanzt haben.
Was die Tänzerinnen und Tänzer damit genau erreichen wollten, konnte an dieser Stelle nicht recherchiert werden. Dennoch haben sie ein Ziel nicht verfehlt: die zuweilen tristen Straßen der Großstädte für einige Minuten zu verzaubern und Menschen zusammen zu bringen.
-
Steuer gegen Zockergeschäfte
Welche Lehren wurden aus der Finanzkrise 2007 gezogen? Nicht sonderlich viele. Sechs Jahre danach diskutieren Politik und Finanzwesen immer noch über mögliche Konsequenzen und Verbesserungen des Finanzsystems. Und finden keinen gemeinsamen Nenner. Doch es kommt langsam Bewegung in die Diskussionen: Die Finanztransaktionssteuer.
[...]»
-
Blackout-Gefahr in Deutschland - Könnte uns wirklich der Strom ausgehen?
Energiesparen ist angesagt. Alte Atomkraftwerke werden abgeschaltet und Deutschland versucht immer mehr auf erneuerbare Energien zu bauen. Aber was passiert wenn uns plötzlich der Strom ausgeht? Es wird spekuliert, dass es in Deutschland unvorhergesehen zu einem Blackout kommen könnte. Doch was ist wirklich dran an den Befürchtungen?
[...]»
-
Deepwater Horizon: Die Folgen einer Katastrophe
Am 20. April 2010 explodiert die von BP betriebene Erkundungs-Ölplattform Deepwater Horizon vor der US-Küste im Golf von Mexiko – Ursache: mangelnde Sicherheitsvorkehrungen aus Spargründen. 780 Millionen Liter Erdöl laufen ins Meer und richten die größte Ölkatastrophe in der Geschichte des Golfes an, allein die Zahl verendeter Wale und Delphine wird auf mehrere Zehntausend geschätzt. Die Manager erhalten zur Belohnung Millionenabfindungen, das Unternehmen vergibt umstrittene Aufträge zur Eindämmung der Schäden an ein Tochterunternehmen. Doch nun könnten die Folgekosten BP die Existenz kosten.
[...]»
-
„Seien wir ungehorsam. Seien wir kreativ. Seien wir mutig“: Was ist aus Blockupy geworden?
Noch vor einem Jahr war die Organisation Blockupy überall in den Schlagzeilen: Eine ihrer Aktionen mündete in Gewalt und Eskalation, statt friedlich zu demonstrieren und zu „blockieren“, kamen viele (auch unbeteiligte) Menschen zu Schaden. Mittlerweile ist es recht ruhig um die Gruppierung geworden. Allerdings steht sie mit neuen geplanten Aktionen bereits wieder in den Startlöchern. Wo hat es Blockupy hin verschlagen und was haben sie noch vor?
[...]»
-
Systemfehler im Gericht
„In dubio pro reo“ – im Zweifel für den Angeklagten. So soll es sein, eigentlich. Doch die Medienberichte über Fehlurteile und Justizirrtümer häuften sich in den vergangenen Jahren.
UNI.DE berichtete bereits im Dezember 2012 über das spektakuläre Fehlurteil in einem Vergewaltigungsfall. Doch wer ist eigentlich für diese fehlerhaften Urteile verantwortlich? Ein Richter? Nicht immer, denn oft sind es die Gutachter, die weder unabhängig noch verantwortungsbewusst Gutachten erstellen.
[...]»
-
Die schmutzige Seite des sauberen Krieges – Der Drohnenkrieg der USA
Sie sind billig, sie sind präzise, sie schonen das Leben der eigenen Soldaten und sie können mögliche Angriffe schon im Keim ersticken. Soweit sprechen alle Fakten für den Einsatz von bewaffnete Drohnen zu militärischen Zwecken. Die Schattenseite der technischen Kampfflugzeuge: zivile Opfer, psychologischer Terror und Willkür der Befehlshaber. Was ist dran am „sauberen Krieg“?
[...]»
-
Wer petzt bleibt unbestraft
Die Medien überschlagen sich mit den neuesten Meldungen. Vom Fußballpräsidenten bis zur Frauenrechtlerin, sie alle mussten beichten. Sie mussten sich öffentlich dazu bekennen, Geld das auf ausländischen Konten liegt nicht in Deutschland versteuert zu haben. Sie haben sich also auf den ersten Blick einer Straftat schuldig gemacht, dem Steuerhinterziehen. Aber Moment, ein gewisser Herr, dem gerade in München der Prozess gemacht wurde, hat ein Schlupfloch gefunden, die Selbstanzeige. Das finden viele Steuersünder ganz toll, denn vor vielen Jahren schon hat der Staat einmal gesagt: „Wer sich selbst bei uns verpetzt, den stecken wir nicht in den Knast.“. Tausende dieser Selbstanzeigen trudeln seither bei den Finanzämtern ein. Und alle hatten sie eines gemein: Hier gestanden tausende Bürger, Steuern hinterzogen zu haben.
[...]»
-
Petition für Gesundheit oder der schnelle Weg zum Reichtum?
Vor geraumer Zeit hat unsere Redaktion ein Mail erhalten, in dem auf eine
Seite mit einem Video verlinkt wird, in dem uns eine freundliche Dame dazu bewegen möchte, eine Petition zu zeichnen, die den Menschen auch weiterhin den Zugang zu alternativen Heilverfahren sicherstellen soll. Eine EU Verordnung mit der Nummer 1924/2006/CE soll in Kraft treten und die Zulassungsvoraussetzungen für alternative Heilmittel erschweren.
[...]»
-
Der Friedensnobelpreis 2014 – Die Gewinner und die kuriosen Nominierungen
In diesem Jahr teilen sich zwei Kinderrechtler den renommierten Friedensnobelpreis: Die Pakistanerin Malala Yousafzai und der Inder Kailash Satyarthi. Zusammen mit Papst Franziskus waren sie unter den diesjährigen Favoriten für den Preis. Auf der Liste der Nominierten fanden sich in diesem Jahr allerdings auch einige Exoten und Außenseiter – etwa der amerikanische Whistleblower Edward Snowden oder der russische Präsident Wladimir Putin. Wie es zu solch fragwürdigen Entscheidungen kommen kann und weitere interessante Fakten über den Friedensnobelpreis zeigt UNI.DE.
[...]»
-
Zurück in die Zukunft? Streit um NRW-Hochschulreformen
Bereits im November vergangen Jahres hat Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung Nordrhein-Westfalen einen Gesetzesentwurf zum sogenannten "Hochschulzukunftsgesetz" auf den Weg gebracht. Als federführend gilt Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD), die mit dem 355 Seiten starken Papier gewissermaßen einen Gegenentwurf zum unter ihrem Vorgänger Andreas Pinkwart (FDP) entstandenen "Hochschulfreiheitsgesetz" verfasst hat.
Das aktuell geltende Gesetz steht für eine Autonomisierung der Universitäten von der Regierung, der jetzt vorliegende Entwurf für eine Art Rückeroberung der Kontrolle durch die Politik. Die Meinungen über diese "Reformreform" gehen indes weit auseinander.
[...]»